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Kanwan

Buschleute müssen Diamantmine weichen

Text: Gudrun Kaspareit

06. 09. 2014

Kalahari
Kalahari Wikipedia By Elmar Thiel (photo taken by Elmar Thiel) [CC-BY-SA-2.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en), GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC-BY

 

Wer kennt nicht den Film, „Die Götter müssen verrückt sein“ Dort geht es um das Leben der Buschleute in der Kalahari und wie wunderbar sie im Einklang mit der Natur sind.

Das Central Kalahari Game Reserve ist ein 1961 gegründeter Nationalpark in Botswana und liegt in der Kalahari-Sandwüste im südlichen Afrika.

Nun wurde am 5. September 2014 eine Diamantmine auf dem Land der Buschleute Central Kalahari Game Reserve eröffnet. Die Buschleute wurden dort unrechtmäßig vertrieben.

Seit in den 1980iger Jahren das Diamantvorkommen entdeckt worden war, wurden die Buschleute 1997, 2002 und 2005 umgesiedelt. Die Regierung sagte, dass sie aufgrund von Naturschutzmaßnahmen das Reservat verlassen müssten und behauptete wiederholt, dies hätte nichts mit den Diamanten zu tun.

Doch 2002 gab Botswanas Minister für Bodenschätze, Energie und Wasser gegenüber der Presse zu, die Umsiedlung der Buschleute hätte der Vorbereitung der geplanten Gope Diamantmine gedient.

Die Eröffnung der Diamantmine hat Botswanas Naturschutzbemühungen als Farce entlarvt zumal sie auch noch Erkundungen für Fracking erlaubt hat.

Die Genehmigung der Mine erfolgte, während ein Gerichtsverfahren läuft, in dem die Kalahari Buschleute von den Behörden den Zugang zu Wasser auf ihrem Land fordern. Die Regierung verweigert ihnen das Jagen und den Zugang zu Wasser im Reservat, mit dem Verweis auf den Naturschutz. Wie dreist diese Lüge ist, beweist die gleichzeitige Genehmigung der 3 Milliarden Dollar Mine mit all ihren Straßen, Stromkabeln, Lastern, Tonnen von Abfall und Hunderten von Arbeitern, die hin und her fahren.

 

Die Buschleute, auch San oder Khoisan, leben seit mehr als 10 000 Jahren als indigene Sammler und Jäger im südlichen Afrika. Von 1652 bis 1830 führten die niederländischen Gouverneure regelmäßig Vertreibungen und Verfolgungen gegen die San durch. Dies und die Versklavung durch Europäer führte letztlich dazu, dass sie sich in die unwirtliche Kalahari zurück gezogen haben.

Die San sind eher kleinwüchsig und bedienen sich einer Klicksprache. Sie haben eine egalitäre Gesellschaftsform ohne übergeordnete Autoritäten. Auch gibt es keine Rechtsprechung. Im schlimmsten Fall wird man von der Gesellschaft ausgeschlossen.

Die Jagd auf Großwild wird von den Männern ausgeübt. Sie jagen mit Wurfspeeren oder mit vergifteten Pfeilen. Aber sie praktizieren auch die älteste menschliche Jagdform, die Ausdauerjagd.

Selbst heute noch hetzen sie Zebras oder Kudu- Antilopen so zu Tode (ebenso wie die Aborigines in Australien Kängurus jagen) Sie nennen es den „Großen Tanz“ und es gehört u.a. zu den Initiationsriten in die Erwachsenenwelt.

Die Frauen sammeln Pflanzen. Sie kennen in der Wüste bis zu 85 essbare Pflanzen, Früchte Nüsse, Samen, Wurzeln und tragen so zum größten Teil der Ernährung bei.

Jagdbeute wird grundsätzlich unter allen Mitgliedern geteilt. Handel ist unbekannt. Güter werden durch gegenseitige Geschenke verbreitet.

Eines der ältesten Zahlungsmittel in Südafrika sind Buschmannperlen. Sie bestehen aus rundgeschliffenen Straußeneischeibchen, sind in der Mitte gelocht und auf eine Schnur gezogen.

Funde belegen, dass diese Perlen schon seit 7000 v. Ch. in Gebrauch sind.

 

Heutzutage ist die Kalahari mit dem Central Kalahari Game Reserve ein wichtiges Rückzugsgebiet für die San, deren Kultur und Rechte durch Zwangsmaßnahmen bedroht sind.

Der Verlust ihrer eigenen Lebensweise, Vertreibung und die Verletzung ihrer Rechte führen zu gesundheitlichen Problemen. 1961 wurde für die Buschleute und die Wildtiere das Reservat Central Kalahari Game Reserve gegründet. Aber 1980 fand man in dem Gebiet Diamanten und die San wurden aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Während Touristen uneingeschränkt Jagdlizenzen erhielten, wurde diese den San verwehrt. Sie mussten betteln, um ihr Land wieder besiedeln zu dürfen und erst 2011 wurde ihnen der Bau eines Brunnen gestattet.

  • San Frau: By Lisa Gray (P1000714) [CC-BY-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons San Mann: By Ian Beatty from Amherst, MA, USA (IDBeatty_002219) [CC-BY-SA-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons
Kommentare: 2
  • #2

    Erika (Donnerstag, 02 Oktober 2014 16:44)

    Vertrieben aus ihrem angestammten Gebiet, der Kalahari und das mehrfach. Man nannte es Umsiedlung aus Naturschutzgruenden,aber der Grund war eine Diamantenmine und selbst Fracking wurde erlaubt.Das alles passierte, obwohl ein Gerichtsverfahren der Buschleute gegen die Regierung laeuft. Ich kenne den Stamm der San nicht, aber ihr Leben verlaeuft in sozial gedachten Ideen der Teilung von Grosswild- Jagdbeute. Es gibt keinen Handel und einziges Zahlungsmittel ist ein geloechertes rundes Strausseneischeibchen. Die Frauen sind bestens vertraut mit 85 essbaren Pflanzen, Nuessen , Samen und Wurzeln. Die San duerfen nicht weiter ausgebeutet werden, sie brauchen Wasser und ihr eigenes Gebiet zurueck, bevor es zu spaet ist.

  • #1

    Eva Schmelzer (Donnerstag, 02 Oktober 2014 13:33)

    Es scheint nur so, als ob die Menschheit ein gelebtes humanitäres Bewusstsein entwickelt hätte, weil die Eroberer die Urweinwohner nicht mehr direkt totschlagen. Weil es seit 1948 eine UN-Charta der Menschenrechte gibt, in der es heißt: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Diese Erklärung wird mit Füßen getreten. In dem von Dir geschilderten Fall, beim Roden der Wälder in Südostasien und Südamerika für Plantagen, bei der Umweltzerstörung und Vertreibung für Öl und andere Ressourcen, die zwar in i h r e m Boden liegen, ihnen aber nur Unheil bringen. Zur Herstellung unter sklavengleichen Bedingungen unserer zum Teil giftigen Konsumgüter, die, wenn wir sie nicht mehr brauchen, bei ihnen gesundheitsgefährdend wieder entsorgt werden. Nein, wir haben keine Eroberer mehr, die mordend und massakrierend in Länder einfallen, heute sind es Multi-Konzerne. Und wir halten keine Sklaven mehr, die Sklaven bleiben in ihren Ländern, aber es läuft alles auf dasselbe hinaus wie vor 500 Jahren: Die Götter müssen wirklich blind sein und haben nichts dazugelernt.