Die Gewürznelke
Text: Ulrike Beschow
Gabriela Stark
10.12.2020
Lateinischer Name: Syzygium aromaticum
Familie: Myrtaceae - Myrtengewächse
Inhaltsstoffe: Phenole, Sesquiterterpene, Monoterpene,
Oxide, Ester, Aldehyde
Duftprofil: warm, würzig, pfeffrig,
"Drauf schickt ich ihr ein Sträußelein, schön Rosmarin, braun` s Nägelein".
(Aus dem Volkslied "Das Lieben bringt groß Freud")
Fast jeder kennt Gewürznelken aus dem Rotkohl oder aus Birnenkompott. Aber dieser sehr markante, würzige Geschmack macht sich natürlich auch im Gebäck sehr gut, und deshalb habe ich mich heute für die Gewürznelke entschieden.
Da ich auch die Gewürze immer unter dem Aspekt der Heilkraft betrachte, gehe ich natürlich auch darauf ein.
Diese kleinen Knospen besitzen eine Menge Fähigkeiten uns zu helfen. Zum Beispiel sind sie stark entspannend und fördern die Fröhlichkeit, was gerade in der oftmals hektischen Weihnachtszeit zu kurz kommt.
Der Name "Nelke" mag etwas irritierend sein, denn mit unseren bekannten Blütenpflanzen besteht keine Verwandtschaft. Allerdings ist der Duft unserer Nelken dem der Gewürznelke sehr ähnlich. Aus diesem Grund haben sie wahrscheinlich auch den Namen "Nelke" bekommen. Die Holländer nannten die Nelken "Kruidnagels" (Gewürznägel); sie entsprachen in ihrer Form den Schiffsholznägeln. Auch in der englischen Bezeichnung "clove" findet sich der Nagel. Clove leitet sich vom lateinischen "clavus" ab, was Nagel heißt. Die kleinen "Nägelein" oder "Nelken" wachsen an einem über 10 m hohen Gewürznelkenbaum, einem Myrtengewächs. Alle Teile der Pflanze enthalten das ätherische Nelkenöl. Die dicken, ledrigen Blätter besitzen sogar Öldrüsen. Zum Würzen verwenden wir die grün geernteten und in der Sonne getrockneten Blütenknospen. Zum Zeitpunkt der Ernte besitzen die roten Knospen den höchsten Wirkstoffgehalt. Beim Trocknen in der Sonne oder auch über einem Holzfeuer färben sich die Knospen braun. Diese getrockneten Blütenknospen enthalten je nach Herkunft (Sansibar- Nelken, Penang- Nelken, Ambiona- Nelken, Madagaskar- Nelken) 16- 20 % Nelkenöl. Von einem ausgewachsenen Baum kann man pro Jahr 5- 10 kg Blütenstände ernten, wobei die Erträge stark schwanken können. In Indonesien nutzt man die Gewürznelke besonders für Zigaretten. In Asien sind Nelkenpulver wie auch Zimt, Bestandteile von den beliebten Räucherstäbchen. Das Nelkenöl gewinnt man entweder durch Pressung der frischen Knospen oder Wasserdampfdestillation der getrockneten Blätter oder Knospen. Das so gewonnene Öl dient als Duftstoff für Seifen, Zahncremes oder Parfum.
Geschichte:
Seit dem Altertum waren Gewürznelken eine Kostbarkeit. Ihre Geschichte ähnelt der der Muskatnuss. Im mittelalterlichen Westeuropa wurden Nelken und Muskat oft in einem Atemzug genannt. Der Handel mit diesen kostbaren Gewürzen entzückte jeden Zwischenhändler. Hier steckte jeder eine beachtliche Gewinnspanne ein. Bereits in vorchristlicher Zeit ist die Ausfuhr nach Indien und China belegt. Die ersten Europäer, die über den bedeutenden Handelsplatz Alexandria in Ägypten mit diesen Gewürzen in Berührung kamen, waren die Römer. Von diesen gibt es eine Vielzahl an Rezepten, besonders von Geflügel, welche als Zutat Nelken fordern. In Indien, Ägypten und China, lange vor der Zeit der Römer, wurden die Nelken zu Heilzwecken und zum Vertreiben von Insekten genutzt, nicht zum Würzen. Der Ayurvedalehrer Bhavamisra beschrieb die Nelke schon 1600 v. Chr. und wies auf die vielfältigen therapeutischen Verwendungsmöglichkeiten hin. Die ursprüngliche Heimat des Baumes waren 5 Inseln der Nordmolukken, welche heute zu Indonesien gehören. Auf den langen Handelswegen wurden Karawanen von Schiffen abgelöst, und keiner der zahlreichen Händler verriet woher er das Gewürz bekam. Deshalb blieb die ursprüngliche Heimat lange unbekannt. Plinius der Ältere (23/24- 79 n. Chr.) erwähnt die Nelke wahrscheinlich als erster Europäer in seinem umfangreichen Werk "Naturgeschichte". Ab dem 6.Jh. n. Chr. ist sie auch in Mitteleuropa nachgewiesen und galt als ein Luxusgewürz. Kaiser Konstantin der Große (von 303- 337 römischer Kaiser) schenkte im 4. Jh. dem Bischof Sylvester ( Sylvester I. war von 314 bis zu seinem Tod Pabst in Rom) 150 Pfund Nelken, was sicherlich einen beträchtlichen Wert darstellte. Bei Ausgrabungen aus dem 7. Jh. fand man kostbare Amulettkapseln. Diese hatte man mit Nelken gefüllt und den Toten mit ins Grab gelegt. Zum Anfang des 16. Jh. wurden die Portugiesen die Kolonialherren der Gewürzinseln und Lissabon der Nelken- Umschlagplatz für Europa. Als kurz darauf die Holländer den Portugiesen große Teile ihres Kolonialreiches abspenstig machten, wurde Amsterdam zum neuen Umschlagplatz für Mitteleuropa. Die Holländer wollten den Gewürzhandel monopolisieren und regierten die Inseln mit harter Hand. Um die unerlaubte Ausfuhr der Nelken zu verhindern, kreuzte ständig eine kleine Armada vor den Inseln. Wer es dennoch versuchte wurde in Ketten auf eine einsame Zuchthausinsel verbannt. Der "Diebstahl" von Samen oder Pflanzen wurde mit dem Tode bestraft. Vögel konnte man an diesem Diebstahl aber nicht hindern und so wuchs der Baum auch auf andern Inseln. Diese sollten aber nelkenfrei bleiben. Deshalb schickten die Holländer jedes Jahr kleine Trupps auf die Inseln um die jungen Schösslinge auszureißen. So haben es die Holländer fast zwei Jahrhunderte geschafft, ihr Gewürzmonopol aufrecht zu erhalten. Erst um 1770 gelang es dem Franzosen Pierre Poivre die ersten Nelkenbäume nach Mauritius zu entführen. Ein paar Jahre später schenkte er dem französischen König die ersten französischen Nelken, woraufhin sie kurze Zeit später in den französischen Besitztümern in Südamerika eingeführt wurde. Ein Araber brachte 1793 den Nelkenbaum nach Sansibar, wo ausgedehnte Kulturen entstanden, die später für einige Jahre unter deutscher Obhut standen. 1890 tauschte man Sansibar gegen Helgoland an England. Alle Staatsdiener, die daran beteiligt waren, bekamen eine goldene Krawattennadel in Form einer Nelke. Sansibar gehört heute zu Tansania und im Staatswappen findet man Nelken. Sansibar und die Südostasiatische Insel Ambo sind die wichtigsten Anbaugebiete. Seit über 2000 Jahren kennt man die "Nägelein" in Europa. Sie speichern die tropische Sonnenkraft und das Feuer der Vulkane. Machen wir uns doch den wärmenden Aspekt zu Nutzen, gerade in der dunklen Jahreszeit, oder wenn uns die innere Wärme fehlt. Wegen keiner anderen Pflanze, außer dem Pfeffer, wurden so blutige Kriege geführt. Die Nelke wurde mit Gold aufgewogen und mit Gulden bezahlt.
Heilkunde:
Schon vor 2500 Jahren fand ein Handel mit Nelken zwischen dem kaiserlichen China und der Molukkeninsel Ternate statt. Wenn man die jahrtausende alte Heilkunst der TCM in Betracht zieht, waren in China die antibakteriellen, verdauungsfördernden und appetitanregenden Eigenschaften der Nelke bekannt. Paracelsus (1493- 1541), eigentlich Bombastus Theophrastus von Hohenheim, vertrat die Meinung, dass jedem Land seine eigene Krankheit, seine eigene Arznei und sein eigener Arzt entwachse. Er selbst verwendete aber unzählige Pflanzen, auch exotische, Minerale oder tierische Gifte. Die Nelke, ein tropisches Gewächs, stand aber bei ihm in 2. Reihe. Die Nelke, die wegen ihres intensiven Geruchs der Sonne zugeordnet wurde, war also universell einsetzbar und harmonisierte die Rezepturen. Sie bringt durch ihre gespeicherte Sonnenenergie Wärme, besonders in den unteren Menschen, hält die Lebensgeister warm und befeuert die Verdauung. Paracelsus empfahl die Nelke zur Stärkung nach Abführmitteln, als schmerzlindernde Gebärmutterarznei und er setzte sie seinem Aqua Vitae (Lebenselixier) bei.
"Hier gleich ein wichtiger Hinweis: Da Nelkenöl zu den Wehenauslösenden ätherischen Ölen gehört, darf es nicht in der Schwangerschaft angewendet werden!"
(Gabriela Stark)
Gegen die schlechten Ausdünstungen der Kranken, entwickelte Paracelsus eine Art alchimistischer Duftkugeln. Diese "Specificum Odoriferum" sollten durch ihren Wohlgeruch die Genesung der Kranken beschleunigen. "Die Kraft, die dem Körper durch den Geruch gegeben wird, bewegt das blut, reizt das herz an und erquickt es mehr als es beschrieben werden kann." (O. Rippe, M. Madejsky, Paracelsusmedizin, AT Verlag, Baden und München, 2002, S. 44). Paracelsus war auch die antiseptische Wirkung des Nelkenöls bekannt, er empfahl es zur Bierkonservierung. Er entwickelte ein über die Jahrhunderte sehr geschätztes Allheil- und Schlafmittel Namens "Laudanum". Es war ein auf Opiumbasis hergestelltes Mittel, was außer zahlreichen anderen Zutaten auch die Nelke beinhaltete. Unter den Anwendern befinden sich auch berühmte Persönlichkeiten wie z.B. Goethe, Novalis oder Edgar Allen Poe. Das ätherische Öl besteht hauptsächlich aus dem Phenol Eugenol (bis 85 %), Acetyleugenol (bis 17%) und ß- Caryophyllen (4-12 %). Eugenol wirkt stimulierend, schmerzstillend, entzündungshemmend und psychoaktiv. Vielleicht war es gerade deshalb für die Holländer so interessant ;-). Eugenol hemmt nachweislich das Wachstum von Vieren und Bakterien.
In der Heilkunde wird die Nelke pur, als Tinktur oder eben Öl genutzt. Durch den überdurchschnittlichen Gehalt an Wirkstoffen ist die Nelke eine echte pflanzliche Alternative in der Schmerztherapie. Sie kann im Akutfall aber auch länger angewendet werden. Die Nelke kann auch bei Erkrankungen der Atemwege wie Husten und Asthma sowie bei Unterleibskrämpfen und Verdauungsstörungen hilfreich sein. Das Eugenol entspannt, zusammen mit Caryophyllen, Muskelgruppen im Bereich der Atemwege und des Darmes. Nelkentinktur ist deshalb häufig Bestandteil traditioneller Magen- oder Stärkungsmittel, Kräuterliköre oder Melissengeistrezepturen. Die Nelke ist ein starkes Immunstimulanz. Das eingefangenes Feuer der Sonne und der Vulkane kann sich aber bei Überdosierung sehr reizhaft auswirken. Das heißt, das es kann zu Haut- und Schleimhautreizungen oder Unverträglichkeiten kommen kann. Eine entzündungshemmende Wirkung bei Problemen der Mund- und Rachenschleimhaut, zur örtlichen Schmerzstillung bei Zahnschmerzen sowie als Antiseptikum zur Behandlung von Wurzelkanälen, hat die Schulmedizin der Nelke gesichert nachgewiesen. Bei Zahnschmerzen kann man zur ersten Hilfe, mit dem betreffenden Zahn, einfach auf eine Nelke beißen. Nelken halten die Arterien frei indem sie das Verklumpen der Blutblättchen verhindern und damit Herzleiden vorbeugen. Was für die heutige, digitalisierte Welt von Bedeutung sein kann da nachgewiesen wurde, dass das Telefonieren mit dem Handy zu einer "Geldrollenbildung" der Blutblättchen führt, d. h. sie verklumpen.
Wirkweisen des ätherischen Nelkenöles
Körperliche Wirkung
"Der Hauptinhaltsstoff der Nelke sind die Phenole, vor allem das Eugenol. Stark phenolhaltige Öle setzen starke Haut- und psychische Reize. Sie gehören in der Aromamedizin in die Hände von erfahrenen Therapeuten. Man dosiert sie gering, 1 Tropfen in einer Mischung mit 50 ml Basisöl ist ausreichend.
Die Nelke gehört zu den starken Immunstimulanzien und hat starke antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Auf den Körper wirkt sie stimulierend, stärkend, belebend, erwärmend, durchblutungsfördernd und kann den Blutdruck erhöhen. Bei ständig kalten Füßen und zur Insektenabwehr im Sommer kann man 1 Tropfen Nelkenöl in eine Körpermischung geben. In aphrodisischen Mischungen ist sie ein warmer, würziger Duft, der Lust auf Neues macht, Hemmungen sanft abbaut und sinnlich stimmt. Allerdings darf sie nicht mit den Schleimhäuten in Berührung gebracht werden."
(Gabriela Stark)
Seelische Wirkung
"Eugenol ist ein psychisch sehr wirkungsvoller Inhaltsstoff. Er stellt uns wieder kraftvoll auf die Beine, vitalisiert und fördert die Lebensfreude. Nelke kann die Nordrenalinproduktion anregen. Nordrenalin ist ein chemischer Botenstoff (Neurotransmitter), der munter macht, anregt und aktiviert. Wird nicht genügend Nordrenalin gebildet, sind die Folgen Antriebsschwäche, Trägheit und auch Abwehrschwäche. Bei mentaler Erschöpfung, Lustlosigkeit, seelischen Durchhängern und in stressigen Zeiten (so wie jetzt) bringt sie Entspannung, Wärme, Schutz und Geborgenheit. Dabei aktiviert sie das Durchhaltevermögen, die Widerstandskraft und gibt neue Energie. Nelkenöl kann unsere Abenteuerlust stärken. Sie bringt Bewegung in eingefahrene Wege und Beziehungen. So hilft sie Menschen, die Angst vor neuen Herausforderungen und Situationen haben, sich auf neue Aufgaben einzustellen und sie neugierig anzunehmen. Menschen, die innerlich durchfroren sind oder die unter menschlicher Kälte leiden, gibt sie Wärme, Geborgenheit und Schutz."
(Gabriela Stark)
Spirituelle Wirkung
"Nelke unterstützt den Prozess des Loslassens und fördert das Erkennen alter karmischer Muster. Haben wir die Muster erst einmal erkannt, können wir dadurch unser jetziges Leben besser verstehen und viele zukünftige Projekte kraftvoller angehen."
(Gabriela Stark)
Räuchern
Mit Nelken kann man sehr gut räuchern. In Asien wird Nelke, genauso wie Zimt, den Räucherstäbchen beigefügt. Nelkenduft regt die Kreativität und die Intuition an und vertreibt Insekten. Sein würzig-warmer Duft kann die anderen Zutaten einer Räuchermischung unterstützen und verstärken und als Aphrodisiakum wirken. Wir verwenden als erstes Kraut vor jeder Räucherung den Beifuß, er ist ein starker Energiefeldreiniger und die Mutter (Una) aller Kräuter. Er ist das erste Kraut in dem angelsächsischen Neunkräutersegen aus dem 11. Jahrhundert. Vor und während des Räucherns sollte man ein Fenster einen Spalt breit geöffnet lassen, damit die negativen Energien abziehen können.
"Wer eine Duftlampe sein Eigen nennt, kann das ätherische Öl auch gut darin verwenden. Man kann es gut mit Benzoe Siam, anderen Gewürz- oder Zitrusölen zusammen verwenden."
(Gabriele Stark)
Küche:
"Aromaküche:
Nelkenöl kann mit Angelika, Bay, Cardamom, Ingwer, Koriander, Kreuzkümmel, , Lorbeer, Lemmongras. Muskat, Pfeffer, Rose, Vanille, Wacholder, Zimt und allen Zitrusölen kombiniert werden. Es passt zu Eintöpfen, Obstsalat, Rotkraut, Fisch-, Wild- und Currygerichten, Pilzsaucen, Weihnachtsgebäck und Glühwein. Um Speisen abzuschmecken nimmt man 1 Tropfen Nelke in Sahne (oder saure Sahne, Oliven- oder Sonnenblumenöl) emulgiert und gibt dies an das Essen. Sehr vorsichtig dosieren!"
(Gabriele Stark)
In die leckere Tomatensoße meines Mannes kommen auch immer Gewürznelken. So langsam gehen auch die Temperaturen immer öfter in den Minusbereich. Probiert doch als Alternative zum Glühwein einmal eine heiße Schokolade mit wärmenden Gewürzen. Sie ist für Erwachsene wie für Kinder ein leckerer "Aufwärmer" in der kalten Jahreszeit. Ich erhitze, je nach Bedarf, gute Bio- Milch mit Zimt, Kardamom, Macis und Nelkenpulver (je eine gute Prise), wer mag kann auch noch eine Prise Chili und/ oder Muskatnuss hinzufügen. Das Ganze wird kurz aufgekocht und zu dem Kakaoansatz gegeben. Dazu habe ich vorher ein klein wenig heißes Wasser mit dem in Zucker verrührten Kakaopulver gemischt. Nun wird das Ganze noch einmal gut erhitzt, aber nicht mehr kochen lassen. Wer alles noch etwas Schokola` diger mag kann beim Milch kochen ja direkt noch welche darin schmelzen. Welchen Zucker Ihr verwendet, müsst Ihr selbst entscheiden, aber auf Nervengift solltet Ihr für diesen "königlichen" Trunk möglichst verzichten. Wenn uns im Sommer die Sammelleidenschaft packt und wir die leckeren Früchte wie Blau- und Brombeeren von Mutter Natur ernten, dann koche ich unsere Marmeladen und Gelees mit Gewürzen wie Nelken und/ oder Zimt ein. Diese verwende ich auch zum Einkochen von Birnen, Pflaumen oder Äpfeln. In der Pfefferkuchenbäckerei ist die Gewürznelke auch nicht mehr wegzudenken. Wer einmal die Gewürzkekse der Hildegard von Bingen ausprobieren möchte, wird auch dort die Nelke finden. Das Rezept hierzu gibt es auf zahlreichen Internetseiten. Es macht aber immer auch eine Menge Spaß, seine ganz eigene Mischung zu kreieren und neue Dinge auszuprobieren. Wenn jemand noch nicht so sicher im kombinieren ist, der sollte mal folgendes versuchen: Wenn man z. B. eine leckere Soße kochen möchte hat man meist vorher schon eine gewisse Vorstellung was daraus werden soll. Zum Abschmecken nimmt man eine kleine Menge der Grundsoße in den Mund und schnuppert dann an den zurechtgestellten Gewürzen. Hierbei läßt sich leicht feststellen ob ein vorher ausgesuchtes Gewürz passt oder nicht, wir schmecken also mit der Nase mit ab. Als Bastelspaß mit Kindern könnt Ihr Euch duftende "Orangenkugeln" zur Weihnachtsdeko selber machen, aber die kennt Ihr ja sicherlich schon.
Allen Lesern wünsche ich noch eine schöne Adventzeit und ein wunderschönes, besinnliches Weihnachtsfest.
Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
Ein milder Stern herniederlacht;
Vom Tannenwalde steigen Düfte
Und hauchen durch die Winterlüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.
Aus "Winterlied" von Theodor Storm
Eure Ulrike
Eva Schmelzer (Dienstag, 15 Dezember 2020 16:28)
Das gefällt mir an Ulrike Beschows Beiträgen ausnehmend gut: Dass man alles, aber auch alles über die Pflanze erfährt!!! Sich solch umfangreiches Wissen bis ins kleinste Detail auf so unterhaltsame Weise anzueignen hab ich noch nirgendwo in dieser Art und Vielfalt gefunden. Bei der Geschichte über die „Nägelein“ ist das besonders gut gelungen. Herzlichen Dank dafür.