Der Fischotter
Text: Gudrun Kaspareit
Fotos: Gudrun Kaspareit
16.07.2015
Der Fischotter, eigentlich eurasischer Fischotter, ist ein Marder, der hervorragend an den Lebensraum Wasser angepasst ist und als bester Schwimmer unter den Landraubtieren gilt. Er kann bis zu 8 min. lang tauchen. Dabei kann er die Ohren und Nasenlöcher verschließen.
Er erreicht, mit Schwanz, eine Körperlänge bis zu 1,40 m. Der Otter baut seine Höhle im Uferbereich, mit einem Eingang der ca. 50 cm. Unter der Wasseroberfläche liegt. Die Wohnkammer befindet sich über der Hochwassergrenze und bleibt trocken. Ein Luftschacht verbindet sie mit der Außenwelt.Aber er nutzt auch schon vorhandene Höhlen. Otter leben einzelgängerisch und kommen nur zur Paarung zusammen. Das Weibchen kann das ganze Jahr über Junge bekommen. Einmal im Jahr bekommt sie bis zu drei Junge, die ein Jahr lang bei der Mutter bleiben, bis sie selbstständig sind. Otter ernähren sich hauptsächlich von Fisch. Sie fangen vor allem kleine und schwache Fische, weshalb sie sehr zur Gesunderhaltung der Fischbestände beitragen.
Der Otters bevorzugt klare, flache Flüsse mit dichter Uferwegetation, um sich zu verstecken und großen Fischbeständen. Der Rückgang dieser Habitate und Bejagung hatten zum teilweisen Verschwinden des Fischotters geführt. Auch heute ist er vielerorts noch sehr selten. Seine natürlichen Feinde sind Wolf, Luchs und Seeadler, sowie freilaufende Hunde. Aber sein größter Feind ist der Mensch. Lebensraumzerstörung und die Verschmutzung der Gewässer, Nahrungsverknappung, Straßenverkehr und Fischreusen sind die Hauptursachen, die dem Otter das Leben schwer machen. Als der Otter in seinem Bestand bedroht war, wurde er endlich unter Schutz gestellt. Viele Regionen in Deutschland sind durch Straßen und Wege zerschnitten. Tragischerweise scheut der Fischotter Brücken. Er schwimmt nicht unter ihnen hindurch, sondern klettert an Land, überquert die Straße und geht auf der anderen Seite wieder ins Wasser zurück. Diese Wanderungen sind sehr gefährlich – viele Tiere werden dabei zu Verkehrsopfern. Der Fischotter ist auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere! Zum Unterqueren von Brücken nimmt er von Menschen angelegte Wege im Uferbereich an, die so genannten „Otterstege“. Auch dichte Bepflanzung und Leitzäune verhindern, dass die Tiere auf die Straße laufen und dort überfahren werden.
Marion Hartmann (Samstag, 04 April 2020 01:29)
Leider habe ich selbst noch keinen Fischotter gesehen. Wie alle Marder sind es nachaktive Tiere. Wo hast Du denn die herrlichen Aufnahmen gemacht? Früher intensiv bejagt mittels speziell abgerichteter Otterhunde und es haben nur wenige hundert dieser Tiere überlebt. In weiten Teilen Sachsens gibt es ihn gar nicht mehr.
Früher bejagt als schädlicher Fischfresser und Pelzlieferant, heute bedroht durch die von Dir erwähnten Punkte. Für alle, die vielleicht noch auf Deinen Bericht von 2015 stoßen, ein weiterführender Link .
https://sachsen.nabu.de/tiereundpflanzen/saeugetiere/fischotter/21836.html
Danke für diesen Bericht!