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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

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Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Die Efeu Seidenbiene

Text, Foto und Scherenschnitte: Erika Bulow Osborne

20.10.2018

Efeu
(c) Erika Bulow Osborne Efeu

Eine Solitärbiene besonderer Art ist die Efeu Seidenbiene, Colletes hederae, Ivy Bee.

Jetzt gäbe es noch eine gute Gelegenheit, sie zu beobachten. Sie kommt so spät im Jahr und bleibt bis in den frühen November, bevor sie stirbt.

Ich erlebe sie momentan im Garten, sie ist größer als die Heidekraut Seidenbiene Colletes succinctus, Heather Colletes, oder die Salz Seidenbiene. Colletes halophilus, Sea Aster Mining Bee.

Ihre Brust ist voller gelbbrauner Haare, der Hinterleib hat durchgehende Streifen. Sie ernährt sich nur von Nektar und Pollen des Efeus, Hedera felix, Ivy..

Der Pollen ernährt die Larven in einer gegrabenen Röhre in Lehm oder Sand, mit abgehenden Räumen. Dort überwintern die Larven. Im nächsten Jahr erst, im August, kommen zuerst die kleineren Männchen, während sich die Weibchen etwas länger Zeit lassen, um einen neuen Lebenszyklus zu starten.

Das kann recht dramatisch sein, wenn sich ein ganzes Knäul von Männchen um ein Weibchen bemüht in Sehnsucht und nur einem Ziel, seine Gene an eine kommende Generation weiter zu geben.

Die späte Efeublüte ist genau auf die Efeu Seidenbiene abgestimmt. Jetzt kommen auch erste schwarz-glänzende Beeren.

 

Erst 1993 gelang es Schmidt und Westrich die als neue Art erkannte Efeu Seidenbiene zu beschreiben. (hymopteraApidae).

Sie scheint sich weiter auszubreiten. Bisherige Länder waren Deutschland, Great Britain (wo sie 2001 zuerst in Dorset gefunden wurde und sich von dort ausbreitete), France, Schweiz und Kroatien.  

 

Scherenschnitt Efeu Seidenbiene
(c) Erika Bulow Osborne Scherenschnitt Efeu Seidenbiene

Heute muss ich einmal etwas sehr Trauriges über unseren wilden

Garten berichten:

Die hochgewachsene Efeuhecke linker Seite, 36 Jahre lang

konnten wir sie genießen. Viele Nester Jahr auf Jahr brachten neue Jungvögel. Waldmäuse und Feldmäuse hatten Nach wuchs

dort und auch der Igel brachte seine Jungen hier zur Welt. Die Jungfüchse eroberten sich den Garten, bevor sie ein eigenes Revier finden mussten. Das Muntjac liebte den Efeu und wir sahen

dort zum ersten Mal die Efeu Seiden Biene. Nun ist seit gestern die ganze schöne linke Efeuhecke entfernt worden. Wir konnten keinen Einspruch erheben, denn die Hecke war so breit geworden, und lag größtenteils auf dem Nachbargrundstück. Dort scheint

sich die Hecke nicht gut weiterentwickelt zu haben. Ich hörte nur kurzfristig davon, dass alles entfernt werden sollte.

Unsere kleine Sackgassengruppe ist friedlich und harmonisch.

Wir bemühen uns, den Nachbarn entgegenzukommen. Ich sprach mit den beiden Männern, die natürlich ihre Aufgabe genau erfüllen mussten. Der Ältere der beiden Arbeiter erinnerte sich

an einen Klienten der eine Kolonie von Kleinen Skabiosen Sandbienen hatte, ich berichtete ihm von der Efeu Seidenbiene und er sah ja auch selbst die Blüten und Früchte im Efeu. Ich bin untröstlich.

 

Kommentare: 3
  • #3

    Jürgen Engelmann (Mittwoch, 28 November 2018 04:04)

    Auch an diesem Beispiel wird deutlich, wohin sich unsere Werte verlagert haben. Der Egoismus greift um sich. Die "Krone" der Schöpfung muss durch (Misse) - Taten ihre Stellung markieren. Wo kämen wir denn hin, wenn wir nicht regulieren würden. Da ist es schon Wunder, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, seinen Garten zu fliesen. Die Bereinigung von Feld, Wald, Flur, Straßengräben, Mauerritzen hat epidemische Züge angenommen. Jeder Halm ist zu viel, jeder Einzelbaum steht irgendwo im Wege und nur kein Laub, Hilfe, kein Laub. Und so pflanzen sie statt Apfelbäume und blühende Hecken, das ganze grün-gelbe Koniferen-Sortiment aus dem Baumarkt in den Garten. Grausam - aber pflegeleicht. Früher waren die Friedhöfe Orte des Friedens für Mensch und Tier. Über die Gräber wuchs der Efeu beschirmt von hohen Laubbäumen, deren Laub im Herbst alles zudeckte. Hier ein Metallkreuz, dort ein Kreuz aus Holz oder ein Naturstein. Alles war im Laufe von Jahrhunderten gewachsen. Heute Massenware Grabstein der gleichen Sorte, die Gräber angelegt, wie Beete, die Toten eingeparkt, wie die Autos im Parkhaus, alles clean, nur kein Halm zu viel. So ähnlich beschreibt es Dieter Wieland in seinem Doku-Film "Grün kaputt", zu sehen bei You Tube.
    Und so liebe Erika hat man euch nicht nur gewachsene Natur weggenommen, sondern auch gewachsene Freude. Ein Verlust an Lebensqualität für Pflanze, Tier und Mensch, nach der Devise: "Weiß - weißer geht's nicht" Schade !

  • #2

    Marion Hartmann (Samstag, 17 November 2018 21:21)

    Wenn es um Natur geht, sollte man zu Gunsten dieser entscheiden, soweit das möglich ist, auch wenn man dabei etwas zurückstecken muss. Aber so weit ist der Mensch noch nicht in jedem Fall gekommen. Ich kann Erika gut nachfühlen, weil ich selbst die größten Zerstörungen in einem Zeitraum von 7 Jahren in unserer Gegend miterlebt habe, auch, wenn es sich dabei nicht um ein privates Grundstück handelt. Gerade Efeu, mir direkt gegenüber am alten Zaun eines weitgehends leerstehenden Instituts.., Efeu, den kein Mensch gestört hat, da kam die Stadt und entfernte das ganze "unliebsame" Grün. Warum? Keiner weiß es. Und dann siedelte sich Hopfen an, aber auch der wurde schleunigst entfernt. Danke für den schönen Bericht über die Efeu- Seidenbiene und den wunderbaren Schnitt dazu. Irgendwann werden wir wissen, dass der Mensch ohne den direkten Zusammenhang mit der Natur .., Natur, die er sinnlos zerstört, wohl seinem Ende zugeht.

  • #1

    Eva Schmelzer (Dienstag, 13 November 2018 14:43)

    So erfreulich der erste Teil dieses Beitrags ist, so sehr traurig ist der zweite. Ich kann nachempfinden, wie sich ein Mensch wie Erika fühlt, dem diese Efeuhecke mehr war als eine Begrünung, der über Jahrzehnte beobachtet hat, was alles von und in diesem dichten Grün gelebt hat, wie vielen Tieren dieses Dickicht ein Überlebensraum, ein Zuhause war. Erika hat versucht sie zu retten, sie war machtlos...
    Ich habe vor kurzem erst erfahren, dass hier in Düsseldorf ein neu angelegter Sportplatz der Efeu-Seidenbienezum Verhängnis geworden ist. Dort sind viele Bäume gefällt worden, die voller Efeu waren und damit für diese Bienenart lebenswichtig. Das Problem, das sich nach solch einer Vertreibung auftut: Wildbienen kann man im Gegensatz zu Honigbienen nicht nachkaufen. Sind diese Tiere einmal ausgerottet, bedeutet das einen großen Verlust an Heimat und Lebensqualität. Politik und Verwaltungen müssen die langfristigen Folgen des Bienensterbens endlich wahrnehmen. Weit mehr als 200 Wildbienenarten stehen mittlerweile auf der Liste der bedrohten Arten. Oftmals kann das die Ausrottung der Bienen bereits durch den Verzicht auf kosmetische Eingriffe in den eigenen Garten verhindert werden. Um mehr Wildbienen anzusiedeln, muss man Flächen in sonniger Lage schaffen, Brenn­nesseln nicht herausreißen, heimische Gewächse und Kräuter und alte Bäume so belassen wie sie sind. Dann gibt es eine Chance darauf, dass wir uns auch in einigen Jahren noch an einer vielfältigen Vegetation erfreuen können.