Hungersnot in Madagaskar
Text: Gudrun Kaspareit
06.07.2021
Schon lange wird auf Madagaskar Raubbau an der Natur betrieben. Die Insel war ursprünglich fast komplett bewaldet. Von den einstmaligen Regenwäldern sind nur noch 4% erhalten. Wiederaufforstungsversuche waren bislang erfolglos. Eine Rekultivierung der Brachflächen findet nicht statt. Der Klimawandel hat alles verschlimmert. Seit 40 Jahren leidet Madagaskar unter Dürre. 400.000 Menschen sind akut von Hunger bedroht. Der Regen kommt einfach nicht.
Aber nun erlebt der Süden Madagaskars die schlimmste Dürre seit dieser Zeit. Eine Million Menschen kämpfen um ihr Überleben. Beobachter beschreiben die Situation im ohnehin armen Süden als apokalyptisch. Viele Kinder sind nur noch Haut und Knochen. Eigentlich wäre jetzt Erntezeit, aber durch die Dürre haben sich die Felder in Staub verwandelt. Es gibt Sandstürme, überall nur Sand und Staub. Eine Ernte gibt es nicht. Manche essen in ihrer Verzweiflung weißen Lehm.
In den Wäldern, die noch nicht abgeholzt sind, werden Blätter gesammelt und gegessen. Selbst Heuschrecken gibt es nicht mehr.
Viele verlassen jetzt ihre Dörfer, um in die Städte zu gehen, doch dort vermehren sie nur das Elend und Corona tut ein Übriges. Auch kommt es immer wieder zu Ausbrüchen der Lungenpest.
Dies sind die Folgen von Misswirtschaft und Klimawandel. Die Menschen von Madagaskar gehen uns nur voraus, denn weltweit werden die Wälder abgeholzt, auch in Europa und überall steigen die Temperaturen an.
Wer helfen möchte:
Welthungerhilfe
Unicef
Aktion Deutschland hilft
Eva Schmelzer (Donnerstag, 15 Juli 2021 18:03)
Verursacht wird der Klimawandel großteils durch die Industriestaaten, zu denen auch die Länder der EU gehören. Nach dem Verursacherprinzip sollte den hungernden Menschen, die infolge des Klimawandels mit dem Hungertod bedroht sind, daher von den Verursachern schnell und unbürokratisch geholfen werden. Wenn wir nicht wollen, dass Menschen elend sterben oder - soweit sie überhaupt dazu in der Lage sind - sich auf die Flucht nach Norden begeben, sollten wir nicht nur helfen, sondern vor allem alles tun, damit der Klimawandel nicht voranschreitet. Wir dürfen keine Parteien wählen, die bisher gezeigt haben, dass sie an Klimapolitik kein Interesse haben und immer nur auf „Wirtschaftswachstum“ setzen.
Unsere Verschwendung zahlen andere mit ihrem Leben! Wer nichts tut, macht sich schuldig! Wir brauchen viel mehr Radikalität und Entschlossenheit, wenn wir die Welt nicht komplett vor die Hunde gehen lassen möchten.
Ja, andere Länder machen weniger, aber warum sollte man sich an schlechten Beispielen orientieren?