Der Kakao Baum Theobroma Cacao.
Text und Scherenschnitte: Erika Bulow-Osborne
22.12.2015
Der Kakaobaum kommt gelegentlich noch in wilder Form vor, denn er wächst im warmen Unterholz des Regenwaldes. Noch gibt es die wichtige wilde Form des Forasterocacaos, die widerstandsfähiger ist als der Criollo Cacao, aber einfeineres Aroma entwickelt. Trinitario Cacao wurde als Hybride entwickelt auf Trinidad, er ist bitter, widerstandsfähig und geeignet zur Herstellung dunklen Kakaos.
Diese Hauptformen sind sich ähnlich,nur haben ihre Früchte mehr oder weniger Furchen. Die fünfzähligen Blüten wachsen als 'Kauliflori' direkt am Stamm und die Früchtehaben eine lederartige Schale. Man unterscheidet den Reifegrad an derFaäbung.
Die geöffnete Schale hat 5 Reihen mit 30-60 weißen Samen, welche von Pulpa, einem süßen, schleimigen Fruchtfleisch umgeben sind. Daraus gewinnt man einen erfrischen Saft, den Sucodo Cacao.
Die Ernte der Schalen zieht sich Monate hin, 3-4 Mal wöchentlich und über das Jahr verteilt. Die Schalen müssen sehr vorsichtig mit einem gebogenen Messer an einer langen Stange geschnitten werden, ohne dass der Stamm verwundet wird, an dem weitere Früchte wachsen sollen
Die Schale wird mit einer Machete geöffnet, Pulpa und Samen entfernt und die Schale vernichtet. Große Haufen werden auf Matten oder in Behältern gesammelt, Fruchtfliegenhelfen beim Fermentieren, die Schalen müssen viel schwitzen, um zu fermentieren. Zurück bleiben die Samen.
Das Trocknen dauert je nach Wetterverhältnissen 5-14 Tage. Es gehören noch weitere Dinge dazu: das Ordnen, Wenden, viel Sonne oder notfalls auch künstliche Wärme.Wenn die Samen trocken sind werden sie mit bloßen Füßen getreten,es wird roteTonerde dazwischen gestreut, um die Farbe und den Glanz zu verbessern, weil dies gegen Schimmel hilft. Der Export erfolgt in Jute-Säcken auf Schiffen.
In großen Fabriken werden die Samen geröstet und, mit einem 'Winnover' entschält, die Kakaobutter entfernt. Die kleinen Nibs sind gut fürs Backen. Sie sind reich an Theobrominen, und werden gemahlen zu Schokoladen-Liqueur, oder mit Kakaobutter, Zucker, Vanille und Lecithin vermengt zu Schokolade.
Kakao ist reich an Antioxidantien, er hilft bei Herz Erkrankungen, senkt Cholesterol, stärkt andere Organe und hat im Gehirn guten Einfluss bei der Aufnahme von Informationen im Lern- und Erinnerungsbereich.
Marion Hartmann (Dienstag, 05 Januar 2016 08:55)
Erikas Bericht über den Kakao ist sehr lesenswert und verdeutlicht, dass es sich auf jeden Fall lohnt, über die Dinge.., auch die des täglichen Lebens - nachzudenken.
Wer es natürlich vermag, das Ganze noch mit kleinen Kunstwerken zu bereichern, wie Erika hier mit ihren Scherenschnitten, der zieht die Leser gleich doppelt in den Bann.
Ich kann mich der Begeisterung Evas hier nur anschließen, möchte aber noch anfügen, dass auch über den Kakao.., bei Anbau, Ernte, usw. oft Übles offenbar wird, z.B. der Einsatz von Pestiziden und Kinderarbeit.
Was früher teures Genussmittel war, überschwemmt heute in Massen die Märkte.
Mein Dank an Erika für diesen schönen Beitrag!
Eva Schmelzer (Samstag, 02 Januar 2016 17:17)
Nun sitze ich hier und habe gleich einen dreifachen Genuss: Den - wie alle Artikel von Marion - informativen und gleichzeitig sehr unterhaltsamen Bericht, den Scherenschnitt von Erika und das alles begleitet von einer großen Tasse…: dreimal dürft Ihr raten! Ich bereite den Kakao übrigens mit cremiger Kokosmilch (evtl. mit etwas Wasser verdünnt) zu, süßen tu ich mit Kokosblütenzucker, den ich dank meiner fb-Freundin Sybille Waibel gerade neu entdeckt habe. Er schmeckt nicht nur phantastisch, sondern bietet auch für all jene, die sich wegen Diabetes, Übergewicht, Herzerkrankungen, Krebs und Gallensteinen Sorgen machen, eine tolle Alternative zu anderen Süßungsmitteln. Also zusammen mit den von Marion beschriebenen gesundheitlichen Vorteilen des Kakaos ein wunderbares Getränk. (Er ist leider sehr teuer, mindestens 20 €/ kg, ich kann ihn mir leider nur für ganz besondere Genüsse ab und zu leisten).
Und endlich hab ich Erika mal „erwischt“. Dieser Scherenschnitt ist neu, wie ich sehe, zum Artikel entstanden, stimmt’s? Eigentlich blüht, wächst, kriecht und fliegt und schwimmt auf dieser Erde wenig, das Erika nicht schon verewigt hätte.
Danke Marion, danke Erika, Ihr seid ein wunderbares Team.