Standing Rock, der Protest geht weiter
Text: Gudrun Kaspareit
Foto: Wikipedia
23.02-2017
Es ist schlimm, dass ein mühsam errungener Sieg vermutlich mit einem Handstreich zunichte gemacht werden wird. Irgendwie hatte man es geahnt, als Trump Präsident wurde. Die Rede ist von der
Dacota Access Öl Pipeline. Die texanische Firma "Energy Transfer Partners" will die Dacota Access Pipeline zu Ende führen. Das hat Firmenchef Kelcy Warren angekündigt. Immerhin hat er 100000
Dollar für den Trump Wahlkampf gespendet. Und Trump selbst hat in das Unternehmen investiert. So äußert sich Warren optimistisch:
"100 Prozent wird die Genehmigung erteilt und die Pipeline gebaut. Sie werden unser Projekt nicht aufhalten. Das ist naiv!Wenn die Demonstranten bleiben wollen - meinetwegen, aber wir bauen die
Pipeline."
Auch die Tatsache, dass Trump die umstrittene Keystone XL Pipeline unterstützt, stimmt ihn zuversichtlich.
Trump hat Männer für sein Kabinett verpflichtet, die den Klimawandel leugnen und Umweltschutzregulierungen abschaffen wollen. Rick Perry z.B. soll das Energieministerium leiten.Perry ist seit fast zwei Jahren im Vorstand der Pipeline-Firma "Energy Transfer Partners".
Oder der neue Außenminister Rex Tillerson, er war Chef des Energieunternehmens „Exxon“
Eines von Trumps Zielen ist es offenbar, die Entscheidungen seines Vorgängers Obama rückgängig zu machen. Am Dienstag, dem 24. Januar, unterzeichnete er vor laufenden Kameras im Oval Office des Weißen Hauses Verwaltungsverordnungen, die einen Umkehrprozess in der Energie- und Umweltpolitik seines Landes einleiten sollen. Unter anderem sollen seinen Erlässen zufolge die Pipelinebauprojekte Keystone XL und Dakota Access wiederbelebt werden. Beide hatte Obama gestoppt.
Inzwischen sind die Arbeiten an der Dakota Acces Pipline wieder aufgenommen worden. Trump will Fakten schaffen: Er hat die auf zwei Jahre angesetzte Umweltstudie gestoppt und die Freigabe für den Weiterbau erteilt. Jetzt soll die Pipeline binnen 60 Tagen fertiggestellt sein und dann innerhalb von 23 Tagen befüllt und in Betrieb genommen werden.
31. August 2016. Ein Demonstrant (Happy American Horse aus der Rosebud, Sicangu Sioux Indianer Reservation, South Dakota) hat sich an eine Baumaschine angekettet.
Hier gibt es Petitionen, welche sich gegen die Pipelines richten:
Petitionen auf Deutsch:
SumOfUs (an Deutsche Bank und BayernLB; bereits über 350.000 Unterschriften)
Campact! (an die BayernLB; bereits über 275.000 Unterschriften)
Petitionen auf Englisch:
http://petitions.signforgood.com/NoDAPLbanks?code=IEN (an alle 17 Banken gerichtet)
https://www.change.org/p/stop-the-dakota-access-pipeline
https://www.change.org/p/jo-ellen-darcy-stop-the-dakota-access-pipeline
https://www.change.org/m/people-against-pipelines (soziale Bewegung)
Einwendungen zum Umweltgutachten EIS:
http://indigenousrising.org/leave-a-public-comment-for-the-dapl-e-i-s
Erika Bulow-Osborne (Mittwoch, 01 März 2017 20:36)
Vor seinem Amtsabtritt besuchte Praesident Obama die Regierungschefs und bat um Unterstuetzung des kommenden Praesidenten. Leider bedankte sich Trump in hinterhaeltnerischer Weise und vernichtete alle Bemuehungen Obamas im Bezug auf die Pipeline.
In der Maerz Ausgabe des 'Naturschutz Schweiz' wird offen gesagt, die schweizer Grossbank ist der groesste Geldgeber dafuer mit 1,4 Milliarden US Dollars, dagegen wirkt die Bayerische Bank fast bescheiden. Die schweizer Grossbank tat es, obwohl es ihren Richtlinien nicht entsprach. Wem kann man noch vertrauen?
Eva Schmelzer (Mittwoch, 01 März 2017 11:19)
Ich hatte das natürlich befürchtet, so wie eigentlich jeder. Nur fährt Trump ja so einen Zickzackkurs, ist überhaupt nicht einzuschätzen, was von seinen Aussagen und Plänen letztendlich umgesetzt wird, so hatte ich noch einen kleinen Hoffnungsschimmer. Dieser Bericht hat mir nun alle Hoffnung genommen. Da der Umweltschutz allgemein Trump ein großer Dorn im Auge ist, ist zu befürchten, dass es ganz, ganz trostlos wird. Die Zusammensetzung seines Horror-Kabinetts lässt Schlimmstes befürchten. Inwieweit da Proteste von außen jedweder Art Gehör und Beachtung finden ist mehr als zweifelhaft. Trotzdem müssen wir natürlich alles versuchen und z.B. auch die dem Artikel zugefügten Petitionen mitzeichnen. Auch scheint es Trump ein großes Anliegen zu sein, alles zu kippen, was Obama eingeführt und eingerichtet hat, also auch andere Schutzprojekte rückgängig gemacht werden, wo es eben möglich ist. Ein ganz persönlicher Rachefeldzug, unter dem die Umwelt und letztlich die Menschen (nicht nur in den USA) leiden werden.