Die Erdrutschgefahr steigt
Text: Gudrun Kaspareit
22.02.2015
Der Klimawandel und die Gier des Menschen werden wohl auch weiterhin dafür sorgen, dass es zu Erdrutschen, Geröll. und Schlammlawinen kommt. Erst 2013 kam es in der Schweiz infolge von starken Niederschlägen und vermehrter Schneeschmelze zu heftigen Murgängen (Abrutschen von Geröll und Schlamm). Solange weiterhin Naturlandschaften verschwinden und an jedem Hang neue Siedlungen entstehen, vor allem in Entwicklungsländern, wird es auch weiterhin zu dramatischen Erdrutschen kommen. Aber auch in hochentwickelten Ländern ist es unwahrscheinlich, dass der Mensch darauf verzichten wird in gefährdeten Gebieten zu bauen. Zu verlockend ist manchmal die Aussicht auf schnelle Gewinne, wenn man Bauland mit reizvollem Panorama offerieren kann. Und zu gut funktioniert die Verdrängung, die Erinnerungen an vergangene Katastrophen.
Zum Einen diese unvernünftige Siedlungspolitik, zum Anderen der Kahlschlag an den Hängen (Bauland, Straßen, Skipisten, Stromtrassen u.s.w.) und zum Dritten die Klimaerwärmung, die zu vermehrten Regenfällen und vorzeitiger und stärkerer Schneeschmelze führt, bedingt, dass ganze Hänge ins Rutschen kommen, meist mit katastrophalen Folgen.
Sollte es, so wie von Wissenschaftlern vorhergesehen, zu Extremwetterlagen und vermehrten Unwettern auf Grund des Klimawandels, kommen, werden sich auch die Murgänge verschlimmern.
Die Wissenschaftler berufen sich dabei auf Erdrutschforschungen, die 1998 in Kalifornien/USA stattgefunden haben. Im Rahmen der sintflutartigen Regenfälle nach dem El Nino-Wetterphänomen von 1997 gab es dort entlang der nordkalifornischen Küstenkette von Big Sur bis Mendocino eine unglaubliche Zahl an Schlamm- und Gerölllawinen. 18.000 dieser Extremereignisse sollen damals in kürzester Zeit aufgetreten sein.
Eva Schmelzer (Montag, 02 März 2015 18:01)
Es tut mir leid sagen zu müssen, dass es ein Glück ist, dass die zunehmenden Erdrutsche auch in Industriestaaten, also recht wohlhabenden Ländern passieren, wo es nicht nur Todesopfer gibt, sondern auch Schäden in Milliardenhöhe. „Ein Glück“ (bei allem Respekt vor den unschuldigen Opfern, egal wo) sage ich deshalb, weil so die Chance größer ist, dass etwas gegen diese Gefahr getan wird. Wären „nur“ die Ärmsten der Armen in Regionen betroffen, die für die Weltwirtschaft keine große Rolle spielen, wäre die Chance weitaus geringer. Solange aber Länder wie die USA, Italien, Japan, Italien betroffen sind besteht eine kleine Hoffnung, dass endlich reagiert wird. Die Ursachen dürften ja bekannt sein, ansonsten weise ich die Verantwortlichen gern auf Gudruns Bericht in der „Naturwelt“ hin. ;)