Der Galgant
Text: Marion Hartmann
Schereenschnitt: Erikas Bulow-Osborne
22.01.2015
Die magische Vorstellungswelt in sämtlichen alten Kulturen war Grundlage des Lebens und Denkens.
Man lebte im Zusammenhang mit dem Kosmos, welcher in der Gedankenwelt untrennbar mit Erde und Natur verbunden war.
Damit ist anzunehmen, daß die Menschen in früheren Zeiten einen tieferen Zugang hatten zum miteinander verflochtenen Gesamten, wie auch zu den einzelnen Erscheinungen der Natur- Reiche.
Kultische - wie religiöse Hintergründe waren von elementarer Bedeutung.
Die lebenden Impulse in der gesamten Natur verschafften nicht nur Eindrücke, sondern Bewusstsein.
In der heutigen Zeit ist nicht mehr viel zu finden von jener Ganzheit, welche vermochte, auch den Respekt vor aller Schöpfung hervorzubringen.
Abgelöst und weitgehend umgewandelt spiegelt sich das Bewusstsein in der Zerstörung unserer irdischen Lebensgrundlagen.
Medizinisch und auch kulinarisch genutzt ist der Galgant seit dem Altertum ein hochgeschätztes Gewächs, das wohl mit den Chinesen nach Europa gebracht wurde.
Auch in Indien wohlbekannt als Begünstigter des menschlichen Energieflusses.
Dass man in Asien die Araberpferde mit Galgant feuriger gemacht habe, das ist überliefert.
Helmut Posch, Hildegard von Bingen Experte, sagt:
"Wenn es ein Lebenselixier gibt, dann muss es Galgant enthalten!"
Der echte Galgant gehört zur Familie der Ingwergewächse und schmeckt dementsprechend leicht brennend
und etwas bitter. Gleichzeitig erfrischend und duftend wirkt er sich mit seiner von Hildegard beschriebenen Wärme belebend auf den ganzen Organismus aus.
Man findet ihn in Gewürzmischungen, Likören und in Lebkuchen.
Als Lebensretter gleichsam mildert er mit sofortiger Wirkung plötzlich einsetzende Koliken wie Herzprobleme ab.
Wer jedoch zu viel des Galants zu sich nimmt, kann leicht zu Halluzinationen kommen, denn dann wirkt er psychoaktiv,
Ein 76- jähriger Pfarrer, der nach zwei Herzinfarkten ein gutes Jahr jeden Morgen Galgant zu sich nahm, sagte.., ihm sei es lange nicht mehr so gut gegangen, er fühle sich stark und
tatkräftig.
Neben Bertram und Quendel hat Galgant einen festen Platz im Gewürzregal eines jeden Hildegard - Freundes.
Hildegard schreibt:
"Der Galgant ist warm und hat keine Kälte in sich. Ein Mensch, der an Fieber leidet, pulverisiere Galgant und trinke dieses Pulver in Quellwasser. So wird er das hitzige Fieber löschen.
Und wer im Rücken oder in der Seite wegen üblen Säften Schmerzen hat, der siede Galgant in Wein und trinke ihn oft warm, sodann wird der Schmerz aufhören.
Und wer Herzschmerz hat und dessen Herz schwach ist, der esse bald genügend Galgant und es wird ihm besser gehen!"
Galgant hilft bei folgenden Krankheiten & Beschwerden
» Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Frühjahrsmüdigkeit, Schlappheit, Schwäche
» Bauchschmerzen
» Blähungen
» Durchblutungsstörungen, Durchblutungsprobleme
» Durchfall
» Erkältung
» Gelenkentzündung, Gelenkschmerzen
» Herzschmerzen, Herzenge
» Herzschwäche
» Hexenschuss
» Infarkt-Verhütung, Infarkt-Nachbehandlung
» Koliken
» Kopfschmerzen
» Magen- und Darmbeschwerden
» Milzbrand
» Mundgeschwür, Mundgeschwüre
» Pseudoepileptische Anfälle
» Regelschmerzen, Menstruationsbeschwerden
» Rückenschmerzen
» Schluckauf
» Schnupfen
» Übelkeit, Brechreiz, Reisekrankheit, Seekrankheit
» Unterleibsschmerzen
» Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündung
Erika (Sonntag, 08 Februar 2015 11:14)
Der Galgant
Wir haben Vieles verloren. Doch der Respekt vor der Schoepfung kann durch naturliebende Menschen langsam erneute Verbreitung finden. Da liegt unser Ziel.Wenn Galgant immer noch so vielseitig Probleme loesen kann, muessen wir fuer seine Verbreitung sorgen. Dank fuer all die interessanten H.v.B. Artikel von Marion.
Eva Schmelzer (Dienstag, 03 Februar 2015 10:38)
Eine faszinierende Pflanze und eine ebenso faszinierende Darstellung von Erika. Der Beschreibung nach ist es wohl nicht übertrieben zu sagen, dass Galgant Leben retten kann. Durch meinen Sohn, der überwiegend in Thailand lebt, kenne ich den Galgant schon. Er sagt, dass es dort ein viel verwendetes Gewürz in allen möglichen Speisen ist, auch ist es in den beliebten Gewürzpasten immer enthalten. Ich wollte ihn schon bitten, mir ihn mal mitzubringen, aber man kann ihn auch hier in guter Qualität und preisgünstig kaufen. Hier trifft mal wieder der Spruch von Hippoktates „Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung!
Eva Schmelzer (Dienstag, 03 Februar 2015 10:05)
Mir gefällt bei den Beschreibungen der Pflanzen, dass sie so umfassend dargestellt werden, also ihre Wirkungen als Heilpflanzen, aber auch Geschichtliches und die Mythen, die sich um sie ranken.