Die Penan
Text: Gudrun Kaspareit
Quelle: http://www.survivalinternational.de/indigene/penan
Fotos: Bruno Manser Fonds
https://www.facebook.com/brunomanserfonds.bmf?fref=ts
20. 03. 2014
Die Penan sind eine indigene Volksgruppe, der Insel Borneo. Sie gehören zu den Dayak Völkern.
Ursprünglich lebten die Penan nomadisch, heute gibt es nur noch einen kleinen Teil von ihnen, der an dieser Lebensweise festhält.
Die Penan sind Analphabeten, aber sie haben ein profundes Wissen über den Wald und seine biologischen Zusammenhänge. Sie kennen über 100 fruchttragende Bäume, 50 verschiedene Heilpflanzen, 8 Pfeilgifte und 10 Pflanzengifte für den Fischfang.
Die Penen sind ein friedliches Volk ohne eine hierarische Ordnung. Es gibt auch kaum Unterschiede in der Aufgabenverteilung zwischen Männern und Frauen. Eigentum im eigentlichen Sinne gibt es nicht bei ihnen. Lebendmittel und Gebrauchsgegenstände werden geteilt. Nicht-Teilen gilt als Vergehen. Im Gegensatz zu anderen Dayak Völkern waren die Penan niemals Kopfjäger.
Das ursprüngliche Leben der Penan ist heute durch den immer stärkeren Holzeinschlag bedroht. Kaum noch 10% intakter Regenwälder sind auf Borneo übrig geblieben. Die nomadisch lebenden Penan sind vom Regenwald abhängig. Verschwindet der Wald, verschwindet ihre Lebensgrundlage.
International bekannt geworden sind die Penan durch ihren gewaltlosen Widerstand und die Blockaden von Zufahrtsstraßen der Holzindustrie. Dabei wurden zahlreiche Penan verhaftet und gefangen genommen. Bis heute kämpfen die Penan für ihre Landrechte.
Die Regierung erkennt die Landrechte nicht an. Statt dessen unterstützt sie die kommerzielle Abholzung auf dem Gebiet der Penan. Dennoch bleiben die Penan standhaft und errichten weiterhin Blockaden gegen die Holzunternehmen.
Dort, wo der Wald vernichtet ist, werden Ölpalmplantagen angelegt. Für die Penan bleibt kein Lebensraum. Sie werden in Hunger und Krankheit getrieben.
Ein weiteres Problem wird der Bau von 12 geplanten Staudämmen werden, die sehr viel Land überfluten würden. Das bedeutet einen weiterer Verlust von Lebensraum und ursprünglicher Kultur für die Penan.
Verschollen im Regenwald
Der Schweizer Menschenrechtler und Umweltschützer, Bruno Manser , ist vor 14 Jahren im Dschungel von Malaysia verschwunden, als er sich auf die Suche nach den Urwaldnomaden, den Penan machte. Weitere 15 Jahre zuvor hatte er sie aufgesucht, um den Ursprüngen der Menschheit nachzuforschen. Er lebte 6 Jahre mit den friedlichen Sammlern und Jägern zusammen und glaubte dort sein Paradies gefunden zu haben, er wurde einer von ihnen.
Doch dann kamen die Bulldozer und holzten die Wälder auf der Suche nach Edelhölzern ab.
Bruno Manser war verzweifelt und organisierte den Widerstand. Den Holzfirmen und korrupten Politikern gefiel das gar nicht. 1990 wurde ein Kopfgeld auf Manser ausgesetzt und er wurde in Malaysia zu einer illegalen Person. Er flüchtete aus dem Land, kam aber mehrmals heimlich zurück, um seine Penan Freunde zu besuchen und sie im Kampf um ihre Existenz zu unterstützen.
Am 14. Februar 2000 brach er erneut nach Borneo auf. Danach wurde er nie mehr gesehen.
Bitte weiterlesen: http://www.bernerzeitung.ch/wissen/geschichte/Verschollen-im-Urwald-aber-nicht-vergessen/story/15301365
Eva Schmelzer (Dienstag, 01 April 2014 19:00)
Es ist zum Weinen… Der internationale Gerichtshof würde gesprengt, wenn all die, die es verdient hätten bei ihm landen würden. Ich muss auch immer wieder, wenn es um Indonesien geht, sagen, dass das Land an der Korruption erstickt. Es gibt Gesetze, aber sie gelten nichts, sobald ein paar Rupiah, US-Dollar, Renmimbi oder Euro fließen.