Ärger am Krötenzaun
Text und Foto: Gudrun Kaspareit
10.05.2021
Es gibt so Menschen, da schüttelt man nur mit dem Kopf.
Seit nun mehr 8 Jahren betreue ich das Krötenprojekt an unserem Laichteich. Seit die Sommer so trocken sind, ist der Bestand an Kröten dramatisch zurückgegangen und zwar deutschlandweit, wie mir auch der Verantwortliche für den Amphibienatlas bestätigte.
Zum Einen ist das Insektensterben jetzt auch bei den Kröten und Fröschen angekommen und zum Anderen ist die Trockenheit verantwortlich.
Bei uns z.B. ist der Teich ziemlich schnell fast ausgetrocknet, noch ehe die Kaulquappen sich vollständig entwickelt haben. Und dann kommen die Reiher und fischen alles gnadenlos ab, zumal die Tiere sich in dem flachen Wasser auch nicht verstecken und abtauchen können.
In dieser Situation kommt es auf jedes Tier an.
Aber einer der Anwohner an der Krötenstraße hat sich quer gestellt. Derselbe, der immer etwas auszusetzen findet. Jener der sich stets sehr bitten lässt, damit ich vor seiner Hecke den Krötenzaun aufbauen darf. Diesmal hat er sich geweigert, ohne einen Grund anzugeben. Ich sprach mit dem Landeigner, der aber meinte er hätte das Grundstück vermietet und könne seinem Mieter nichts vorschreiben, so hatte ich keinerlei Handhabe.
Ich kann nicht verstehen, wie sich jemand an einem 40 cm. hohen Zaun, der 4-6 Wochen steht und dann wieder abgebaut wird, stören kann.
Dieses Verhalten hat 58 Kröten das Leben gekostet, weil sie auf der Straße überfahren wurden. 58 Kröten, die sich nun nicht mehr vermehren können. 58 wertvolle Tiere in dieser schlimmen Zeit.
Und wofür? Ich kann es einfach nicht begreifen.
Das leise Verschwinden der Erdkröten
Linksammlung:
https://www.shz.de/lokales/pinneberger-tageblatt/das-verschwinden-der-kroeten-id10399841.html
Eva Schmelzer (Samstag, 15 Mai 2021 15:30)
Dass der Rückgang der Kröten aufgrund der klimatischen Bedingungen dramatische Ausmaße annimmt, ist schlimm genug, letztlich ist er ja auch durch Schuld des Menschen verursacht. Aber dass es so boshafte Menschen gibt, die verzweifelte Rettungsversuche einiger Weniger, so wie Gudrun, ohne irgendeinen Grund verhindern, ohne dass sie dafür irgendwelche Einschränkungen oder Kosten zu tragen hätten, ist in in übelster Weise niederträchtig. Es müsste dringend ein Gesetz her, das in einem solchen Fall den Naturschutz über die Naturfeindlichkeit und Dummheit Einzelner stellt.