Pazifismus
Text: Gudrun Kaspareit
01.05.2022
Eigentlich wollte ich mich ja aus dieser peinlichen Pazifismus Debatte heraus halten, aber Schwarzers unsäglicher, offener Brief stößt mir dermaßen übel auf, dass ich nun doch etwas sagen muss.
Also, ich bezeichne mich auch als Pazifistin, aber ich definiere es offenbar anders.
Würde ich in einem Unrechtsstaat leben, der andere Länder überfällt, würde ich mich weigern und zwar mit allen Konsequenzen, eine Waffe in die Hand zu nehmen.
Sollte aber mein unschuldiger Nachbar überfallen werden, würde ich ihm selbstverständlich beistehen. Und sollte ich selbst überfallen werden, nehme ich mir auch das Recht, mich selbst zu verteidigen.
Im Fall der Ukraine hat jegliche Diplomatie versagt, weil Putin schlicht nicht verhandeln will. Er würde nur dann mit dem Angriff aufhören, wenn die Ukraine sich vollständig unterwirft. Und wenn das gut geklappt hat, grapscht er nach weiteren Territorien, die er sich einverleiben möchte.
Ich finde es ungeheuer anmaßend und Übergriffig, wenn andere, noch dazu vom gemütlichen Sofa aus, der Ukraine sagen, was diese zu tun oder lassen hat, und was besser für sie wäre.
Mit einer Unterwerfung wäre es auch nicht getan, denn danach begänne die "Umerziehung" und wer sich sträubt wird "entnazifiziert", ich nehme an, das bedeutet umgebracht.
Also wie kommen Schwarzer und Co. dazu, hier Empfehlungen auszusprechen, gar zu fordern, wenn sie selber nicht betroffen sind? Zynisch ist das, pfui Teufel.
Ausgerechnet Schwarzer, die sich Feministin nennt, würde also tatenlos daneben stehen und zusehen, wenn erwachsene Männer ein minderjähriges Mädchen bedrängen, schlagen, vergewaltigen und schließlich töten, obwohl sie einen Baseballschläger in der Hand hält.
Sie würde nicht eingreifen, 1. weil sie ja pazifistisch und gewaltfrei ist und 2. um die brutalen Männer nicht noch mehr zu provozieren.
Wenn DAS die friedensbewegte Welt ist, möchte ich nicht darin leben.
Um es mit Edmund Burke zu sagen:
"Alles, was das Böse braucht, um zu triumphieren, sind genügend gute Menschen, die nichts unternehmen."
Was wir bitte auch alle nicht vergessen wollen, ist die Tatsache, dass die Ukraine auch für Europas Freiheit und Demokratie kämpft.
Fällt die Ukraine, greift Putin nach dem nächsten Staat, der in Freiheit lebt. Fällt die Ukraine, rückt ein Weltkrieg näher.