Die Palmölmafia
Text: Gudrun Kaspareit
18. 06. 2012
Ich, der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentliche es als gemeinfrei.
Dies gilt weltweit.
In manchen Staaten könnte dies rechtlich nicht möglich sein. Sofern dies der Fall ist:
Ich gewähre jedem das bedingungslose Recht, dieses Werk für jedweden Zweck zu nutzen, es sei denn, Bedingungen sind gesetzlich erforderlich.
Indonesiens Regenwälder brennen und auf Sumatra schwindet der Lebensraum der letzten Orang Utans, Nashörner und Tiger. Für Palmöl. Für unseren Konsum. Für Eis, Kosmetik, Margarine, Seife, Putzmittel, Biosprit. Kaum ein Artikel, ohne Palmöl. Auch auf Borneo entstehen, meist durch illegale Rodungen, riesige Palmölplantagen und bedrohen die extrem seltenen und vom Aussterben bedrohten Nebelparder, Zwergelefanten, Sumatra Nashörner, Nasenaffen, Gibbons und Orang Utans.
SINAR MAS GROUP ist das größte Firmenkonglomerat in Indonesien und der weltweit 4.größte Papier und Zellstofffabrikant. Eine Tochterfirma, Asia Pulp and Paper
Company, mit Sitz in Singapur bezieht 70% der benötigten Bäume aus Regenwaldrodung. Eine weitere Tochter, Smart, ist der größte Palmölhersteller für Speiseöl, Margarine und Backfette. Der Sinar
Mas Group wird vorgeworfen, dass sie das Wohlwollen der Entscheidungsträger durch großzügige Spenden beeinflusst., um unbehelligt den Regenwald in Indonesien zerstören zu können. Außerdem ist die
Anlage von Palmölplantagen auf der Insel Sumatra teilweise illegal. Sinar Mas hatte den örtlichen Bauern versprochen, für die Eigenvermarktung 6 Hektar Wald zu roden. Inzwischen hat Sinar Mas 600
Hektar gerodet und die Bauern müssen, da sie keine eigene Ölmühle besitzen, ihre Ernte zu Billigpreisen an Sinar Mas verschleudern.
WILMAR INTERNATIONAL LIMITED ist der weltweit größte Produzent von Palmöl und Biosprit. Wilmar beliefert Konzerne wie Unilever, Nestlé und Cargill.
Obwohl Wilmar ein Zertifikat erhielt, für nachhaltig produziertes Palmöl, tritt Wilmar den Umweltschutz mit Füßen. Brandrodung und Überfälle auf die indigene Bevölkerung Sumatra`s ist an der Tagesordnung. Das Zertifikat ist im Prinzip ungültig, da die Industrie sich selbst zertifiziert hat.
UNILEVER ist der weltweit größte Hersteller von Verbrauchsgütern: Lebensmittel, Kosmetika und Haushaltsprodukte.
2008 legte die Firma PalmCI im Auftrag von Unilever die Torfwälder an der Elfenbeinküste trocken und ließ sie roden für riesige Palmöl Plantagen.
Unilever verpflichtet sich ab 2015 Palmöl nur noch von Firmen zu beziehen, die für eine nachhaltige Produktion zertifiziert wurden. Die UNO allerdings befürchtet die völlige Vernichtung der Regenwälder auf Borneo und Sumatra schon 2012!
Derzeit bezieht Unilever sein Palmöl von Wilmar. Der Konzern ist dafür bekannt, sein Palmöl durch Raubbau und die Verdrängung indigener Völker mit Waffengewalt zu gewinnen.
Der Unilever Chef Paul Polman sagte zu den gestiegenen Getreidepreisen, dies sei eine perverse Folge der Biosprit Subvention. Allerdings ist Unilever selber größter Plantagenbetreiber in Afrika und größter Palmölverarbeiter weltweit.und deshalb für eben solche Schäden, wie der Konzern sie dem Biosprit vorwirft, verantwortlich.
So wurden z.B. der kongolesischen Bevölkerung große Flächen für Palmölplantagen weggenommen, um Seife herzustellen.
Produkte von Unilever:
Lebensmittel:
Becel, BiFi, Du Darfst, Flora (Becel), Hellman`s, Homa, Knorr, Langnese (DE) / Eskimo (AUT) / Lusso (CH), Lätta, Lipton, Maille, Mazola, Mondamin, Pfanni , PG Tips, Rama, Sanella, Bertolli, Thea, Unox.
Putzmittel:
Viss, Domestos, Coral (vorher: Korall),OMO.
Kosmetik:
Axe, Dove, Baba, Impulse, Lux, Rexona, Sunsilk, Timotei, Signal, Ponds,TIGI, Duschdas.
(Text:Gudrun Kaspareit)
Die Palmöl-Mafia: Eine filmische Beweisaufnahme
„Der Wilmar-Konzern vernichtet den Regenwald. Er stiehlt uns das Land, verseucht unsere Flüsse und Seen mit Pestiziden und Giftabfällen aus den Ölmühlen. und er bricht indonesische Gesetze, weil er ohne Genehmigung und ohne umweltverträglichkeitsprüfung abholzt.“ Nordin, Chef und Gründer der Menschenrechtsorganisation Save our Borneo, steht auf einem verwüsteten Acker, der vor wenigen Wochen noch tropischer Regenwald war. Sein Zorn richtet sich gegen den größten Palmölproduzenten und -händler der Welt: Wilmar International Ltd., eine indonesisch-malaysisch-US-amerikanische Investmentholding mit Sitz in Singapur.
Die renommierte Filmemacherin Inge Altemeier ist im September nach Indonesien gereist, um auf Borneo und Sumatra die Verbrechen von Wilmar an Menschen und Natur zu dokumentieren. Der Hintergrund: Die Weltbank plant, die Palmölindustrie erneut zu unterstützen, auch Wilmar. 2009 musste Weltbankpräsident Robert Zoellick sämtliche Finanzierungen für Palmöl aussetzen. Zu lang war die Liste der Klagen indonesischer Bauern und Umweltschützer – vor allem gegen Wilmar.
Der Film "Die Nachhaltigkeits-Lüge" von Inge Altemeier (im Foto mit Nordin und Kamerafrau Birgit Handke) ist ein weiterer Beweis für die Verbrechen der Palmölkonzerne – er wird der Weltbank vorgelegt. Er ist zu sehen auf http://www.regenwald.org/news/3188/die-nachhaltigkeits-luge-ein-film-uber-das-schmutzige-geschaft-im-regenwald oder direkt auf YouTube.
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Sybille (Montag, 18 Juni 2012 22:28)
für die Ölpalmen müssen riesige Flächen tropischen Regenwalds in Indonesien und Malaysia gerodet werden.
Victoria (Sonntag, 26 Juli 2015 09:33)
Mittlerweile ist 2015 und Unilever "setzt sich für nachhaltiges Palmöl ein"(steht zumindest auf den Packungen der Produkte von Unilever)
aber ich glaube dieser Aussage immer noch nicht.
Es muss doch ein anderes Öl geben,was man anstatt Palmöl einsetzten kann-.-
Palmöl gehört den Eingeborenen;wenn es den Regenwald zerstört und damit so viele schöne Tierarten ausrottet, dann sollte es verboten werden!
Nur leider ist der Palmöl Markt nicht nur in Deutschland,sondern überall und deswegen müssten alle Umweltschützer der Lränder sich dafür einsetzen