Entwurzelte Aborigines
Text: Gudrun Kaspareit
Foto: Pixelio
17.06.2015
„Die Wahl eines Lifestyles könne nicht endlos subventioniert werden,“ so zynisch unterstützte der Premierminister Tony Abbott, das Vorhaben des konservativen Premiers Collin Barnett, den Aborigines Wasser und Strom abzudrehen, als es um einige Kleinstgemeinden von Aborigines ging, die in sehr abgelegen Ecken Westaustraliens leben. Es fehle an finanziellen Mitteln, diese Gemeinden weiterhin mit Wasser und Strom zu versorgen. Barnett hatte zwar zugegeben, dass diese Maßnahme viel Leid über jene Aborigines bringen werde, die ihren Heimatboden deswegen verlassen müssen, dennoch hält er an seinem Vorhaben fest. Die Schuld schiebt er auf Abbott, weil dieser sich mit seiner Regierung aus der Finanzierung zurückgezogen habe. Da die Aborigines leben können, wo sie wollen, meint Abbott, seien sie selber Schuld, wenn sie sich so abgelegene Gegenden aussuchen würden. Der Chefberater für indigene Angelegenheiten, Warren Mundine, gab zu bedenken, dass für die Aborigines „ihr Land die Essenz ihrer Existenz“ ist. Zudem wäre es für sie um so schwieriger, ihre Landrechte zu verteidigen, wenn sie wegziehen müssten.
Die meisten Aborigines wohnen zwar in den Metropolen und doch zieht es jeder fünfte Ureinwohner vor, auf Heimatboden in weit abgelegenen Gebieten zu leben. Insgesamt sind es 12000 Aborigines, aufgeteilt in 300 kleinste Gemeinden. Einige zählen nur 15 Mitglieder.
Abbott rechtfertigte sich damit, er wolle, dass die Kinder zur Schule gehen und die Erwachsenen Arbeit hätten. Studien aber belegen, dass die Ureinwohner in den sog. „Homelands“ eine höhere Lebenserwartung haben. Dem gegenüber stehen häufig Alkoholismus, Gewalt und Verelendung, bei jenen, die in den Städten leben und unter Diskriminierung und Trostlosigkeit leiden.
Was für ein Armutszeugnis für Westaustralien, das es sich außerstande sieht, für ca.12000 seiner Bürger sorgen zu können, nur weil diese es vorziehen in abgelegenen Gebieten zu wohnen, fern ab der großen Metropolen, die ihnen nicht gut tun.
Eva Schmelzer (Sonntag, 05 Juli 2015 10:43)
Sie haben nichts gelernt! Nichts!!! Der menschenverachtende Umgang und die Unterdrückung mit den Ureinwohnern anderer Länder wie z.B. mit Nordamerikas Indianern hätte sie lehren müssen wie man es nicht macht. Die Menschheit erlebt einen ungeheuren Fortschritt auf vielen Gebieten auf Gebieten der Wissenschaften und Technologien, aber Ethik, Moral und Gerechtigkeit hinken weit hinterher.