Die uralten Bäume aus dem Christchurchpark in Ipswich
Wieder einmal bin der Faszination uralter Bäume erlegen. Welche Magie, welche Ausstrahlung. Eichen, Esskastanien, Zedern, der älteste Baum dort ist eine alte Eibe. Der Christchurch Park gehört zu Ipswich. Das liegt in Suffolk, England. Der Park und die Bäume sind sehr alt und Ipswich ist die älteste Stadt in England. Dort im Park das alte Holz, jeder Stein, alles atmet Geschichte.
Eine Abhandlung von Erika Bulow-Osborne, sie lebt in Ipswich:
Unvergesslich für Ipswich war der 16. Oktober 1987 mit einem 83 bis 85 mph Orkan und verheerenden Auswirkungen für das Arboretum(Christchurch Park), Holywells Park, Chantry Park um nur die größten zu erwähnen.
Von diesem Tag habe ich eine Eintragung, welche auf Facebook erschien. Ich schrieb damals unter der Bezeichnung 'ear'.
David Miller, Autor des ersten, 2014 erschienenen Buches zum Arboretum war damals 16 Jahre alt, als der Hurrikan wütete und er mit Famile in der Arboretum Loge wohnte. Es wurde der traurigste Tag für ihn. Zersplitterte Stämme, Zweige, Blätter, noch stehender Bäume ohne Krone, mit halb gebrochenen Ästen, ganze Alleen von Linden niedergemäht. Umstehende Ess-Kastanien und Stiel-Eichen krachten auf die Wellingtonia , dass die Äste abbrachen. Von stattlichen 7 Monkey Puzzle Trees überlebte einer. Die Prince's Eiche, Atlas Zeder, Gummi Eukalyptus und zwei Küsten Mammutbäume überlebten. Sechs Monate lang waren alle Parks 'out of bonds', weitere Bäume mussten gefällt werden.
Nun im Jahre 2016 hat David Miller die Freude (als Chairman , Friends of Christchurch Park) 200 neue Anpflanzungen bisher noch nicht im Arboretum vertretener Bäume bekannt zu geben und man bemüht sich um Kostendeckung für 200 neue Namensschilder, hoffentlich lateinisch, was vielen Besuchern den Baumpfad noch viel interessanter machen wird.
The Prince's Oak, Quercus robus, eine wunderbar alleinstehende Englische Eiche wurde am 10. März 1963 von dem damaligen Bürgermeister, Mayor George Bacon gepflanzt, zur Erinnerung an die Hochzeit des noch Prince of Wales genannten, später gekrönten Edward VII mit Prinzessin Alexandra von Dänemark. Es gibt eine Radierung der Zeremonie von Henry Davy, der die letzten Jahre seines Lebens als Landschaftsmaler Radierer und Lithograph in Ipswich verbrachte.
Die Prince's Oak ist nun 20.1 Meter hoch. Sie hat einen Umfang von 314 cm und einen Durchmesser von 100cm. Der Boden im Arboretum ist sehr sandig, deshalb ist das Wachstum gering. In den letzten 18 Jahren vergrößerte sich der Durchmesser nur um 12 cm
Der Monkey Puzzle Baum, Araucaria araucana, der 1795 nach Groß-Britannien kam hat eine Höhe von 15.2 Metern. Sein Umfang beträgt 208cm, sein Durchmesser ist 66 cm. Er wuchs nur um 4 cm in den letzten 18 Jahren. Es handelt sich um einen weiblichen Baum. Monkey Puzzles habe sehr gut schmeckende Nüsse, die man roh, geröstet oder auch gekocht wie Esskastanien genießen kann.
Aus Tasmanien kommt der Gummi Eukalyptus, er wächst schnell und verträgt Kälte. 1996 wurde er vermessen von Daniel Sanford. Damals hatte er einen Durchmesser von 124 cm er galt als der größte in East Anglia und als der drittgrößter Gummi Eukalyptus in England. Dr. Owen Johnson maß ihn 2004 erneut mit 126 cm Durchmesser. 2014 betrug der Durchmessser 129 cm, also nur weitere 5cm in 18 Jahren. und er zeigte einen Umfang von 404 cm. Der Baum verlor, ohne Warnung am 21. Juli 2009 einen massiven Teil. Tree Surgeons mussten den Baum retten, indem sie seine Höhe stark verringerten. Seine jetzige Höhe beträgt deshalb nur noch 17,3 Meter.
Ein sehr seltener Baum ist das Amerikanische Gelbholz, Cladrastis kentukea. Selbst in seiner Heimat Southeastern USA kommt es nur selten vor. Mittelgroß ist der Baum. Sein Holz wird für Holzdrechseln benutzt, es ergibt eine gelblich braune Färbung; die großen Blättchen stehen wechselseitig am Stamm. Der Stamm selbst teilt sich tief unten. So entstehen neue Schösslinge, wodurch es sich gut eignet in Gärten und Büschen.
Die Atlas Zeder, Cedrus libani-atlantica stammt aus Syrien und der Türkei. Sie soll um 1600 eingeführt worden sein. Dr Owen Johnson identifizierte sie 2004 als Atlas Zeder. Es ist eine Unterart der Zeder von Libanon. Sie hat eine Höhe von 21 Metern, ihr Umfang misst 493 cm und ihr Durchmesser beträgt 157 cm.
Eva Schmelzer (Montag, 01 August 2016 15:43)
Es hat mich gefreut, dass hier die altehrwürdigen Bäume des Parks noch mal besondere Erwähnung und somit Ehrung gefunden haben. Ja, es ist ein Jammer, dass dort vor fast 30 Jahren der Sturm gewütet und so vieles zerstört hat. Aber auch wenn es tragisch ist, ist es leichter zu ertragen als wenn diese Zerstörungen durch Menschenhand geschehen, man empfindet zwar Trauer um die Verluste, aber keine Wut, sondern muss es halt hinnehmen. Wenn ich hier und in dem anderen Artikel über den Park lese, dass Erika es als erstaunlich ansieht, dass sich viele dieser Bäume so gut halten konnten, weil der Boden sehr dürftig ist und eigentlich nur aus Sand besteht, und ich mir diese geheimnisvoll anmutenden Bäume dann so anschaue, kommt mir in den Sinn, dass dort vielleicht Kräfte aus uralten Zeiten tief im Boden verborgen sind, die den Bäumen helfen, zu leben.
Friedrich (Dienstag, 05 Juli 2016 14:27)
Das sind wunderschöne Bäume. Sie wirken kraftvoll und majestätisch.
Erika (Dienstag, 05 Juli 2016 09:29)
Liebe Gudrun, diese schoene Zusammenstellung der bizarrgewachsenen Baeume ist sehr eindrucksvoll. Fuer mich sind die seltsam geschneitelten Esskastanien die auffallendsten, 300-400 Jahre alten Baeume. Solche ehrwuerdigen Exemplare bezeichnet man als Champion Trees.
Der aelteste Baum ist die Eibe, sie waechst sehr langsam. Sie ist 14,2 Meter hoch, hat einen Umfang von 447 cm. English Yew,Taxus baccata stammt aus der Zeit Henry IV.
Die Ahornblaettrige Platane, Platanus hispania ist 31 Meter hoch, hat einen Umfang von 594 cm und ist wahrscheinlich 200 Jahre alt.
Die Esskastanie, Sweet Chestnut, Castanea sativa ist 18,3 Meter hoch.ihr Umfang betraegt 820 cm. Die Englische Eiche, Quercus robur ist 23,1 Meter hoch hat einen Umfang von 670 cm.
Eva Schmelzer (Samstag, 02 Juli 2016 15:28)
Ich hatte ja schon die Freude, die ganze Sammlung der Fotos auf Deiner Seite anzuschauen, aber ich habe diese Auswahl gern wieder genossen. Eine solche Ansammlung von altehrwürdiger Naturschönheit, teilweise unglaublich skurril, habe ich noch nie gesehen. Und drumherum ein buntes Leben von Blüten und Tieren. Allein wegen dieses Parks würde sich eine Reise dorthin lohnen. (Darüber hinaus sollen in Ipswich ganz besonders liebenswürdige, interessante Menschen leben.)
Andrea (Freitag, 01 Juli 2016 21:44)
Was für beeindruckende Bäume