Die Goldrute
Text: Marion Hartmann
Scherenschnitt: Erika Bulow Osborne
20.08.2015
Goldrute und Rainfarn sind die herausragenden, sonnengelben Punkte in der sommerlichen, freien Landschaft, die.., wenn sie reden könnten, sicher sagen würden: "Wir sind hoch gewachsen, um auch bestimmt gesehen zu werden. Sicher ist sicher! Schaut doch nur den Bocksbart, wie er sich Mühe geben muss, sein Gelb hinaus zu tragen."
Und wer von den Wanderern den heimlichen Stimmen der Pflanzen zu lauschen gewohnt ist, der kann das Flüstern der verschiedensten Pflanzen hören, wenn sie naturbelassen in Gesellschaft stehen.
Die Goldrute ist die Kardinalpflanze für die Nieren und ableitenden Harnwege, sowohl bei chronischen Leiden, als auch bei akuten Entzündungen.
Unbekannt diese Tatsache noch in der griechisch- römischen Antike, wussten unsere Vorfahren die Goldrute aber schon als Wundheilmittel einzusetzen.
Erst der Arzt Johann G. Rademacher entdeckte Mitte des 19. Jahrhunderts die Goldrute als ausgezeichnetes Nierenmittel.
Rademacher war daneben Schöpfer eines eigenen, heilkundlichen Systems.
Wer gerade jetzt im August und September durch Wald und Feld streift, wird an lichten, trockenen Stellen dieses Gold bestaunen können.
Der honigsüße Duft der Blüten zieht allerlei Insekten an, sodass es die Goldrute ist, die von allen Pflanzen am meisten umschwärmt und besucht wird.
Man sollte diese Pflanze, welche so sehr an ihren Wurzeln hängt, nicht brechen, wenn man sie nicht gerade zu Heilzwecken benötigt.., die Unterbrechung von Wurzel und Blüte lässt sie sofort dahinwelken.
Es ist ein altes Lied, dass Nierenprobleme sehr oft auch mit Beziehungsstress zusammenhängen oder auch mit anderen Problemen, die einem "auf die Nieren" schlagen.
Vielleicht hat man sich auch von seinen eigenen Wurzeln getrennt oder trennen lassen, was dem Menschen genauso schlecht bekommt wie eben der Goldrute und hier will sie helfen, zurück zu finden.
Ich erinnere an einen Fall, den der bekannte Mediziner Rüdiger Dahlke vollständig kurierte, allerdings ohne die Goldrute. Sie war überhaupt nicht nötig.
Es handelte sich um ein junges Mädchen, das schon über Jahre an chronischem Nierenleiden litt und über diese Jahre sehr viel schulmedizinische Medikamente einnahm.
Aber diese schlugen wieder negativ auf Magen und Leber nieder und verstärkten letztlich noch die Nierensache.
Rüdiger Dahlke führte ein langes Gespräch mit diesem Mädchen und erfuhr, dass es schon immer entwürdigende Zustände gab im Elternhaus.
Als das Mädchen auf Anraten Dahlkes aus dem Hause der Eltern auszog, besserte sich zusehend auch ihr Zustand, die Nierensache war binnen 3 Monaten gänzlich verschwunden.
Goldrute verleiht den angegriffenen Nieren Energie und wirkt hemmend negativen Einflüssen entgegen.
Wir unterscheiden die echte und die kanadische Goldrute. Die kanadische Goldrute ist ein Neophyt und es ist besonders der Heilkundler Roger Kalbermatten, welcher glaubt, die kanadische Goldrute wäre nicht in diesem Übermaß da, wenn der Mensch sie heute nicht brauchen würde.
Beide.., die echte Goldrute und die kanadische, sind Nierenexperten.
Doch ist die echte Goldrute eher ein Einzelgänger, wächst an trockenen Standorten, während die kanadische Goldrute Wasser benötigt.
Wer immer auch der Goldrute begegnet, hat ein göttliches Wesen vor sich, bei dem es nicht schadet, den Hut zu ziehen oder mit einer kleinen Verneigung seinen Respekt zu verdeutlichen.
Leipzig verfügt über sehr viele Kleingartenanlagen und ich will nur zwei in meiner Nähe nennen, die unterschiedlicher nicht sein können, was zum Beispiel die kanadische Goldrute betrifft.
Eine der Anlagen mag nicht auf Wildwuchs verzichten, man lässt zwischen den Blumen Platz, auch für die Goldrute, während in der anderen Anlage alles, rein alles an Wildwuchs sofort herausgerissen wird.
So ist es auch ein Phänomen, dass dort, wo nichts geduldet wird an wilder Natur, auch die energetischen Einflüsse sehr schlecht sind, man sich in der anderen Anlage sehr viel wohler fühlt.
Erika (Samstag, 05 September 2015 09:29)
Der Artikel ueber die geliebten Goldruten ist sehr anregend, besonders auch wegen seiner heilenden Wirkung. Ich bin begeistert ueber die wunderbaren Photos.
Zum Schutz des Bocksbartes noch eine kleine wichtige Erklaerung: er hat eine genau eingehaltene Tageseinteilung. Er oeffnet seine Blueten um 8 Uhr und schliesst sie bereits mittags,weil er so waerme-empfindlich ist. Deshalb findet man ihn nur selten in Norddeutschland, er fuehlt sich sehr viel wohler in waerme-beguenstigten Gegenden.
Sehr schoen ist Dein Hinweis darauf, dass man keine Goldruten brechen darf. Je mehr man ueber die Goldruten hoert, um so interessanter wird es. Beziehungsstress und Energetische Einfluesse muessten weiter untersucht werden. Du brachtest hier bereits ein Beispiel.
Eva Schmelzer (Mittwoch, 02 September 2015 13:41)
Danke, liebe Marion, für diesen so ausführlichen Beitrag über diese von mir besonders geliebte Pflanze. In meiner Gegend kommt sie nicht so häufig vor, aber wenn ich im Spätsommer/Frühherbst nach Berlin fahre (leider nicht jährlich), begegne ich ihr dort und in Brandenburg in Massen. Und ja – ich werde ihr beim nächsten Treffen meinen Respekt und meine Zuneigung mit einer kleinen Verneigung zeigen. Versprochen. Denn auch in meiner Gegend leuchten mir ja die Goldruten jetzt auch hin und wieder entgegen.
Dass sie aber auch eine so großartige Heilerin ist, wusste ich bislang nicht, wohl aber, dass man sie hervorragend zum Färben von Stoffen und Wolle verwenden kann.
Und nicht zu vergessen: Was wäre ein Beitrag von Dir (mal abgesehen von den wunderschönen Fotos) ohne einen Scherenschnitt unserer Künstlerin Erika!