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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

Tropical Freaks

Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Eine Igelgeschichte

Text: Inna und G. Schmidt

Foto: Olivier Fiechter

29.03.2022

Igelfamilie
(c) Olivier Fiechter

Pass auf Dich auf hat Mama gesagt…du bist jetzt groß genug und musst den Weg nun alleine gehen. Ein letzter Stupser und ich machte mich auf die Reise.
Ich habe mich aber verlaufen und da, wo ich dann herum irrte, waren keine Insekten und ich fand kein Futter. Mama sagte, dass es normal sei, dass wir manchmal lange suchen müssten, bis wir etwas zu essen finden würden.
Ich suchte weiter und wurde langsam müde. Meine Beine wurden weich und ich konnte nicht mehr so lange laufen. Weil ich solch großen Hunger hatte, war ich auch tagsüber auf der Suche nach Futter .
Ich war in Gärten, in denen ich mich nicht verstecken konnte. Dort fuhren Roboter mit rotierenden Messern und fast wäre ich überfahren worden. Ich war in Gärten, die aus Stein und Kies bestanden und auch dort gab es keine Insekten.
Dann kam Regen und Sturm und ich war zu schwach, um mir einen Unterschlupf zu suchen. Ich wollte nur noch schlafen. Mir war kalt und ich fühlte mich alleine. Ich musste immer niesen und ich bekam nur schwer Luft.
Als ich wach wurde, saßen Fliegen auf mir und legten ihre Eier auf mir ab. Ich hatte mich am Auge verletzt und die Fliegen haben meine Verletzung gerochen.
Sie erklärten mir, dass ich nun sowieso sterben würde und deswegen würden sie ihre Eier ablegen, damit deren Kinder Nahrung hätten. Außerdem würde es mir dann bald besser gehen und es würde auch keine Schmerzen bereiten.
Ich schlief wieder ein und träumte von einem vollen Magen und einem warmen Nest. Ich möchte wieder zurück zu Mama, ich muss doch noch so viel lernen.
Auf einmal kam ein Mensch und nahm mich hoch. Er setzte mich in einen mit Stroh gefüllten Karton und streute etwas Vogelfutter hinein. Der liebe Mensch wusste bestimmt nicht, dass wir Igel nur Insekten und Fleisch essen. Ich blieb die ganze Nacht an diesem Ort, hatte Angst und mir war kalt. Ich schlief immer wieder ein und wurde irgendwann wach, als ich ein Stimmengewirr vernahm.
Eine Frau schaute mich besorgt an und nahm mich vorsichtig auf. Dann ging alles ganz schnell. Die Fliegenbabys wurden alle abgebürstet und es wurden auch die Zecken entfernt. Woher wusste sie, dass sie alles nötige mitnehmen sollte, als sie von den Nachbarn angerufen wurde, dass ich gefunden worden bin und dringend Hilfe bräuchte? Die Frau war sehr gründlich und ich fühlte mich in ihrer warmen Hand sehr wohl. Auch mein krankes Auge bemerkte sie sofort und war sehr besorgt, dass ich gar keins mehr habe.
Ich schlief wieder ein… Als ich dann wach wurde, war ich schon auf dem Weg in mein neues Zuhause. Ich bekam eine Wärmflasche und durfte mich dann richtig satt essen. Ich bekam auch eine richtige Höhle, in der ich mir ein Nest gebaut habe. Ich muss noch eine Weile Medikamente bekommen und auch inhalieren, was wir zusammen mit einem Mann machen, der eine ganz beruhigende Stimme hat.
Die Frau hat gesagt, dass ich wieder ganz gesund werde und wenn ich im Frühjahr aufwache, dann werde ich meinen Weg gehen…auch wenn es eine ungewisse Zukunft ist.
Jetzt habe ich zu meinem großen Glück eine liebevolle Familie gefunden, die alles für mich macht, damit ich bald ein großer, gesunder und glücklicher Igel werde.
Bitte schaut nicht weg, wenn Ihr einen hilfsbedürftigen Igel findet
Sucht umgehend eine Pflegestelle, die sich speziell mit Igeln auskennt oder einen igelkundigen (und keinen anderen) Tierarzt

junger Igel
(c) Olivier Fiechter
Kommentare: 4
  • #4

    Gudrun (Samstag, 30 April 2022 13:08)

    Liebe Birgit,
    sehr gerne darfst du die Geschichte verbreiten, dazu soll sie da sein. Aufklärung ist so wichtig. Achte nur darauf, dass die Urheber, Inna und G. Schmidt mit drauf stehen. Vielen Dank für Deinen Eisatz für die Igel.
    Liebe Grüße, Gudrun

  • #3

    Birgit (Samstag, 30 April 2022 01:31)

    Ich würde gerne die Geschichte ausdrucken und verteilen , an die wo igel zu uns bringen. Darf ich das machen. Oder weiß jemand wo ich da anfragen kann. Möchte nicht verbotenes machen , bei der Verteilung. Lg birgit igelfreunde chiemsee e.V.

  • #2

    Martina Leßmann (Donnerstag, 28 April 2022 15:14)

    Eine schöne und traurige Geschichte die einmal mehr zeigt das wir Menschen den Wildtieren den Lebensraum zerstören und/oder wegnehmen. Und vor allem was diese armen Tiere doch ertragen müssen. Wir sind igelpäppler �❤️ und es tut mir echt in der Seele weh sowas zu lesen. � Ich sende die Geschichte weiter damit die Menschen endlich mal sensibilisiert werden �

  • #1

    Eva Schmelzer (Freitag, 15 April 2022 18:12)

    Aus jedem Satz dieser unwahrscheinlich anrührenden Geschichte ist die Liebe der Autoren zu Igeln zu erkennen. Man erkennt aber auch, wie weitreichend die traurigen Folgen des Insektensterbens sind und vieles andere vom Menschen Verursachte. Die Bestandsdichte der in Deutschland vorkommenden Igel ist rückläufig: In mehreren Bundesländern steht er bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.