Unilever und das Nachhaltigkeits-Zertifikat für Palmöl
Text: Gudrun Kaspaareit
10.02.2013
Gibt es nachhaltiges Palmöl? NEIN!
Solange für Palmölplantagen Regenwälder gerodet werden, ist Palmöl nicht nachhaltig.
Der neue Greenpeace Report entlarvt das Siegel als Etikettenschwindel. United Plantations z.B. lässt sich sein Palmöl in Malaysia zertifizieren, rodet aber gesetzeswidrig in Indonesien Regenwald.
Nicht einmal die kleinsten der freiwilligen Kriterien werden eingehalten. Wälder werden vernichtet, Torfböden trockengelegt, Indigene vertrieben.
Unilever ist der weltweit größte Verarbeiter von Palmöl. Unilever Chef Patrick Cescau kündigte an, ab 2015 nur noch zertifiziertes Palmöl nutzen zu wollen.
Da man davon ausgehen kann, das bis dahin die Regenwälder in Südostasien zerstört sein werden, könnte er dieses Versprechen sogar einhalten. Der indonesische Sprecher des Verbandes der Palmölproduzenten, und gleichzeitiges Vorstandsmitglied der RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) sagte wörtlich, <Indonesien könne es sich nicht leisten, mit Wäldern zu leben, die unproduktiv sind> und lässt weiter roden.
Dieses Siegel ist ein Schlag ins Gesicht aller Naturschützer! Nach sechs Jahren des Debattierens ist heraus gekommen, das weiterhin Regenwald gerodet werden darf und es auch u.a. erhältich ist, wenn z.B. eine Plantage erworben wird, wo zuvor ein Holzkonzern den Wald dem Erdboden gleich gemacht hat.
Wilmar, der indonesische Palmölkonzern, ist nach eigenen Angaben der größte der Welt. Er ist außerdem Anteilseigner am ADN Konzern, der z.B. In Hamburg die größte Agrodieselraffinerie Deutschlands betreibt. Ein weiterer Großkunde ist Unilever, beide auch Mitglieder der RSPO.
Palmölproduzenten sind aber auch Regenwaldvernichter und Klimazerstörer, dennoch hat Wilmar, jetzt schon zum zweiten Mal, von der Weltbank einen millionenschweren Kredit erhalten, um die Produktivität einer Ukrainischen Palmölraffinerie zu steigern.
Bitte unterstützt die Unterschriftenaktion von Rettet den Regenwald und schreibt an die BMZ, IFC und die Weltbank.
(Gudrun Kaspareit)