Die Schlehe
Text:Marion Hartmann
06. 11. 2013
Der Schlehdorn gehört zur Familie der Rosengewächse und zur Gattung der Steinobstgewächse!
Die Sträucher können bis zu 40 Jahre alt werden. Ganz natürlich entstehen immer wieder neue Schlehen durch Vögel, die beim Schlehdorn eine reichlich Nahrungsquelle haben und durch Ausscheidung der Samen für neues Aufkommen sorgen. Ein gutes Beispiel für die Selbstbefruchtung und Selbsterhaltung der Natur, bei der jedes unverschämte Eingreifen durch den Menschen eine Störungsquelle aller Lebenszusammenhänge darstellt, insofern es sich nicht um Hege oder Pflege handelt
Nehmen und Geben als ewiges Gesetz des Gleichgewichts. Wo Natur dringend weichen muss, ist es eine Forderung, woanders Natur aufzubauen.
Wir haben ja hier in Leipzig ein großes Stück Bauland, das früher die Anlage einer Gärtnerei war. Später wuchs dort allerhand an Brombeere, Holunder, Schöllkraut und vieles mehr.
Bis hin zum Ufer des Flusses wurde alles vernichtet. Die Enten verschwanden genauso wie der Nutria, den ständig anwesenden Graureiher sah man nicht mehr.
Es ist nun mal das Unglück der Natur, dass der Mensch bauen muss und dass er baut und Natur vernichtet, ohne an anderer Stelle wieder zu pflanzen, Natur zu schützen. Das ist der große Egoismus unserer Zeit, den man dringend entgegenwirken muß.
Die Kurztriebe des Schlehdorns bilden Dornen aus, auf denen der recht seltene Vogel Neuntöter gern seine Beute aufspießt.
Jedes Jahr im März erscheinen die stark nach Mandeln duftenden Blüten, sich ausbildend an den verdorrten Kurztrieben.
Hier finden Insekten in großer Anzahl reichlich Nektar.
Aus den Blüten entwickeln sich stark bereifte Steinfrüchte von der Farbe dunkelblau bis schwarz.
Nur bis 1,5 Zentimeter wird ihr Durchmesser und die Früchte sind sehr sauer.
Die langen Dornen schützen den Schlehdorn wirkungsvoll vor allerlei Pflanzenfressern.
Im Mittelalter wurde aus der Rinde des Schlehdorns Tinte hergestellt, die in den mittelalterlichen Skriptorien sehr begehrt war.
Auch wurde die gewonnene, rötliche Farbe bei der Käseherstellung eingesetzt.
Schlehenblätter dienten als Tabak- Ersatz.
Weiden und Höfe wurden zum Schutze vor Raubtieren und Dämonen oft mit Schlehen umpflanzt.
In der keltischen Mythologie ist die Schlehe (Schwarzdorn) der Strauch der Schwarzen Magie,
deshalb wurden aus ihrem Holz allerlei symbolische- wie rituelle Gegenstände geschnitzt.
Schlehe wurde in Verbindung gebracht mit Krieg, Verderben, Verletzung und Tod.
Inzwischen steht der Schlehdorn bei Gut und Böse in der Mitte im Glauben der Menschen
Die Raupen des Grauen Laubholz- Spinnen- Spanners, wie auch des Schlehdorn- Grünspanners finden an den Blättern der Schlehe eine wertvolle Nahrungsquelle.
Die Schlehe gehört zu den wichtigsten Wildkräutern für Tiere. Zum Beispiel wird sie von zahlreichen Schmetterlingsarten heimgesucht als Nahrungsquelle.
Hier findet sich auch der Rosenkäfer im goldfarbenen Gewand, wie auch andere Käferarten.
Die Schlehe wird von vielen Vögeln besucht wegen der Früchte.
Der Schlehdorn wurde zuerst 1753 vom Botaniker Carl von Linne`beschrieben.
Die Windbeständigkeit der Schlehe, deren weitreichendes Wurzelgeflecht für reichlich Widerstand gegen Unbilden der Natur sorgt, eignet sich insbesondere für Befestigungen an Hängen und Böschungen.
Das Holz des Schlehdorns wird gern für die Herstellung von Peitschenhieben und Spazierstöcken verwendet.
Der Schnitzer findet hier einen Werkstoff, der sich durch große Härte auszeichnet und durch samtigen Glanz.
Im Mittelalter wurde aus der Rinde des Schlehdorns Tinte hergestellt, die in den mittelalterlichen Skriptorien sehr begehrt war.
Auch wurde die gewonnene, rötliche Farbe bei der Käseherstellung eingesetzt.
Schlehenblätter dienten als Tabak- Ersatz.
Weiden und Höfe wurden zum Schutze vor Raubtieren und Dämonen oft mit Schlehen umpflanzt.
In der keltischen Mythologie ist die Schlehe (Schwarzdorn) der Strauch der Schwarzen Magie,
deshalb wurden aus ihrem Holz allerlei symbolische- wie rituelle Gegenstände geschnitzt.
Schlehe wurde in Verbindung gebracht mit Krieg, Verderben, Verletzung und Tod.
Inzwischen steht der Schlehdorn bei Gut und Böse in der Mitte im Glauben der Menschen.
Das beste und harmloseste Abführmittel ist ein Tee aus Schlehenblüten! Das wusste auch schon der Arzt Sebastian Kneipp!
Außerdem enthalten die Blüten Wirkstoffe, die neuen Schwung in den Körper bringen und vor Erkältungskrankheiten schützen.
Schlehdorn Marmelade
Schlehenfrüchte 1 - 2 Tage einfrieren!
Danach die Früchte waschen und mit etwas Wasser kochen, ca 3 Minuten.
Dann die Schlehen durch ein Sieb streichen.
Die übrig gebliebenen Reste im Sieb (Kerne und Schalen) nochmals aufkochen und durch das Sieb streichen.
Die Massen zusammenmischen.
10 Gramm Pektine und 2 EL Zucker mischen und unter das Fruchtmus geben.
Alles nochmals 3 Minuten kräftig aufkochen.
Die Masse in heiß ausgespülte Gläser geben!
Weiter Infos hier: http://www.hausgarten.net/obst-obstgarten/obst-ernten-lagerung/schlehenlikoer-selbst-herstellen-zutaten-rezepte.html
Eva Schmelzer (Sonntag, 01 Dezember 2013 12:46)
Höre ich "Schlehe" - denke ich an meine (verstorbene) Mutter. Sie hat seit ich denken kann einen Likör aus Schlehen gemacht. Wenn wir sammelten hat sie mir auch Geschichten erzählt, die sich um sie ranken, einiges habe ich hier wiedererkannt, aber sehr vieles wusste ich nicht.
Danke Marion und natürlich Erika.
Erika Bulow-Osborne (Montag, 11 November 2013 01:31)
Niemand moechte das fruehe Bluetenmeer der Schlehe missen oder die blauschwarze Ernte der Schlehen im Spaetherbst, wenn Nachtfroeste kommen. Marion Hartmann verwies in ihrem sehr interessanten Artikel auf alle Teile der Schlehe und deren vielseitige Verwendungsmoeglichkeiten. Sie erwaehnte die Selbstbefruchtung und Verbreitung, welche nur durch sinnlose menschliche Zerstoerung gestoppt wird.
Fuer einen spezialisierten Schlehenbesucher, den Rotrueckigen Wuerger oder Neuntoeter moechte ich noch kurz eine Lanze brechen. Er ist durch seine Schnabelform in der Lage, Kaefer, Wespen, Spinnen, Eidechsen, Blindschleichen und Roetelmaus zu erjagen. Er toetet seine Beute, bevor er sie als Vorrat aufspiesst. Als Abwechselung nimmt er auch gern Vogel- oder Holunderbeeren. Er ist nun laengst in Afrika gelandet, aber hier in England sucht man in waermeren Jahreszeiten vergeblich nach ihm.