Aloe Vera
Text: Marion Hartmann
Scherenschnitt: Erika Bulow Osborne
31.10.2019
Wir müssen uns heute nicht wundern, dass schon die Antike mit Pflanzenkenntnissen aufwartete, von denen wir nur träumen können. Es ist einfach vergessenes Wissen zu Gunsten der materiellen
Wissenschaften und des vermeintlichen Fortschritts. So schrieb auch Hildegard von Bingen in einer ihrer natur- und heilkundlichen Schriften - (Das Buch von den Geheimnissen der verschiedenen Naturen der Geschöpfe) - über die heilende Kraft der Aloe Vera bei Hautentzündungen, Geschwüren, Magenerkrankungen und Kopfschmerzen. Vor allem wurde sie im Mittelalter gegen die gefürchtete Zahnfäule eingesetzt.
Wegen ihrer nahezu mystischen Kräfte wird sie in den archaischen Kulturen bis heute verehrt.
Die Spuren der Aloe lassen sich bis in die sumerische und ägyptische Kultur zurückverfolgen. Ihre Abbildungen finden sich auf Tempel- und Grabwänden. Kopfüber hängte man in der arabischen Welt die "Lilie der Wüste" zur Abwehr böser Geister über die Haustüren. Alexander der Große, selbst einst geheilt durch Aloe Vera, führte diese "Gabe des Himmels" stets auf seinen Feldzügen mit, um die Wunden verletzter Soldaten heilen zu können.
Die Maya- Indianer bezeichneten den hochwirksamen Saft der Aloe Vera sogar als "Quelle der Jugend!"
Die Heimat der Aloe Vera sind trockene und karge Wüstenregionen. Sie überlebt, indem sie in ihren langen, stacheligen Blättern viel Wasser speichert. Hier und da findet sie man auch bei uns als Topfpflanze, sie liebt Sonne und Wärme.
Bis auf den heutigen Tag ist Aloe Vera ein fester Bestandteil der indischen- und chinesischen Heilkunde. Die Schwester meiner Mutter, die außer der Geburt ihres Sohnes nach eigenen Angaben nie einen Arzt gesehen hat. hatte stets eine Aloe Vera Topfpflanze im Haus. Bei medizinischen Fragen suchte sie lediglich
eine Pflanzen- und Kräuterheilkundige des Dorfes auf. Obgleich nicht arm, lebte sie mit ihrem Mann (Architekt) sehr bescheiden, ein Gemüse- und Kräutergarten am Haus sorgte für gesunde Ernährung. Beide scheuten zu großen Wohlstand, Völlerei, Totschlag von Zeit und hielten sich von negativen Menschen fern.
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-04-2004/pharm1-04-2004/
Rudolf Steiner:
"Das Besondere an der Signatur der Aloe ist ihre Fähigkeit, das Wasser zu organisieren, das Lebendige zu bewahren und zu vermehren (zahlreiche Ableger) - und zwar trotz widriger äußerer Umstände, Hitze, Wind, Trockenheit. Durch ihre feste äußere Hülle gelingt es der Pflanze meisterhaft, das Wässrige in sich vor der Verdunstung zu schützen und damit lebendig zu bleiben! Die Aloe ist eine Quelle der Lebendigkeit!"
Aloe Vera verhindert das Austrocknen der Haut, auch der Nasenschleimhaut.
„Die Gesundheit überwiegt alle äußeren Güter so sehr,
dass wahrscheinlich ein gesunder Bettler glücklicher ist
als ein kranker König.“
Arthur Schopenhauer
Eva Schmelzer (Mittwoch, 27 November 2019 17:58)
Wenn man diese Beschreibung des Naturwunders gelesen hat (bereichert durch Erikas Kunst) wundert es einen nicht, dass es so viele Produkte gibt, die auf Aloe-Vera-Basis hergestellt werden oder auch solche, die zumindest Bestandteile enthalten, bis hin zu Papiertaschentüchern. Abgesehen von den für Marion typischen Geschichten, die sich bis weit in die Vergangenheit ranken, ist auch der Link der PZ sehr aufschlussreich. Beeindruckend fand ich auch den Einblick in das Leben von Marions Tante: bescheiden und gesund leben, Völlerei, Totschlag von Zeit vermeiden, sich von negativen Menschen fernhalten. Nachahmenswert! Dieser Artikel muss eigentlich jeden animieren, sich eine Pflanze anzuschaffen!