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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

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Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Der Quendel

Text und Pastellkreidezeichnung: Ulrike Beschow

11.08.2020

Pastellkreidezeichnung Quendel
(c) Pastellkreidezeichnung Quendel Ulrike Beschow

 

"Wir schreiten über

 

karge,

 

steinige Wege,

 

und die Sonne

 

meint es gut mit uns.

 

Plötzlich liegt ein filigranes, grünes Polster vor uns,

 

über dem zig violette, zierliche,

 

ja fast zerbrechliche, Blüten schweben.

 

Selbst diese trockene,

 

kalkige Erde gebiert einen unglaublich aromatischen und

 

würzigen Duft."

 

Ulrike Beschow

 

Quendel
(c) Ulrike Beschow Quendel

 

Thymus serpyllum

 

Familie: Lippenblütler- Lamiaceae- Labiatae

 

 

 

Leider findet man den Quendel nur noch recht selten in der freien Natur. Er bevorzugt trockene, sandige Standorte, wie z.B. Magerrasen oder Steinbrüche. Wer ihn also für sich nutzen möchte, sollte ihn im eigenen Garten oder auch auf dem Balkon kultivieren. Im Garten lässt er sich gut für einen Duftrasen verwenden, den man sogar mähen und begehen kann. Der Quendel wird zwischen 5 und 20 cm hoch, ist eher niederliegend und verholzt am Grund. Sein Verbreitungsgebiet ist Europa und Asien, und er ist eine durchaus schützenswerte Pflanze.

 

Auf unseren Streifzügen durch die Natur haben wir zu unserer Freude aber schon einige Stellen entdeckt, auf denen er richtig gut gedeiht. Da wir diese Orte jährlich mehrmals aufsuchen und dies schon über Jahre hinweg, konnten wir sehr gut beobachten, wie gut er sich in dieser Zeit vermehrt und ausbreitet. Es bleibt zu hoffen, dass sich die angrenzenden Steinbrüche nicht noch weiter ausweiten, was sie schon zur Genüge ausgereizt haben. Aber die Argumente des Naturschutzes brechen regelmäßig weg, wenn die der Arbeitsplätze dagegengesetzt werden. Wir beobachten diesen sich immer wieder wiederholenden Prozess nun schon über Jahre hinweg, und die Realität sieht leider so aus, dass, sobald weitere Abbaugenehmigungen vorliegen, die Arbeitsplätze trotzdem verloren gehen. Dies ist um so bedauerlicher, da sich auf diesen Gebieten neben dem Quendel eine artenreiche Flora angesiedelt hat, die man so schnell im weiteren Umfeld nicht mehr findet. Einige davon möchten wir an dieser Stelle gerne aufführen um zu verdeutlichen um welche Schätze von Mutter Erde es sich hierbei handelt: Der kleine Odermennig (Agrimonia eupatoria L., die erste Bachblüte), die dornige Hauhechel (Ononis spinosa L.), der Erdrauch (Fumaria officinalis L.), Fransenenzian (Gentianopsis ciliata), deutscher Enzian (Gentianella germanica), Wiesenssalbei (Salvia pratensis), Golddisteln (kleine Eberwurz – Carlina vulgaris) und die verschiedensten Orchideenarten.

 

Da der Quendel schon eine sehr alte Heil- Ritual- und Gewürzpflanze ist, gibt es auch eine ganze Reihe von volkstümlichen Namen. Neben Feldthymian wird er auch Karwendel, Hühnerbolle, Immenkraut, Kranzelkraut, Rauschkraut oder auch Geismajoran genannt. Er wurde schon in Assyrien und im alten Babylon angebaut. Das Wort "Thymus" leitet sich vom griechischen "thymol" ab und bedeutet Lebenskraft. Das er selbst unbändige Lebenskraft besitzt, zeigt er uns an den Plätzen die er besiedelt. Nutzen wir also diese Kraft für uns selbst. Hier muss ich allerdings anfügen, dass wir ihn, wenn möglich, selbst anbauen. Da die wenigen Insekten kaum noch genug Nahrung in der Natur finden, sollten wir die wilden Bestände nicht noch obendrein verkleinern.

 

Heilwirkungen

 

Auch der Quendel überrascht uns mit zahlreichen Heilwirkungen und Anwendungsgebieten. Seine antibakterielle, beruhigende, blutstillende, entzündungshemmende, krampf- und schleimlösende und schweißtreibende Wirkung hilft uns bei vielen Beschwerden. Ich möchte hier nur einige wenige anführen, so z.B. Beschwerden der Atemwege, Magenbeschwerden, Schlaflosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Beschwerden der Wechseljahre und Nervenschwäche. Der schon in der Antike entwickelte "Theriak", aus dem Griechischen "theriakos", "Arznei gegen Gift", soll den Quendel beinhaltet haben. Theriak ist eine pastöse Zubereitung mit zahlreichen Kräutern, die Angabe der Anzahl geht z. T. weit auseinander. In der Hildegard- Medizin gilt der Quendel als das Universalhautgewürz. Bei ihr findet man auch eine Quendelsalbe gegen aufgesprungene Haut und trockenen Ekzemen. Hierfür erhitzt Ihr, im Wasserbad, 4 EL Ziegenfett und gebt 4 TL Quendelpulver (getrocknet und zerrieben) dazu. Danach wird außerhalb des Wasserbades weiter gerührt bis das Fett wieder fest geworden ist und sich das Pulver nicht mehr absetzen kann. Ein kleines Kräuterkissen auf dem Kopfkissen im Bett soll bei psychischen Problemen dem Gehirn gut tun. Spülungen mit dem Tee (2 TL/ 200ml Wasser, 10 min ziehen lassen) helfen bei Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen. Nun noch etwas für die Hühnerbesitzer unter Euch. Hühnermilben mögen überhaupt keinen Quendel, hier kann man sich den Inhaltsstoff Thymol zu nutze machen, darauf reagieren die Milben sehr empfindlich und die eierlegende Zunft fühlt sich wieder wohl.

 

Räuchern

 

Hier muss ich mal etwas ausholen: Die Signaturenlehre ist die Lehre von den Zeichen in der Natur. Es ist eine eher sinnliche Herangehensweise und Annäherung an das Geschöpf Pflanze. Hier wird komplett alles in die Betrachtungen einbezogen, wie: Standort, Habitus, Blütenfarbe, also alles was die Pflanze selbst ausmacht und deren Umfeld. Auch die Planetenzugehörigkeit spielt eine große Rolle.

 

Wenn man sich die Standorte des Quendel, karge Wiesen, Wegränder oder steinige Flächen, zumeist in der prallen Sonne, anschaut, so verwundert doch seine Zähigkeit und sein Lebenswille. Genau diese Kräfte schenkt er uns auch beim Verräuchern. Er hat die Kraft zu schützen, zu stärken und zu reinigen, und er schenkt uns Mut zur Bewältigung unserer Lebensaufgaben, was ja bekanntlich nicht immer so ganz leicht ist. Aus therapeutischer Sicht kann er bei Rückführungen eingesetzt werden, bei denen alte Verletzungen geheilt werden sollen.

 

Aber auch ganz allgemein kann der Quendel, und auch der Gartenthymian, den Frauen, die es gerade in der heutigen Zeit auf Grund mehrfacher Belastungen nicht immer leicht haben, Gutes tun. Er hilft wieder Kraft zu tanken, sich positiv abzugrenzen und zu lernen auch einmal „Nein“ zu sagen. Dies sollte man, oder hier besser Frau, mit Tinktur, Tee oder energetischen Waschungen unterstützen. Der Quendel fördert ganz allgemein die Kräfte der Abwehr und der Abgrenzung.

 

Den Quendel, den wir für Räucherungen auserwählen, sollte am besten an einem warmen, sonnigen Sommertag mit Blüten in den Morgenstunden geerntet werden. Als magischer Zeitpunkt gilt auch hier die Zeit um die Sommersonnenwende. Prinzipiell kann man alle Thymianarten zum Räuchern verwenden. In früheren Zeiten wurde der Quendel auch zur Förderung der Hellsichtigkeit und zum Erlangen übersinnlicher Fähigkeiten verräuchert.

 

Verwendung in der Küche

 

Der Quendel oder auch Thymian ist ein Gewürz, dass aus unseren Küchen nicht mehr wegzudenken ist. Das Einsatzspektrum reicht von süß bis herzhaft. Zum selbst gemachten Eis mit Quendel-/ Thymianblüten passt gut eine Schokoladensoße mit Thymiangeschmack. Man kann auch ein Apfelgelee mit Thymian aromatisieren. Wer gern Wild isst sollte einmal einen Rehrücken auf Thymianbett ausprobieren. Dieses sehr leckere Rezept habe ich bei Johann Lafer gefunden, Dank dafür. Ein Fladenbrot mit Thymian ist ein leckerer Begleiter für einen bunten Sommersalat, gerade bei den jetzigen Temperaturen. Also lasst Eurer Phantasie freien Lauf, ich wünsche Euch viel Spaß dabei.

 

Folgt nicht Galen, nicht Rhazes,

 

folgt nicht eurer Geldgier, nicht eurem Machthunger,

 

euer einzigster Schulmeister ist die Natur!

 

Lauschet der Natur, und ihr werdet erkennen

 

was die Krankheit und was das Heilmittel sei!

 

Paracelsus

 

In diesem Sinne möchte ich mich für heute verabschieden, kommt gut durch die heißen Tage

 

Eure Ulrike Beschow

 

Kommentare: 2
  • #2

    Gudrun (Dienstag, 03 November 2020 05:34)

    Die Wärme, der Duft, das summen der Insekten, träge Sommmerseeligkeit. Du entführst mich.

  • #1

    christine (Mittwoch, 02 September 2020 15:13)

    Ich liebe Thymian!
    Dankeschön, liebe Ulrike