My Magic Garden
Text und Fotos: Gudrun Kaspareit
12.01.2025
Mein Garten ist eine wahre Wundertüte. Es beginnt damit, dass mein zuletzt dementer Vater überall Halbedelsteine versteckt hat. Nun fallen mir bei der Gartenarbeit ständig Rosenquarze, Goldtopaze, Tigeraugen, Amethyste, Bergkristalle und verschiedene Geoden in die Hände. Die Steine sind in der Regel faustgross und stammen wohl aus der Zeit als mein alter Herr eine Reha in Idar Oberstein hatte. Nun entdecke ich sie beim Graben , Unkraut zupfen, beim Harken, und auf dem Wäscheplatz. Dann habe ich hier einen wahren Schmetterlingsgarten Pfauenaugen, Admiräle, Füchse, Weißlinge, zwei Taubenschwänzchen und sogar ein Schwalbenschwanz tummelt sich hier. Auf einer Pflanze sah ich einmal 5 verschiedene Schmetterlinge sitzen. Und das, obwohl ich hier viel Unruhe hineingebracht habe. Ich hatte eine nutzlose Thujahecke rausgerissen, Buchsbäume entfernt weitestgehend die Hortensien ausgegraben und verschenkt. Statt dessen habe ich neue Beete angelegt mit Wildstauden, die Teichrandbeplanzung erneuert bzw erweitert und 8 Obstbäume gepflanzt. Im hinteren Teil des Gartens habe ich eine Benjeshecke angelegt und der Teil davor soll sich zur wilden Wiese aus wachsen. Jede Menge Schafsgarbe ist schon vorhanden. Ich habe noch ein wenig wilde Karde dazu gesetzt. Als diese blühte war es nicht möglich sie zu fotografieren, ohne daß eine Hummel mit auf das Bild kam. Hummeln gibt es in meinem Garten fast noch mehr als Schmetterlinge. Da ich in meinem Garten zur Brutzeit selbstverständlich die Elternvögel mit Futter unterstütze, habe ich auch fast täglich Besuch von einem Sperber, der auf Beute hofft. Auch ziehen häufig mit wachem Blick Falken über den Garten. Wehe, wenn sie von den Schwalben entdeckt werden, mit lautem Schrei rotten sie sich zusammen und vertreiben den Feind ganz schnell Gerne kommt auch ein Graureiher und späht von der Spitze der Kiefer nach den Fischen im Teich aber die sind viel zu schlau, .die lassen sich nicht fangen, nicht mal von mir mit dem Käscher. Ich hätte ja viel lieber Amphibien in meinem Teich, dazu müssten aber erst Mal die Goldfische weg. Das funktioniert aber noch nicht, obwohl ich Liebhaber für die Fische hätte. Dafür gibt es am Haus seit 40 Jahren endlich wieder Schwalben. Ich habe einfach die Garagentür offen gelassen. (Mein Vater wollte ja keine Schwalben am Haus) Nun habe ich zwei Nester und beide Pärchen haben erfolgreich gebrütet. Natürlich habe ich auch zwei Flächen für den Gemüseanbau präpariert, wenn ich schon einen Garten habe möchte ich auch möglichst Selbstversorgerin sein. Ich dachte noch darüber nach, wie und wo ich wohl Champignons kultivieren könnte, da sprossen überall Wiesenchampignons aus dem Rasen. Und drei Riesenboviste. Was alles passieren kann, wenn man nicht ständig den Rasen mäht. Auch haben sich sog. Hexenkräuter in meinem Garten angesiedelt ganz ohne mein Zutun wuchsen hier und da Stechapfel und Tollkirsche. Das waren vermutlich die Vögel, ebenso wie sie für unzählige und sehr dekorative Sonnenblumen gesorgt haben. Da mein Garten zwischen der Vogelfluglinie (Zugrute Skandinavien/ Spanien) und dem Neustädter Binnenwasser (FFHGebier) liegt, ist hier immer was los. Tausende Graugänse äsen auf dem Feld hinter meinem Garten. Dann flattern sie mit viel Getöse wieder auf, weil das Gras woanders noch grüner ist. Aber dann kommen sie doch wieder zurück. Ebenso halten es die Kraniche, die in größeren oder kleineren Gruppen und lautem Trompetenklang in V Formation über mein Grundstück fliegen. Graureiher und Kormorane fliegen vom Binnenwasser zu den Schlafbäumen und zurück . Und morgens sowie abends segelt in aller Gelassenheit der mächtige Seeadler über meinen Garten hinweg. Hier ist immer was los. Ich brauche kein Fernsehen mehr. Und wenn erst meine neu angepflanzte Hecke mehr Laub und Früchte gebildet hat ( Holunder, Cornelkirsche, Felsenbirne, Schwarzdorn, Faulbaum, Hasel, Apfelbaum, Birnbaum, Eberesche) soll der Garten ein wahres Paradies für Vögel werden.