Neuer Wald in Burkina Faso
Text: Gudrun Kaspareit
Fotos: Wikipedia
Quelle: TAZ
12.11.2021
Yacouba Sawadogo hat mit einer alten Technik staubtrockene Böden wiederbelebt und so einen Wald in Burkina Faso geschaffen. Auf einer Fläche von 27 Hektar hat er 96 Baum und Straucharten gepflanzt. Dieser Wald gilt in Burkina Faso als einzigartig. Leider muss er mit einem Zaun geschützt werden, da zu viele Menschen dort Holz sammeln für ihre Kochfeuer.
Der Waldboden ist nicht weich und humusig, wie man es sonst von Wäldern kennt, sondern hart und trocken . Früher war das hier alles Wüste und der Boden sah überall so aus wie jetzt noch auf den Waldwegen. Doch eines Tages beschloss Yacouba Sawadogo die Wüste zurückzudrängen. Damals wurde er dafür verspottet, heute jedoch hat der inzwischen 75 jährige diverse Umweltpreise eingeheimst u.a. 2018 den alternativen Nobelpreis.
Aber damals in den 1970iger Jahren konnte sich niemand vorstellen auch nur irgendetwas aus dem Boden zu züchten. Im Sommer stiegen die Temperaturen über 40 Grad und die Regenzeiten waren unsicher und unregelmäßig. Der Boden war staubtrocken. Heute sitzt Sawadogo unter einem grünen Baum im Schatten.
Zunächst wurde ein Graben und Bewässerungssystem geschaffen. Ebenso Löcher gegraben, die als Wasserspeicher dienen sollten. Das der Wald in den Jahren so grün geworden ist liegt auch daran, dass in die vergrößerten Pflanzlöcher Humus und Kompost eingefüllt wurde. Er nährt die Pflanze, speichert Feuchtigkeit und lockt Insekten, wie Termiten an, die ihrerseits den Boden auflockern.
Heute ist der Wald grün, schattig und artenreich.
Er findet das politische Engagement von Fridays for Futur gut und lobt die Jugend. Sie solle sich vermehrt für Böden und Wälder interessieren. Nur so lässt sich wieder etwas erneten. Der Klimawandel und die Trockenheit hat Burkina Faso sehr zugesetzt.
Gefordert sei aber auch die Politik, sagt er und lobt den Einsatz von Thomas Sankara, der sich bis zu seiner Ermordung für die Wildtiere, gegen Buschfeuer und das Abholzen von Wäldern eingesetzt hat.
Inzwischen hat Sawadogo sein Projekt an seine Kinder übergeben, vor allem an Lookman. Anders als sein Vater hat Lookman eine Ausbildung zum Förster gemacht, betreibt eine Baumschule, bringt von seinen Reisen Sämereien mit, dies sei wichtig für die Artenvielfalt, und er berät Interessierte, die ähnliche Projekte anstreben.
Das sind die Projekte, die Mut machen. Kleine Projekte von kleinen Leuten, die großes bewirken. Wiederaufforstung kann gelingen, sogar in Wüsten. Dafür ist Yacouba Sawadogo ein Symbol.
Linksammlung: https://brennstoff.com/artikel/der-mann-der-die-wueste-aufhielt-yacouba-sawadogo-von-jochen-schilk/
https://globalgedacht.org/yacouba-sawadogo/