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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

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Fische in der Großstadt

Text: Gudrun Kaspareit

Fotos: Wikipedia, Gudrun Kaspareit

Quelle: http://www.welt.de/regionales/hamburg/article156281867/Gibt-es-bald-sogar-Meerforelle-in-der-Alster.html

26.06.2016

Hamburger Außenalster
Außenalster Wikipedia By André H. - An der Alster, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16103117

 

Hamburg wird beherrsch von drei Flüssen, Alster, Elbe und Bille. Dennoch haben es Fische hier recht schwer. Zander, Stichling, Rotauge sind schon anzutreffen, aber es müsste noch einiges für die Biodiversität getan werden. Die vielen Hamburger Fleete haben nur glatte Betonwände. Es gibt dort keine Möglichkeiten für Fische sich zu verstecken, auszuruhen oder Kinderstuben einzurichten. Das brachte den Diplom Biologen Karsten Borggräfe auf die Idee, künstliche Strukturen zu schaffen, die den Fischen zugute kommen. Nun dümpeln diverse gelbe Bojen auf der Alster, wo in schwarzen Lettern Informationen für den interessierten Spaziergänger prangen. An den Bojenketten sind Totholz und Weidengeflechte fixiert als Schutz und Brutraum für Fische. Bisher sind es nur einige gelbe Bojen, aber es sollen viel mehr werden. Auch hat Borggräfe weitere Visionen, wie z.B. schwimmende Gärten, die in der Alster treiben und das Gewässer für allerlei Lebewesen attraktiver machen, Libellen und Köcherfliegen unter anderem. In Hamburg haben sich der BUND, der Nabu und die <Aktion Fischotterschutz> zusammen getan und das Projekt „Lebendige Alster“ ins Leben gerufen. Eine neue Fischtreppe an der Rathaus.- und der Mühlenschleuse konnte bereits realisiert werden, um Fischen die Wanderung von der Elbe zum Oberlauf zur Alster zu ermöglichen. In den Fleeten werden künstliche Strukturen geschaffen, sowie Beton-Kokons installiert, in denen kleine Fische Schutz finden vor der Strömung und sich ausruhen können.

Nachdem die ersten Bojen verankert worden sind, machte sich das Schiff, beladen mit Kies, Weidengeflechten und Holz, auf zum Nikolaifleet, wo die nächsten Bojen installiert werden sollen.

Die Beteiligten dieses Projektes hoffen, dass es eines Tages sogar wieder Meerforellen in der Alster geben könnte. Hamburg nimmt damit eine Vorreiterrolle ein und ist hoffentlich für andere Städte beispielgebend.

 

Fleet in Hamburg
(c) Gudrun Kaspareit Fleet in Hamburg
Kommentare: 5
  • #5

    Friedrich (Dienstag, 05 Juli 2016 14:22)

    Hoffentlich sind die Bemühungen in Hamburg erfolgreich und finden dann reichlich Nachahmer. An die Wasserfauna wird oft nicht oder zu wenig gedacht. Es gibt insgesamt noch viel zu wenige Fischtreppen sowie Bereiche mit Flachwasser und minimaler Strömung für den Fischnachwuchs. Sorgen macht mir das Vorhaben, bei Decin in Tschechien eine Staustufe in die Elbe zu bauen.

  • #4

    Erika (Montag, 04 Juli 2016 21:53)

    Erfreulich ist, dass man die Spaziergaenger an der Alster auf die gelben Bojen verweist, welche ihnen nahelegen, sich mit den Moeglickeiten einer weiteren Verbesserung zu beschaeftigen.
    Wenn es um Hamburg geht und um mehr Biodiversitaet, sind sie bestimmt besonders begeistert ueber die kommenden, schwimmende Inseln, welche sehr viel mehr visuelle Schoenheit bieten mit Pflanzen und Kleintieren aller Arten.

  • #3

    christine (Sonntag, 03 Juli 2016 15:20)

    Hihi, vorhin hörte ich im Radio, dass es in der Speicherstadt wohl länger ein Spinnenproblem gab. Nachdem Parks angelegt und somit auch Bäume gepflanzt worden sind, soll sich die Anzahl der Sperlinge stark vermehrt und die Anzahl der Spinnen stark reduziert haben. Hamburg - finde ich gut!
    Danke für die Info, Guddi :)

  • #2

    Hilde Jacobs (Samstag, 02 Juli 2016 18:03)

    Wenn Hamburg auch in anderer (politischer) Hinsicht nicht sehr fortschrittlich ist, so tut sich in Sachen Umwelt- und Tierschutz doch so einiges (z.B. gibt es noch die alte Tradition, dass im November eines jeden Jahres die Hamburger Alsterschwäne eingefangen und in ein eisfreies Gewässer gebracht werden, wo sie überwintern können). Neu ist das von Gudrun sehr schön beschriebene Projekt der „gelben Bojen“ auf der Alster und den Fleeten in der Hamburger Innenstadt mit dem Ziel, dass
    Fische wieder barrierefrei durch die Stadt schwimmen sollen.
    In dem ziemlich neuen Wohngebiet in Hamburgs Osten findet man auch Fleete, die allerdings anstelle der marschtypischen Entwässerungsgräben im aufgeschütteten Gebiet von Neu-Allermöhe als System größerer Entwässerungskanäle geschaffen wurden. Sie werden – in Anlehnung an die Fließgewässer im Mündungsgebiet der Flüsse Alster und Bille in der Hamburger Altstadt – im offiziellen Sprachgebrauch ebenfalls als Fleete bezeichnet. Da es sich jedoch um stehende Gewässer handelt, trifft diese Bezeichnung nicht wirklich zu. Die Allermöher „Fleete“ entstanden zudem lange nach der Eindeichung des Gebietes.
    Das Allermöher Fleetsystem beginnt an einem „Spüleinlass“ an der Dove Elbe (die Dove Elbe - von niederdeutsch dov „taub“ - ist ein 18 Kilometer langer Nebenarm der Elbe im Südosten Hamburgs. Die Dove Elbe wurde1437/1438 vom Hauptstrom der Unterelbe abgetrennt, um das Fahrwasser des Hamburger Hafens zu verbessern) und schließt die Wohngebiete Neu-Allermöhes ein, bevor es am Schöpfwerk Allermöhe wieder auf die Dove Elbe trifft.
    Der Bereich der Fleete wurde 1990 zur Parkanlage erklärt. An ihren Ufern entstanden öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kindertagesheime; aber auch Wohngebäude wurden zugelassen, um „möglichst viele Bewohner in den Genuss einer bevorzugten Wohnlage“ (Begründung zum Bebauungsplan) zu bringen.
    Das zum größten Teil verkehrsberuhigte Wohngebiet ist vorbildlich angelegt, mit vielen grünen Flächen und baumbewachsenen Ufern der Fleete. Was mich jedoch stört, sind die Angler, die meist versteckt im Gebüsch ihre Ruten auslegen, wahrscheinlich, weil sie keinen gültigen Angelschein haben. Auch sorgen manche Hundebesitzer nicht dafür, dass am Ufer brütende Wasservögel vor den frei laufenden Hunden geschützt sind. Ob ihnen die große langgestreckte Hundewiese nicht ausreicht?



  • #1

    Eva Schmelzer (Freitag, 01 Juli 2016 16:22)

    Was für schöne Nachrichten aus Hamburg! Und das nicht etwa nur in Randgebieten, sondern mitten in der Stadt! Ja, es geht aufwärts mit dem Bemühen, der Natur zu helfen, sich wieder „aufrappeln“ zu dürfen. Zum Nutzen aller Lebewesen, einschließlich uns. Denkt man an Gewässer, denkt man zunächst an Fische, aber diese Maßnamen beinhalten sehr viel mehr, denn wie wir alle wissen, hängt ja das Gedeihen und Verderben der verschiedensten Lebensformen voneinander ab: Pflanzen, Insekten, Fische, Vögel, Säugetiere.
    Hamburg ist da zwar ein vorbildlicher Vorreiter, aber ich bin sehr sicher, dass andere Städte und Gemeinden folgen, die Sünden früherer Zeiten wieder zu beseitigen.