Belo Monte - Der Kampf geht weiter
Nach dem jahrelangen Gezerre am Belo Monte Damm, in dem ein Richter das Projekt stoppt und ein anderer es wieder genehmigt, ist es mal Zeit für den neuesten Stand. Obwohl sich viele Menschen aus aller Welt wider das Megaprojekt engagieren und sich die ansässigen Indianer heftig gegen die Zerstörung ihrer Heimat wehren, scheint der Monsterdamm unaufhaltsam weiter zu wachsen. Baumfäller, Bagger und Planierraupen tun ihre Arbeit, geschützt von Polizei und Militär, gefördert von starken Lobbyisten und handfesten wirtschaftlichen Interessen, insgeheim längst geduldet und beschlossen von der Politik.
Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hat es, selbst nach 2 ½ Jahren noch nicht für nötig befunden, sich auch nur mit einem der indianischen Vertreter zu treffen und mit ihm zu sprechen
Wie immer, wenn die Proteste staatlichen und/oder wirtschaftlichen Interessen entgegenstehen, werden die Protestanten kriminalisiert. In diesem Fall ist es ein Kampf David gegen Goliath oder Indianer gegen Militär.
Und ich glaube, ich muss nicht extra erwähnen, das die Militärpolizei mit unangemessene Härte vorgeht.
Die Indigenen ( Munduruku, Xipaya, Juruna, Kayapó und Arara) hatten seit dem 2. Mai 2013 die Baustelle besetzt, aber nun wurde richterlich beschlossen, diese mit Polizeigewalt zu räumen.
Militär und Polizei sind bereits vor Ort, dann kommt die Staatsanwältin und überreicht dem Vertreter der Munduruku den Räumungsbeschluss.
Während die Einen ihr angestammtes Land verlassen müssen, weil es überschwemmt wird, sitzen die Munduruku hinter der Flußschleife auf dem Trockenen, können keinen Fisch mehr fangen, ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten und müssen deshalb ebenfalls ihr Land verlassen, weil ihnen dann die Lebensgrundlage fehlt.
Im Vorfeld der Räumung wurden Arbeiter an der Baustelle entlassen, die Kontakt zu den Indianern aufnahmen. Andere Arbeiter berichteten, dass sie angehalten wurden, Streit und Raufereien mit den Indigenen zu provozieren.
Auch wurde CIMI Journalisten illegalerweise die Ausrüstung abgenommen.
Die Indigenen werden systematisch übergangen, ihr Lebensraum unwiederbringlich zerstört.
Die Munduruku nennen den Belo Monte ( Schöner Berg) verächtlich: Belo Monte de Merda (Schöner Berg aus Scheiße)
(Gudrun Kaspareit)
Bitte informiert Euch hier:
http://plattformbelomonte.blogspot.de/2013/05/justiz-genehmigt-raumung-von-belo-monte.html
Oder hier:
http://www.pro-regenwald.de/news/2011/10/28/Belo_Monte_besetzt
< Paygomuyatpu Munduruku erklärte: “Die Regierung bereitet eine Tragödie vor. Wir werden hier nicht weggehen. Die Regierung hat uns ignoriert, beleidigt und auf uns geschossen … Sie töten uns, weil wir gegen die Staudämme sind.” >
An anderer Stelle hatten Terena Indianer ihr ehemaliges Land wiederbesetzt, dass jetzt einem Farmer und lokalem Politiker gehört. Als die Polizei die Terenas gewaltsam vertrieb, wurde ein Indianer erschossen und mehrere andere verletzt.
Sowohl die brasilianische Verfassung, als auch internationales Recht legen fest, dass die Ureinwohner zu Projekten auf ihrem Land befragt werden müssen, aber eine starke Lobby (Bergbau und Landwirtschaft) bringen ständig neue Gesetze und Verfassungsänderungen ein und untergraben bestehendes Landrecht.
Quelle: http://www.survivalinternational.de/nachrichten/9281