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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

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Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Der Mandelbaum

Text:Marion Hartmann

Scherenschnitt: Erika Bulow-Osborne

30. o7. 2014

Mandelblüte
Annamarth_pxelio.de

 

Vornweg Lübecks Ruf als Marzipanstadt und das weltbekannte Unternehmen "Niederegger!"
Diese süsse Verführung ist einzig dem Mandelbaum zu verdanken, dieser bis zu 6 Meter hohen Schönheit , zu den Rosengewächsen zählend, mit ihrem jährlichen Frühjahrstraum aus rosa- und weissen Blüten.
Aus den Blüten entwickeln sich im Hochsommer kleine, längliche und schrumpelige Früchte und darin verpackt die eigentliche Mandel.
Die Marzipan- Rohmasse besteht aus etwa 70 % gemahlenen Mandeln und 30 % Zucker, wobei der Anteil von Süss- und Bittermandel von Hersteller zu Hersteller variiert.
Wer kennt nicht diese beinahe unentbehrliche Backzutat und jenen himmlischen Duft gerösteter Mandeln, an dem man auf Weihnachtsmärkten nur sehr schwer vorbeikommt.
Doch ist es längst nicht alles, was die Frucht des Mandelbaumes zu bieten hat.
Man findet sie auch unter dem Begriff - Mandelmilch, sowie als Zusatz in Kosmetika.
In den Lübecker Schriftrollen wurde Marzipan erstmals im Jahr 1530 erwähnt und um 1800 errang die Marzipanproduktion eine Vorrangstellung.
Aus einer kleinen Konditorei enstanden etwa ein Dutzend Marzpianwerke in Lübeck, der Grundstein für die heutige, weltweite Verbreitung.

 

Der Mandelbaum wird seit 4000 Jahren kultiviert und stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Südwest- Asien.
Er bevorzugt sonnige Hänge auf steinigen Böden in Höhenlagen von 700 bis 1700 m.
Eine deutsche Sorte ist die sogenannte Dürkheimer Krachmandel.
Es handelt sich um eine äußerst lagerfähige Süssmandel mit wenig Blausäureanteil.

1464 erließ Kurfürst Friedrich von der Pfalz die Verordnung, Mandeln und Nüsse anzubauen zur Erhöhung der Einkünfte der Stadt Neustadt.
Doch schon die Römer sollen den Mandelbaum mitgebracht haben.
Verbürgt ist zumindest, dass im 16. Jahrhundert der Bischof von Speyer Mandelbäume pflanzen ließ.
Noch heute bezeichnen viele Flurbezeichnungen die lange Tradition des Mandelanbaus, wie:
"Grimmeldinger Mandelgarten", "Edesheimer Mandelhang" und "Birkheimer Mandelberg!"
In Grimmeldingen befindet sich auch der "Mandelblüten- Panoramaweg", sowie der " Mandelblütenlehrpfad."

 

Doch neben den süssen Steinfrüchten gibt es auch die bitteren Kollegen.
Sie sind durch ihren Blausäure - Gehalt für den menschlichen Genuss nicht geeignet.
Der ausschließliche Anbau von Bittermandeln aud speziellen Plantagen dient der Gewinnung von Bittermandelöl.
Es wird von Blausäureanteilen befreit (entbittert) und zum Aromatisieren von Likören, z.B. Amaretto oder in geringen Anteilen bei der Herstellung von Marzipan eingesetzt.

Der Verzehr von Mandeln kann das Cholesterin senken und das Risiko einer Herzkrankheit halbieren.

Im Kräuterbuch des Tabernaemontanus (1520 - 1590) ist zu lesen über die Mandel:
"Sie heilt die Trunksucht. Aber man soll nicht zuviel saufen, sonst hilft sie wenig!"

Scherenschnitt Mandelbaum
Mandelbaum cherenschnitt Erika Bulow-Osborne
Kommentare: 2
  • #2

    Eva Schmelzer (Montag, 11 August 2014 17:36)

    Den Mandelbaum liebe ich besonders. Natürlich wegen seiner Schönheit, wegen meiner Vorliebe für Marzipan – und Mandeln erinnern mich immer an meine schon lange verstorbene Mutter. Sie wusch sich ihr Gesicht wöchentlich mit Mandelkleie, machte Gesichtspackungen (der Anblick amüsierte mich als kleines Mädchen sehr), es war ein Brei aus Kleie, Kamillen- oder Schafgarbentee und Honig, glaube ich, sie wusch ihre Haare mit Mandelkleie, der sie Mandelöl für einen schönen Glanz und gute Kämmbarkeit zusetzte, und benutzte Mandelöl als Pflege für die Augenpartie. Irgendwie muss auch bei der Kosmetik noch Mandelmilch auf ihrem Plan gestanden haben. Auch aß sie Mandeln für die im Beitrag beschriebene Gesunderhaltung.
    Und manchmal, wenn ich einen blühenden Mandelbaum sehe, denke ich an ein Gedicht, dass Schalom Ben-Chorin 1942 geschrieben hat. „Das Zeichen“ nannte er es. Er schrieb es, als sich die Schreckenmeldungen über den Krieg und die Vernichtung seines Volkes häuften. Wenn der Mann, der 1935 aus Nazi-Deutschland floh, verzagt und hoffnungslos war, tröstet ihn wohl die leise Botschaft des Mandelbaums. Denn er blüht, wenn ringsum noch alles kahl ist und auf den hohen Hügeln rund um Jerusalem noch Schnee liegt. In Israel ist er auch heute noch ein Symbol für das neue Leben nach dem Winter. Das Gedicht ist keine große Lyrik, aber irgendwie anrührend. Ich kriege es nicht mehr richtig zusammen, nur noch den Anfang und den Schluß:
    „Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt, ist das nicht in Fingerzeig, dass die Liebe bleibt?
    (…)
    Freunde, dass der Mandelzweig sich in Blüten wiegt, das bleibt mir ein Fingerzeig für des Lebens Sieg.“

  • #1

    Erika (Freitag, 01 August 2014 07:24)


    In Norddeutschland ist der Begriff 'Niederegger' mit Luebeck verbunden, dieser kleinen Stadt, welche, trotz des ersten schweren englischen Luftangriffs auf die ehrwuerdige Altstadt, noch Einiges an Historie bewahren konnte. Der Marzipan aber trug den Namen in alle Welt. Ich denke an Doris Runge, die bekannte Dichterin, an ihre Zeilen ueber das Damenkraenzchen im “cafe niederegger”, sowie die Mandelbluete, welche in Speyer bewusst angepflanzt wurde. Wichtig sind Mandeln als angenehmes Mittel bei hohem Blutdruck und, im Bittermandelanbau, als Aroma fuer Amaretto.