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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

Tropical Freaks

Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Der Klimawandel: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Diese Empfehlung von Erich Kästner fiel mir vor kurzem wieder ein, als ich eine Talk Show im Fernsehen verfolgte, bei der es um den Klimawandel ging. Und bei der  Politiker und Wissenschaftler munter diskutierten und stritten und meistens aneinander vorbei redeten. Ob es den Klimawandel überhaupt gibt, über dessen möglich Ursachen und ob und was wir tatsächlich dagegen unternehmen könnten. Und je länger die Diskussion dauerte, umso wütender wurde ich. Wieder einmal wurden das Wetter (welches sich fast täglich ändert) und das Klima (bei dem die Veränderungen seit Jahrzehnten festzustellen sind) munter durcheinander gewirbelt, Pseudo-Wissenschaftler verbreiteten obskure Theorien und angebliche „Profis“ (Politiker im fortgeschrittenen Alter) fuhren jungen Menschen hochnäsig und arrogant über den Mund. Als diese vehement forderten, dass die Erwachsenen und speziell Politiker*innen endlich handeln sollten, statt nur zu beschwichtigen und die Interessen der Auto- und Kohleindustrie zu vertreten.

Bei der Fortsetzung dieser Diskussion in den angeblich „Sozialen Medien“ wurde es dann ganz skurril. Die meisten Diskussionsteilnehmer*innen waren sich zwar einig, dass „irgendetwas“ passieren sollte, aber wiesen die Verantwortung für eine eigene Veränderung weit von sich. „Was kann ich denn schon tun, einer alleine verändert doch nichts“. So und ähnlich waren die Aussagen, getreu dem „Sankt Florians-Prinzip“, welches zumindest in Bayern noch gebräuchlich ist: „Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd´s andere an“.

Ja, das stimmt schon, dachte ich mir. Auch ich alleine kann wenig ändern, aber was wäre, wenn ich nicht alleine wäre? Und sich viele, sehr viele (endlich) aufraffen würden, die Verantwortung für den Erhalt unserer Erde – und damit für unsere Nachkommen – nicht immer auf andere schieben würden. Oder darauf warten, dass „irgendjemand“ schon „irgendwelche“ großartigen Maßnahmen verabschiedet, welche dann großartige Änderungen bewirken würden. Und dabei natürlich ganz genau die Maßnahmen, von denen man selbst nicht betroffen ist (Sie wissen schon, der Heilige Florian….).

Am nächsten Tag hatte ich im Rahmen einer Familienfeier eine ähnliche Diskussion, bei der mich mein Schwager darauf ansprach, was ich denn selbst ganz konkret mache, außer (wie viele andere) nur „kluge“ Reden zu schwingen und die Welt verbessern zu wollen. Gute Frage, antwortete ich ihm, vermutlich immer noch zu wenig. Aber zumindest bei dem, was ich ändern kann, versuche ich es, wie zum Beispiel:

 

1) Weniger mit dem Auto fahren – Und wenn, dann nicht mehr so rasen

Innerorts (ich lebe in Potsdam) so gut wie immer mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem eigenen Fahrrad, oder einfach zu Fuß gehen. Ist zwar nicht immer einfach, kann aber gut funktionieren, wenn man es gut plant. Und ist außerdem viel gesünder, man sieht endlich mehr von der Stadt und trifft dabei sogar (manchmal) nette Menschen. Und wenn ich beruflich in ganz Deutschland unterwegs bin, versuche ich meine Reisen tatsächlich mit der Deutschen Bahn durchzuführen. Ja, mit dem Verkehrsmittel, welches so oft (auch berechtigt) gescholten wird.

Aber auch hier ist Planung alles. Wenn man z.B. immer einen ICE früher als nötig nimmt, dann hat man schon einen gewissen Puffer eingeplant. Und lieber verbringe ich Zeit bei einer Verspätung im Zug (wo ich arbeiten, lesen, entspannen oder essen kann), als bei einem Stau auf der Autobahn. Wo ich mich eben nicht entspannen kann, sondern mich noch zusätzlich aufrege.

Und wenn ich tatsächlich gezwungen sein sollte, weite Strecken mit dem Auto zu fahren, dann versuche ich, auf mein Tempo zu achten. Meistens nie schneller als 140 km/h, so oft es geht, immer einen Gang höher, als normalerweise üblich. So fahre ich nicht nur entspannter (und sicherer), sondern verbrauche deutlich weniger Benzin, so um die 5 l für 100 Kilometer ist der Durchschnitt

 

2) Weniger fliegen – In Deutschland, in Europa, generell

Über das entspannte – und kostengünstige, wenn man die entsprechenden Ermäßigungen in Anspruch nimmt – Reisen mit der DB im Vergleich zum Auto hatte ich schon geschrieben. Der Vergleich Zug gegenüber dem Flugzeug ist ähnlich. Die Anfahrt zum Flughafen, der Stress und Zeitverlust bei der Parkplatzsuche (teuer!!!), beim Einchecken und bei der Sicherheitskontrolle, keine Entspannung während des Fliegens möglich, von konzentriert arbeiten ganz zu schweigen. Nach der Landung das ganze dann „rückwärts“ und wieder horrende Kosten (z.B. Taxi vom Flughafen München in die Innenstadt). Deswegen: Von vielleicht zwanzig Reisen in Deutschland, absolviere ich höchstens zwei mit dem Flieger.

Und weite Urlaubsreisen haben wir schon lange aufgegeben. Wir leben ja dort, wo andere Menschen gerne Urlaub machen. Mit dem „Neuen Garten“ zwischen „Heiligen und Jungfernsee“, dem Schlosspark Sanssouci, dem Babelsberger Park (alles „Weltkulturerbe“), dem „Holländischen Viertel“ oder den vielen Ausflugsmöglichkeiten zu Lande oder zu Wasser. Deswegen zieht es uns schon lange nicht mehr „irgendwo“ hin, wo Menschenmassen auf einen „lauern“, viel Zeit mit An- und Abreise vergeudet wird, man nicht im eigenen Bett schlafen kann und man bald wieder die anderen Annehmlichkeiten der Heimat vermisst. Ach so, beinahe hätte ich es vergessen: Von Kreuzfahrten habe ich immer geträumt. Aber je älter ich werde, um so langweiliger erscheint mir dieses „betreute Essen und Trinken auf Schiffen“ von Hafen zu Hafen. Und dass meine liebe Ehefrau schon beim Dampferfahren auf der Havel seekrank wird, hat meine (unsere) Entscheidung gegen diese Art des Reisens zumindest nicht erschwert… :-))

 

3) Weniger Fleisch und Wurst – Mehr Gemüse und Obst (aber von „daheim“)

Was hat das jetzt mit dem Klimawandel zu tun? So werden sich manche fragen, die bei diesem Thema höchstens an das Leid der Tiere und an die eigenen Gesundheit denken. Aber nicht beachten, dass nicht nur die Aufzucht der Tiere wertvolle Energie (Diesel für den Trecker, Strom für die Stallanlagen,… ) frisst. Sondern auch deren Transport in die Schlachtung und die Verpackung für das „Endprodukt“. Und wer Statistiken über die Abgabe von Methan über die Ausscheidungen von Rindern liest, der wird noch mehr verstehen, was ich meine.

Das heißt jetzt nicht, dass ich jetzt plötzlich zum Veganer geworden bin, aber wir essen jetzt bewusster. Statt den üblichen Brötchen mit Wurst, Eiern und Schinken zum Frühstück gibt es jetzt (selbstgemachtes) Bircher Müsli. Mittags den selbst gepressten Smoothie und eben nicht mehr jeden Abend Wurst oder Fleisch. Sondern mehr Salate, mehr Obst, Gemüse und öfters einfach mal eine Portion Nudeln mit Sauce. Wobei es plötzlich auch nicht mehr wichtig ist, jeden Tag Ananas, Erdbeeren, Kiwi, Himbeeren, oder Pfirsich essen zu müssen. Ein „normaler“ Apfel aus lokalem Anbau und saisonales Gemüse tun genauso ihren Dienst. Angenehmer Nebeneffekt dieser winzigen Maßnahme gegen den Klimawandel: Ich fühle mich besser und meiner Gesundheit und Figur hat es auch nicht geschadet, ganz im Gegenteil.

 

4) Bewusster einkaufen – Bei Elektrogeräten besonders

Bei Neuanschaffungen achte ich konsequent auf Energiesparende Geräte. Die zwar im Einkaufspreis etwas teurer sind, als „Energiefresser“, aber diesen Nachteil über die Lebenszeit locker wettmachen. Egal, ob es sich um Kühl-/Gefrierschränke, Waschmaschinen, Trockner, Staubsauger oder andere Kleingeräte handelt. Die Auswahl ist riesig, der „Umstellungs-Aufwand“ gering.

 

5) Und sonst?

Jetzt könnte ich noch „ellenlange“ Sätze über das Sparen von Energie beim Heizen (Wärmedämmungen), beim Kochen (entsprechendes Geschirr, Herde,…), beim Wasserverbrauch (Duschen statt Baden) oder bei anderen „Vergnügungen“ (das beliebte „Grillen“) schreiben. Aber dazu fällt Ihnen bestimmt noch mehr ein wie mir, vielleicht wollen Sie ja Ihre speziellen Tipps auch mit uns teilen. Zumindest ich würde mich darüber sehr freuen! :-))

 

6) Es gibt nichts gutes, außer man tut es – Aber reicht das?

Soweit so gut, werden Sie jetzt sagen: Das „bisschen“ Ersparnis beim Autofahren, durch veränderte Essgewohnheiten, oder statt jeden Tag einem ausgiebigen Vollbad schnell unter die Dusche. Was soll das bringen, die größten Umweltsünder sind sowieso die Chinesen, US-Amerikaner, Inder oder Brasilianer? Die bald den kompletten Regenwald abgeholzt haben werden und sich wie viele andere einen „Dreck“ um ihren verursachten Dreck oder die immer kleiner werdende „grüne Lunge“ unseres Planeten scheren.

Mit dieser Meinung stehen Sie bestimmt nicht alleine, aber nur dann, wenn alle so denken und sich alle so verhalten würden. Wobei wir wieder bei unserem „Heiligen“ – dem Florian, Sie wissen schon… – wären. Stellen Sie sich einfach mal vor, dass nicht nur Sie und ich versuchen, ein bisschen „weniger“ von allem zu tun. Was wäre, wenn vielleicht von den gut 50 Millionen Erwachsenen in Deutschland jeder „nur“ 10% an Energie einsparen und/oder seine Lebensgewohnheiten um diese 10% anpassen würde. Von 50% gar nicht zu reden, von allen bald 8 Milliarden Menschen, die auf unserer Welt leben, ganz abgesehen.

Einen Versuch einer entsprechenden Änderung wäre es zumindest wert. Auch wenn dieser Versuch am Ende plötzlich „nur“ bedeuten würde, dass sie sich nicht nur besser fühlen würden, sondern dass es Ihnen tatsächlich auch deutlich besser geht. Eine bessere Gesundheit, mehr Lebensfreude, ein glücklicheres „Sparschwein“ und vielleicht sogar das Erleben einer besseren Umwelt und Natur. Und komischen Fragen Ihrer Verwandten, Kinder oder Enkelkinder müssten Sie auch nicht mehr stotternd ausweichen, auch – oder gerade – weil sie eben kein Politiker oder „Profi“ sind. Sondern ein ganz „normaler“ Mensch, der sich ein bisschen Sorgen um unseren Planeten macht und sich für diesen ein bisschen verantwortlich fühlt. So wie es nicht nur Erich Kästner empfohlen hat, sondern auch Mahatma Gandhi: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“

Auch, weil wir ja tatsächlich keinen Plan(eten) B aus der Tasche ziehen können…

 

Kommentare: 1
  • #1

    Eva Schmelzer (Dienstag, 21 Mai 2019 15:04)

    Ein sehr eindringlicher Artikel, der uns mahnt, aber ohne den "erhobenen Zeigenfinger", sondern der einfach deutlich macht, um wieviel es geht und dass wir alle sofort mehr oder weniger umdenken müssen. Und auch, dass wir es sind, jeder einzelne Mensch, der zur Veränderung beitragen kann und dass wir es nicht mehr in den Händen von Politik, Wirtschaft und Industrie belassen dürfen. SIE muss sich nach UNS richten, wenn wir mehr und mehr an einem Strang ziehen, nicht umgekehrt. Die Veränderung ist so dringlich geworden, dass wir uns leeres Gerede und Versprechungen nicht mehr erlauben können. Die, die bereits teilnehmen an einer Verbesserung dürfen nicht länger als spinnerte Gutmenschen herabgetan werden, sondern sollten Vorbilder für die sein, die sich noch schwer tun damit.
    Zu Punkt 3 (weniger Fleisch und Wurst) hab ich noch eine kleine Ergänzung: Wer mit der Umstellung ein Problem hat, könnte es für den Übergang mit vegetarischer Wurst und veganem Käse auf dem Frühstücksbrötchen und den mittlerweile sehr zahlreichen "Fleischersatz"-Produkten zu den Hauptmahlzeiten versuchen. Die vegetarischen "Würstchen" in der Linsen- oder Erbsensuppe z.B. sind geschmacklich kaum von dem echten Wiener Würstchen zu unterscheiden. Bei wem also sehr tief sitzt, dass Fleisch und Wurst zu einer "richtigen" Mahlzeit gehören, kann sich ohne große Umstellungen von heute auf morgen nach und nach an fleischfreie Gerichte gewöhnen, bis man nach einer Weile merkt, dass "vegetarisch" nicht bedeutet, dass man nur die sogenannten "Beilagen" isst und nur das Fleisch weglässt, sondern dass sich einem eine neue schmackhafte Küche eröffnet. Und dass "vegan" keineswegs bedeutet, dass man zum Grasfresser werden muss. Irgendwann braucht und will man den Geschmack von "echter" Wurst und "echtem Fleisch" übrigens überhaupt nicht mehr haben. Bei diesem Punkt geht es über das Klimaproblem hinaus übrigens auch um das gute Gefühl, kein gequältes und oft grausam getötetes Lebewesen zu essen.
    Alles in allem ein sehr guter Artikel, von dem ich mir wünsche, dass er auf fruchtbaren Boden fällt.
    (Noch eine Bemerkung am Rande: Die Bemerkungen auf Familienfeiern kenne ich zu gut. Man wird in einigen Kreisen skeptisch und fast misstrauisch ausgefragt nach dem Wie und Warum, so, als täte man etwas Illegales oder völlig Idiotisches.)