Stéphane Hessel - „Empört Euch!“
Stéphane Hessel wurde 1917 in Berlin geboren, zog 1924 mit seinen Eltern nach Paris und wurde französischer Staatsbürger. Im zweiten Weltkrieg war er Mitglied der Résistance und wurde von den Nazis in das KZ Buchenwald verschleppt, gefoltert und zum Tode verurteilt. Er überlebte nur, weil ein sog. Funktionshäftling, Arthur Dietzsch, ihm die Identität eines verstorbenen Mithäftlings verschaffte. Im KZ lernte er Eugen Kogon kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Sein Sohn, Michael Kogon übersetzt später sein Buch ins Deutsche. 1945 gelang ihm die Flucht aus dem Zug nach Bergen-Belsen.
Nach dem zweiten Weltkrieg hat er Frankreich bei den Vereinten Nationen vertreten und war Mitunterzeichner der Menschenrechts-Charta. Er bereiste im Auftrag der UNO und des französischen Außenministeriums die Welt, vermittelte in Konflikten und trieb die Entkolonisierung voran. Die Themen Menschenrechte, Entwicklungshilfe und Demokratie lagen ihm besonders am Herzen.
Als er 93 Jahre alt war, fragte er sich, was er der Nachwelt hinterlassen könnte und verfasste eine kleine Streitschrift, gerade 29 Seiten lang. Er prangerte die zerstörerische Ausbeutung der Natur an,
den Finanzkapitalismus, die Lage der Menschenrechte, die Unterdrückung von Minderheiten und die Politik Israels im Gazastreifen.
Er ruft zu friedlichem Widerstand auf, zu zivilem Ungehorsam. „Empört Euch!“
Die Protestbewegungen in Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Portugal und die Occupy Bewegung berufen sich auf ihn, vor allem die Jugend. Ebenso wie der arabische Frühling. Sein Büchlein hat nach nur einem Jahr eine Auflage von mehr als einer Million erreicht und wurde in 22 Sprachen übersetzt, u.a. ins Arabische.
Leider ist Stéphane Hessel 27. 02. 2013 in Paris verstorben. Möge er in Frieden ruhen und möge seine Saat des gewaltfreien Widerstandes aufgehen.
(Gudrun Kaspareit)
Roselies Sokoll (Montag, 01 Juli 2013 11:29)
Hallo liebe Gudrun,
"empört euch", das Hintergrundwissen Stéphane Hessel sehr aufmerksam gelesen. Die Schrift würde ich gerne selber lesen. Ich schau einfach, ob über Buchhandel. Wir brauchen solche wirklich starken Menschen, gestern, heute und morgen ... Schönen sonnigen Tag dir lieben Gruß Roselies