Dschungelbananen
Geht’s den Bananen gut, geht’s auch uns gut.
Ohne Bananen geht’s meiner Frau nicht gut. Dass sie ihr gut schmecken, ist die eine Ursache.
Die andere ist, dass sie vor etwa 35 Jahren die Bananen als zuverlässiges Mittel gegen Muskelkrämpfe entdeckte. Damals hatten wir noch keine konkrete Vorstellung, wie Bananen angebaut werden.
Erst Anfang der 90er, als wir in Ecuador arbeiteten, bekamen wir die endlosen Plantagen zu sehen - nichts als Bananenstauden bis zum Horizont, jeder Fruchtstand mit einem blauen Plastiksack
umhüllt. Heute wissen wir, was wir damals nicht wussten, dass das blaue Plastik auf der Innenseite mit Pestiziden beschichtet ist. Nur die Landebahnen in den Plantagen ließen uns ahnen, dass hier
Pflanzenschutzmittel mit dem Flugzeug versprüht werden. Welches Ausmaß und Auswirkungen diese Spritzungen haben, wurde uns aber erst Jahrzehnte später klar, als Berichte und Filme in den
europäischen Medien erschienen. (Filmempfehlung: https://youtu.be/tAyJH9Cyt3w )
Aus dem Schülerlexikon : “ Während ihrer dreimonatigen Wachstumszeit werden die Bananen aus Flugzeugen regelmäßig mit Chemikalien besprüht. Das dient dem Schutz und der Vorsorge vor
Bakterien, Schimmel, Würmern, Insekten usw. Auf diese Weise und durch die Anwendung von Mitteln zur Unkrautvernichtung, Herbiziden, gelangen jährlich auf einen Hektar Plantagenfläche etwa 44 kg
Chemikalien in den Boden und von dort ins Trinkwasser. Die Umweltschäden und die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Bevölkerung sind beträchtlich. 1. ” Für den Transport und die lange Lagerung
werden Bananen mit weiteren Chemikalien behandelt. Auf den Schalen von industriell angebauten Bananen ist so viel Gift, dass man sie eigentlich nur mit Schutzhandschuhen angreifen sollte. 2 Aber
wie sollte man es besser machen? Als Mitteleuropäer hat man - auch wenn man sich sehr für das Thema interessiert - keine Vorstellung von der Vielzahl von Fressfeinden, Bakterien, Viren und Pilzen
in den Tropen. Vor etwa 10 Jahren haben wir unsere ersten Bananen gepflanzt, einfach in kleine Lichtungen im dichten Baumbestand unserer Finca. Da wir unsere Landwirtschaft nur im Urlaub besuchen
konnten, wuchs alles ohne jegliche Pflege vor sich hin. Und siehe da, die Bananen gediehen prächtig. Mit der Zeit lernten wir, welche Bäume besonders “gute Nachbarn” sind. Mit dem Boden hatten
wir das Glück der Dummen - er stellte sich als fruchtbar, wasserspeichernd und rundum gesund heraus. Seit knapp zwei Jahren bin ich Vollzeit-Landwirt und erweitere den Erfahrungsschatz beständig.
Von den Kaffee-Experten in Kolumbien habe ich gelernt, dass Kaffee umso mehr Aromen hat, je größer die Vielfalt der Pflanzenarten in der Umgebung ist. Nun ja, die Kaffeepflanze erzeugt diese
vielen Stoffe ja nicht, um Kaffeekenner zu beeindrucken. Vielmehr dienen sekundäre Pflanzenstoffe der Abwehr von Fressfeinden und Krankheitserregern. Logisch also, dass Pflanzen in Gemeinschaft
mit anderen Pflanzen resistenter und gesünder sind. Im ungestörten Wald, der den größten Teil unserer Finca bedeckt, kann man außerdem beobachten, wie Bäume ihren eigenen Nachwuchs in Reichweite
der Wurzeln unterdrücken, während andere Arten ungestört weiterwachsen. Die Pflanzen selbst fördern also “gezielt” die Vielfalt. In natürlicher Vielfalt können Pflanzen besser gedeihen und mehr
Inhaltsstoffe bilden. Das nutzt aber nicht nur den Pflanzen, sondern auch uns Menschen, die wir diese Pflanzen verzehren
Mehr Infos zu unseren Bananen
https://www.kanwan.at/produkte/bananen/
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/bananenanbau-ecuador
https://www.tz.de/leben/gesundheit/verbraucherzentrale-warnt-sollten-sofort-beachten-wenn-banane
n-schaelen-zr-11259509.html
Gudrun (Dienstag, 03 November 2020 05:40)
Ich kann nur sagen, ich habe die Bananen schon probiert und fand sie unfassbar lecker