Der Wassergarten
Text und Fotos: Jens Teegen
09.03.21
"Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden und war als Kind somit immer am Fluss oder am See oder auch nur an Tümpeln auf der Wiese, die es damals noch zuhauf gab. Ich erfreute mich an dem vielfältigen Leben dort.
Ich trat ins Arbeitsleben ein, hatte viel zu tun, dafür aber wenig Zeit für die Natur. Auch wurden die Tümpel auf den Feldern seltener.
Ich sann auf Abhilfe und beschloss auf meinem eigenen Grundstück einen Teich anzulebgen. Ich machte mich also schlau, stieß auf eine Gartenbaufirma, die sich auf die Anlage von Teichen spezialisiert hatte. Nach einer sehr langen Planungsphase ging es dann ans Werk"
" Das Ganze beginnt an einer UV und Filteranlage, die einen 4 m langen Bergbach mit Wasser speist. Der 4 m lange Bachlauf mündet in einen Teich. Bis hier ist der Bereich der Fische. Das sind rund 30 000 l Wasser. Dahinter ist ein 2. Teich mit ca. 6000 l Wasser, der sog. Filtergraben. Er ist an den Seiten 40 cm und in der Mitte 70 cm tief. Hier wachsen Wasserpflanzen, Unterwasserpflanzen und Hechtkraut auf Sandboden. Diese Pflanzen ernähren sich ausschließlich von den Nährstoffen aus dem Wasser, somit entziehen sie Algen den Nährstoff. Am Ende des Grabens ist ein Feinsieb verbunden mit einem Schlauch, der zu einer trockenstehenden Pumpe führt. So kommt das Wasser nicht mit Strom in Berührung. Die Teiche sind mit Saugern und Schläuchen verbunden, die man steuern kann. Das ist das Prinzip der kommunizierenden Rohren. Der Filtergraben ist für Fische tabu.
In diesem Graben wimmelt das Leben. Kröten und Molche laichen hier. Den ganzen Somer geben die Frösche ein Konzert. Es gibt Libellen vieler Farben und Größen. "
" Der Hauptteich ist übrigens ein Schwimmteich. Dort ist Beton über der Folie, zur Sicherheit, wenn die Enkel mal baden wollen oder der Hund im Teich schwimmt. In den letzten 10 Jahren habe ich den Teich noch nicht einmal reinigen müssen. Ich musste nur die Birken und Erlen entfernen, die sich dort ansiedeln wollten. Ihre Wurzeln hätten sonst den Saugsperrwall zerstört. "
" Hier ist mal ein Überblick über den Garten. Ich möchte den Menschen zeigen, dass man es einfach auch mal wachsen lassen kann und es trotzdem schön aussieht. So zieht der Garten auch jede Menge Tiere an, die in ihm leben wollen und dürfen. Ich haber mir ein Stück Natur erschaffen, wie ich es aus meiner Kindheit kenne. Der Garten ist nicht sehr arbeitsintensiv und die Teiche haben alles in allem 15000,- Euro gekostet. "
Christine (Samstag, 20 März 2021 18:49)
Bin völlig begeistert, lieber Jens, herzlichen Dank! Christine
Eva Schmelzer (Montag, 15 März 2021 18:12)
Was für ein Paradies! Wie wunderschön! Ich bin begeistert! Und gerade weil (und nicht trotzdem) er es einfach mal hat wachsen lassen sieht es so schön aus! Außerdem ist es ein wunderbares Biotop, in dem sich unzählige Tiere wohl fühlen können, die sonst kaum Ansiedelungs- und Überlebenschancen hätten. Interessant ist auch die Schilderung des Anlegens dieser Wasserlandschaft, eine großartige Inspiration für alle, die ein Grundstück haben, auf dem sich eine solche Idylle verwirklichen lässt.