Wie entstehen Aufstände und Kriege?
Text: Gudrun Kaspareit
27.08.2020
Zuerst wird die Bevölkerung gespalten und durch Wut und Angst verunsichert. Dann gegeneinander aufgehetzt. Gerne auch mit Lügen und Falschmeldungen. Und wenn der Pöbel dann auf der Straße ist und
wütend brüllt und die Fäuste schüttelt, wird die Lunte an das Pulverfass gelegt, nun fehlt noch ein Funke und alles Explodiert. Dann brüllen sie wieder nach Krieg.
So ist es seit Menschengedenken. Wenn eine Partei Krieg will, hetzt sie die Massen auf und spinnt Intrigen.
Ein paar Beispiele:
Der Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618 ist die von Vertretern der protestantischen Stände
begangene Gewalthandlung in der Form der Defenestration (lat. für Fenstersturz) an den königlichen Statthaltern Jaroslaw Borsita Graf von Martinitz und Wilhelm
Slawata von Chlum und Koschumberg sowie dem Kanzleisekretär Philipp Fabricius. Er markiert den Beginn des Dreißigjährigen Krieges und stellt einen wichtigen Wendepunkt in
der Geschichte Europas dar.
Der Indische Aufstand von 1857, auch Sepoyaufstand genannt, richtete sich gegen die Kolonialherrschaft der Britischen Ostindien-Kompanie über den indischen Subkontinent. Die Sepoys waren eine
Armee im Dienst der britischen Krone. Die strengen Moslems, wurden aufgepeitscht durch das Gerücht, die Patronenhülsen ihrer Gewehre seien mit Schweinetalg gefettet worden. Dann gab es fingierte
und tatsächliche Morde, welcher der Gegenpartei in die Schuhe geschoben wurde und das Pulverfass explodierte.
Der Reichstagsbrand war der Brand des Reichstagsgebäudes in Berlin in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933. Der Brand beruhte auf Brandstiftung. Am Tatort wurde Marinus van der Lubbe festgenommen. Bis zu seiner Hinrichtung beharrte van der
Lubbe darauf, den Reichstag allein in Brand gesetzt zu haben. Seine Alleintäterschaft schien bereits vielen Zeitgenossen unwahrscheinlich und wird weiterhin kontrovers diskutiert. Kritiker der
Alleintäterthese vermuten eine unmittelbare Tatbeteiligung der Nationalsozialisten.
Unbestritten sind die politischen Folgen. Bereits am 28. Februar 1933 wurde die Verordnung des
Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat (Reichstagsbrandverordnung) erlassen. Damit wurden die Grundrechte der Weimarer Verfassung de facto außer Kraft gesetzt
und der Weg freigeräumt für die legalisierte Verfolgung der politischen Gegner der NSDAP durch Polizei und SA. Die Reichstagsbrandverordnung war eine
entscheidende Etappe in der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur und diente als Legitimation für die Errichtung der Konzentrstionslager.
Die Geschichte ist voll von solchen Beispielen.
Und heute? Heute gibt es auch ein paar Brandherde.
Belarus: Es wurde Wahlbetrug begangen, die Massen laufen Sturm dagege. Nun hängt es davon ab, ob Lukaschenko Militär aufmarschieren lässt und einen Bürgerkrieg beginnt.
Amerika: In 4 Jahren Trump Präsidentschaft hat Trump sein Volk tief gespalten. Es gab immer wieder Übergriffe von weißen Polisisten auf Schwarze. Das hat wütende Proteste und die "Black Lifes
Matters" Bewegung ausgelöst. Trump lehnt sich zurück und lässt das gemütlich eskalieren. Sollte er nicht wieder gewählt werden, könnte er die BLM Proteste und die daraus resultierenden Unruhen
als Argument nutzen, den Ausnahmezustand auszurufen und per Dekret zu regieren und sich vom Militär unterstützen zu lassen.
Ähnlich wie es Erdogan nach dem (u.U. fingierten) Putsch gegen ihn getan hat.
Und in Deutschland? Da ist der rechten Opposition, sprich AfD, nichts zu blöd, um den deutschen Michel aufzuputschen.
Immerhin hat sie es schon fertig gebracht, dass Friedensbewegte und Esotheriker Schulter an Schulter mit hardcore Nazis marschieren und nach Freiheit brüllen, um, wenn sie der AfD in den Sattel
geholfen haben , ebendiese Freiheit zu verlieren.
Ich vergesse die Aussage der Dackelkrawatte nicht, der da sagt:
"Wir werden sie jagen. "
Also liebe Freunde seid wachsam und nicht naiv.