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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

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Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Das Judasohr

Text und Fotos: Ulrike Beschow

10.01.2022

Zuerst möchte ich allen noch ein gesundes, gutes und besinnliches Neues Jahr wünschen.

An dieser Stelle möchte ich auch auf eine Neujahrsansprache von Dr. Eugen Drewermann hinweisen, Ihr findet sie bei Youtube. Mit seinen Worten hat er mir wirklich aus der Seele gesprochen und es ist eine Ansprache, welche die Bezeichnung "Neujahrsansprache" vollkommen verdient hat.

Meistens habe ich auf meiner Seite ja über das "grüne Volk" berichtet, aber heute wage ich mich ausnahmsweise einmal in das Reich der Pilze. Das Judasohr habe ich schon kurz beim Holunder erwähnt, aber heute möchte ich noch etwas näher darauf eingehen. Im Moment ist mein Mann gerade dabei eine kleine, gesammelte Menge zu waschen und zum Trocknen vorzubereiten. Hier in unserer Nähe haben wir zum Glück einiges an Holundertotholz, welches das bevorzugte Holz dieses Pilzes ist. Wir haben sie aber auch schon an Totholz von Buchen bei uns gefunden. Der Herbst und Winter, wenn es viel regnet und das tote Holz gut feucht ist, ist die beste Zeit diesen Pilz zu sammeln und zu leckeren Speisen zuzubereiten, oder sie zu trocknen. Aber auch die restliche Zeit des Jahres kann man sie ernten, wenn es nur nass genug ist. Sie wachsen dann allerdings nicht ganz so üppig.

 

Judasohr

 

Auricularia auricula- judae

 

Familie: Auriculariaceae (Ohrlappenpilze)

 

Inhaltsstoffe: Eisen, Kalium, Magnesium, Phosphor, Silizium, Vitamin B 1, Lektine, Beta- Glucane

 

Vorkommen: nahezu weltweit, am häufigsten auf Schwarzem Holunder (Totholz und geschwächte, absterbende Bäume)

 

Heilwirkung:

Das Judasohr wurde schon in alten Kräuterbüchern des 17. und 18. Jhd. erwähnt. Der Pilz wurde von Apothekern unter dem Namen "Fungus Sambuci" gegen Halsentzündungen als Gurgelmittel (wegen seiner schleimigen Konsistenz) und bei Augenentzündungen angeboten. Der Name "Fungus" bedeutet ganz allgemein Pilz und "Sambuci- Sambucus" ist der Holunder. Wie schon geschrieben kennt man den Pilz in China schon einige tausend Jahre, demzufolge er auch in der TCM traditionell Verwendung findet. Hier wird er bei Kreislaufproblemen, Arteriosklerose und Bluthochdruck, Blutungen, Verstopfungen und Entzündungen der Augen, der Haut und der Schleimhäute eingesetzt. Inzwischen hat man diesen Pilz auch wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen das das Judasohr die Fließeigenschaften des Blutes und damit die Durchblutung verbessert, Entzündungen hemmt und den Cholesterin- und triglyzeridspiegel senkt. Das Judasohr kann somit als Mittel zur Blutverdünnung eingesetzt werden, welches keine Schädigung der Gefäßwände verursacht und die Bildung von Blutgerinnseln verhindert. Er hilft dadurch Herzinfarkte, Embolien und Thrombosen zu verhindern und Tinnitus zu lindern. Dieses sollte man aber unbedingt immer mit seinem Arzt abklären und in dem Fall keine Experimente starten. In Versuchen hat man dem Judasohr auch eine Tumor- hemmende Wirkung nachgewiesen, z. B. Bindegewebsgeschwülste, Haut und Prostata. Das Judasohr stimuliert das Immunsystem und ist ein Fänger freier Radikalen Bei Entzündungen der Augen kann man sich ein gut gesäubertes Judasohr direkt auf die Augenlieder legen. Wenn Sie es einmal mit der körperlichen Arbeit zu gut gemeint haben und sich ein Muskelkater anbahnt, kann er auch hier hilfreich sein da er den Milchsäurehaushalt reguliert. Viele Vitalpilze, wie auch das

 

Judasohr haben eine adaptogene Wirkung, d.h. sie wirken ausgleichend. Sie können eine Unterfunktion verbessern aber genauso gut eine Überfunktion dämpfen. Wer unter Allergien leidet, sollte seinen Arzt einmal auf Vitalpilze ansprechen. Das Judasohr verbessert durch seine Inhaltsstoffe die Sauerstoffaufnahme der Zellen und bewahrt die Hirnnerven vor Schäden, hier kann er präventiv gegen Demenz wirken. Wer nicht die Möglichkeit hat diesen Pilz selbst zu sammeln, seine Heilkraft aber, aus welchem Grund auch immer, gern nutzen möchte, kann auch auf Kapseln mit dem Pulver zurückgreifen. Hier sollte man aber auf eine gute Qualität achten.

 

Verwendung in der Küche:

Wir essen ganz gern einmal eine asiatische Gemüsepfanne mit Judasohren und Mi- Nudeln. Ich möchte hier nur im Groben schildern wie ich diese zubereite. Als Gemüse nehme ich meistens Möhren, bunter Paprika, Frühlingszwiebeln, Zwiebeln, Kohlrabi, Broccoli etc.. Man kann auch noch Blattgemüse wie Spinat oder Giersch dazu nehmen. Im heißen Öl röste ich etwas Curcuma an und gebe dann eine größere Prise Zimt dazu. Sobald der Zimt zu duften anfängt kommen die Möhrenscheibchen ins heiße Öl, etwas anschmoren und 1 EL Honig dazu (wer hat Kastanienblütenhonig), gut durchrühren und in Streifen geschnittene Zwiebeln dazu geben. Alles zusammen kurz schmoren lassen und danach das Gemüse nach und nach, je nach Garzeit zufügen. Die Judasohren gebe ich dabei gleich am Anfang dazu, also bei der Gemüsephase. Dabei kommen bei mir die verschiedensten Gewürze und einige Saucen dazu. Ich verwende z. B. schwarzen Kardamom, Sumach, Granatapfelkerne, Koriander, Chilischoten, Sojasauce, ein klein wenig Teriyaki- Marinade, Knoblauch, Zitronenblätter, Zitronengras und was noch gut darin schmeckt sind getrocknete (vorher etwas eingeweicht) Aprikosen. Zum Binden rühre ich noch eine Dose Kokosmilch unter. Aber auch hier, wie überall, sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Es entscheidet allein der eigene Geschmack wie wir so ein Essen zubereiten. Das Judasohr passt in viele Gerichte, probiert es einfach selbst aus.

 

Ich lege sehr starken Wert auf die Feststellung, dass alle hier erwähnten medizinischen Therapievorschläge der alten, traditionellen Kräuter- und Pflanzenheilkunde entstammen und auf keinen Fall als meine persönlichen Therapie- und Behandlungsvorschläge zu verstehen sind! Sollte ein Leser dieses Artikels trotzdem von den hier erwähnten medizinischen Vorschlägen Gebrauch machen, so tut er dies in seiner alleinigen Verantwortung, bzw. im Vertrauen auf altes Kräuterwissen.

Bei längeren, unklaren Beschwerden sollte man immer einen Arzt seines Vertrauens hinzuziehen.

 

Viel Spaß an der frischen Luft und beim Sammeln.

Ulrike Beschow

altes Judasohr
(c) Ulrike Beschow altes Judasohr
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