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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

Tropical Freaks

Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Fair play, der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält

Porträt Gandhi
Von Unbekannt - https://www.flickr.com/photos/55638925@N00/255569844/, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2369294

Wenn ich mit Menschen über Fairness spreche, blicke ich oft in fragende Augen, oder bemerke teilnahmsloses Schulterzucken. Dies auch im Rahmen der kontroversen Diskussionen um flüchtende und „gestrandete“ Menschen, die auf unseren Schutz und Hilfe angewiesen sind.

Vielleicht kommen auch deswegen meine entsprechende Erinnerung an diese Tugend und mein Aufruf für entsprechendes Verhalten zur richtigen Zeit, auch um eine zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft und gewalttätige Lösungen von Konflikten zu verhindern.

Fair Play ist nämlich kein Akt von übertriebener Höflichkeit, oder eine besondere, „ritterliche“ Tugend. FAIR gegenüber anderen zu sein hat nämlich viel mit elementaren Werten unseres Zusammen- und Überlebens zu tun. Auch damit, dass in eigenem, fairen Verhalten eine große Chance auf ein entsprechendes Echo des Gegenübers steckt. Aus diesen Gründen sollten wir den Begriff FAIR wie folgt „buchstabieren“ und verwenden:

F = Füreinander und Friedlich

Gerade in der heutigen Zeit, in der die Welt anscheinend immer kleiner wird und darin Menschen ihre Rolle und ihren Platz suchen, sind entsprechende Konflikte vorprogrammiert. Wir erleben ungezügelte Gier nach Besitz und Macht, aber auch die nackte Angst ums tägliche Überleben, welche ganze Völker aus schierer Verzweiflung in den Lebensraum anderer treibt. Und auf der anderen Seite Menschen, die sich in diesem „Raum“ komfortabel eingerichtet haben, immer weniger bereit sind zu teilen, und an „Fremde“ schon gar nicht.

Am liebsten hätten manche Menschen in dieser Situation vielleicht eine flexible Mauer um sich und um ihren Besitz. Die man je nach Belieben auf „Geschlossen“ oder „Offen“ stellen kann. Zum Beispiel auf „Geschlossen“, damit die die Not und das Elend der ganzen Welt nicht zu ihnen kommen und an ihre Türe klopfen kann. Aber die Schätze dieser Welt sehr wohl, auf denen auch unsere Lebensart und unser Wohlstand basieren. Egal, ob billiges Öl für billiges Benzin, billige Arbeitskräfte für billige Produkte, exotische Früchte und Speisen zu jeder Tageszeit sowieso. Und selbstverständlich „Offen“, wenn man selber in diese Regionen reisen und seine eigenen Produkte mit Profit vermarkten möchte. Egal, ob es sich dabei um Rüstungsgüter, Abfälle aus einer hoch subventionierten Fleischproduktion, oder um illegalen Elektroschrott und sonstigen Giftmüll handelt.

Und der dabei immer brüchiger werdende Frieden und der bröckelnde Zusammenhalt in unserer Gesellschaft wird durch die Möglichkeiten der globalen Kommunikation zusätzlich gefährdet. Im Sekundentakt werden wir von Neuigkeiten überrollt und sind mit deren Verarbeitung, Bewertung und Einordnung oft hoffnungslos überfordert. Auch deswegen, weil es durch die neuen Medien möglich ist, einfach, schnell und mit wenig Kosten gezielte Falschinformationen weltweit zu streuen. Auch von Organisationen und Parteien, die durch diese „Alternativen Fakten“ unsere Gesellschaft spalten und ihre Interessen durchsetzen wollen.

Entscheidend bei der Lösung dieser Herausforderungen kann nur der gleichzeitige Einsatz von Herz UND Vernunft sein und nicht das Schliessen der Augen vor den immer größer werdenden Herausforderungen und ein mitleidloses Beharren auf Besitz und Wohlstand. Natürlich haben wir alle ein Recht auf das, was wir uns oft auch hart und mit viel Verzicht erarbeitet haben. Aber wir sollten dabei nicht vergessen, dass andere nicht so viel Glück hatten, wie wir. Nämlich per Zufall in paradiesische Verhältnisse (noch keine Klimakatastrophen, kein Krieg, genügend und sauberes Trinkwasser, Essen in Hülle und Fülle,…) hineingeboren worden zu sein. Auf der nördlichen Seite des Mittelmeers und nicht auf der südlichen. Dieses Glück, dieses Privileg hier leben zu dürfen, sollten wir nie vergessen. Es mit Gewalt verteidigen zu wollen und auf das Recht des Stärkeren zu setzen, wäre der falsche Weg. Hier kann es am Schluss nur Verlierer geben und zwar auf allen Seiten. Und wenn man auf Menschen mit „offenen Armen“ zugeht, wird man von diesen eben anders behandelt, als wenn man die Fäuste ballt.

A = Achtung von Menschen und Ressourcen

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Nicht umsonst ist dies der erste Satz im Artikel 1 unseres Grundgesetzes. Auch beeinflusst durch die schrecklichen Erfahrungen zweier Weltkriege und durch das daraus abgeleitete Lernen für unsere Zukunft und für unser Zusammenleben. Zu dieser Achtung gehören das Respektieren von anderen Kulturen, Religionen und der jeweiligen Herkunft, sowie das Akzeptieren von anderen Anschauungen. Und dass niemand wegen seines Aussehens, Geschlechts oder einer Behinderung diskriminiert werden darf, ist genauso selbstverständlich. Was aber bei dem Thema „Achtung von anderen Anschauungen“ oft vergessen wird – auch bezüglich der ebenfalls im Grundgesetz festgeschriebenen Meinungsfreiheit – ist der Hinweis auf die Grenzen der „Entfaltung der persönlichen Freiheit“. Diese darf eben nicht die Rechte und/oder die persönliche Ehre anderer verletzen und schon gar nicht zur Herabwürdigung, Beleidigung, oder sogar zu Hetze missbraucht werden.

Und zu Achtung und Fair Play gehört auch der sorgsame Umgang mit der Umwelt und den vorhandenen Ressourcen. Deren egoistische und rücksichtslose Ausbeutung ist dabei ebenso zu ächten, wie das schamlose Ausnutzen der vom Staat und der Gesellschaft bereitgestellten Einrichtungen und Mittel. Oder wie schon Mahatma Gandhi anmahnte: „Die Welt hat zwar genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier“.

I = Im Rahmen von Gesetzen, Regeln und Vereinbarungen

Nicht Manipulieren, Täuschen, oder seinen eigenen Vorteil zu Lasten anderer suchen. Sondern sich an das jeweilige Regelwerk und an getroffene Vereinbarungen halten, auch wenn es einem manchmal schwer fällt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber die Hemmschwelle zur Nichtbeachtung wird immer niedriger. Der Weg vom „Schwarzfahren“ zu gefälschten Doktor-Arbeiten oder manipulierten Abgaswerten immer kürzer.

Dies auch, weil es zu viele negative Beispiele gibt, wie man mit Bruch der Regeln und Gesetze erfolgreich sein kann, und auch der oft verwendete Ausdruck „Kavaliersdelikt“ gaukelt eine scheinbare Akzeptanz von Fehlverhalten vor. Dabei erzählt ja gerade das Sprichwort „Lügen haben kurze Beine“, von der geringen Überlebenschance des entsprechenden Betrugs und wer möchte denn schon gerne etwas mit dem jeweiligen Missetäter zu tun haben? Da hilft es dann auch nicht, wenn man zum Beispiel wie Diego Maradona bei seinem Regelverstoss auf „die Hand Gottes“ verweist, der Ruf bleibt irreparabel zerstört, das Vertrauen in den Menschen geht verloren und am Schluss steht man alleine auf dem jeweiligen „Spielfeld“ da.

R ücksichtnahme

Menschen sind nun mal nicht alle gleich, jeder hat andere Talente, Stärken und Schwächen. Und nicht alle kommen mit den gleichen Voraussetzungen (z.B. Elternhaus, Geburtsort) zur Welt. Damit ergeben sich automatisch auch unterschiedliche Möglichkeiten, Ziele, Wünsche und Erwartungen. Da wir aber aufeinander angewiesen sind – schon beginnend als Kind auf die Fürsorge von Mutter und Vater – ist für ein geregeltes Miteinander die gegenseitige Rücksichtnahme essentiell. Als abschreckendes Beispiel dazu kann auch der Fußball dienen, bei dem Fair Play ja seinen Ursprung hat und die Basis für die Faszination dieses Sports ist.

Was hier an den Wochenenden von der Kreis- bis zur Bundeliga manchmal zu beobachten ist, spottet jeder Beschreibung des erwähnten Begriffs. Ohne Rücksicht auf die Gesundheit (nicht nur des Gegners) werden hier „Ellenbogen ausgefahren“, die Knochen „poliert“ und wüste Beschimpfungen verteilt. Dass man damit aber genauso zurückbekommt, wie man „in den Wald hineinruft“ kapieren die wenigsten. Gegenseitige Fairness bedingt ja gerade den Verzicht auf den eigenen Vorteil, wenn dieser nur mit körperlichen oder seelischen Verletzungen erreicht werden kann. Und echte Rücksichtnahme heisst eben auch, die besondere Situation von Schwachen oder Benachteiligten zu berücksichtigen, diesen zu helfen und sie nicht alleine ihrem Schicksal zu überlassen.

Möglicherweise sind meine Beschreibungen und Erwartungen bezüglich Fair Play und der entsprechenden Verhaltensweisen zu idealistisch und vielleicht bin ich ja der letzte Überlebende einer aussterbenden Spezies. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass faires Miteinander (und nicht aggressives Gegeneinander) der „Kitt unserer Gesellschaft“ und die Basis für vernünftiges Zusammenleben ist, wenn nicht sogar für unser gesamtes Überleben. Oder, um wieder Gandhi zu zitieren: „Auge um Auge und die ganze Welt wird blind sein!“

Veröffentlicht von Ernst Holzmann

"Als überzeugter Humanist und nach jahrelangen Führungserfahrungen ("auf dem Platz" und im Büro) habe ich gelernt: Menschen machen den Unterschied! Ich bin glücklich verheiratet, Vater von drei erwachsenen Kindern, Herrchen einer Labrador-Hündin und treuer Diener eines "Stubentigers". Lebe im wunderschönen Potsdam und bin viel unterwegs. Nicht nur mit meinen zwei Enkeltöchtern, sondern auch als Redner über Führung und Strategie, Dozent an Hochschulen (Sportmanagement, Marketing & Kommunikation, Medien & Gesellschaft) und als Begleiter von Bildungsinitiativen für junge Menschen. In meinem "ersten" Leben war ich über dreißig Jahre bei verschiedenen Unternehmen in führenden Positionen tätig. Und in meiner Freizeit auch mit großer Leidenschaft als Trainer im Fußball und Vorstand in Vereinen."

http://ernstholzmann.com/

https://www.facebook.com/humanesunternehmertum/

Kommentare: 1
  • #1

    Eva Schmelzer (Mittwoch, 15 August 2018 13:09)

    Lieber Herr Holzmann, glücklicher Ehemann, ebensolcher Vater, Herrchen, Diener, Philantrop, Humanist und Pazifist: Ich danke Ihnen für diesen Artikel, der all das aufzeigt, was Albert Schweitzer in seiner Ethik "Ehrfurcht vor dem Leben" ausdrückt. Ein zentraler Satz darin lautet: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Wer sich dies klar macht, kann eigentlich nicht anders, als anderes Leben zu respektieren und ihm mit Ehrfurcht zu begegnen. (Das gilt auch für das nicht-menschliche.) Ich hoffe inständig, dass Sie, Herr Holzmann, nicht der letzte Überlebende einer aussterbenden Spezies sind, sondern einer der ersten einer neuen Spezies mit einem aufkeimenden Bewusstsein all dessen, was Sie beschrieben haben.