Unsere Buchen für Chinas Eßstäbchen
Pressemitteilung von Rechtsanwalt Dominik Storr
Papier über Holz für China
Droht den deutschen Wäldern das Aus?
Das Bayerische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat still und heimlich ein internes Strategiepapier entwickelt, um möglichst viel Umsatz mit den heimischen Wäldern zu erzielen. Die so genannte „Charta für Holz“ soll auf alle Bundesländer übertragen werden. Das so erwirtschaftete Geld zu sparen wandert vor allem in die Kassen der klammen Bundesländer und der wenigen Großgrundbesitzer, für die das Ganze ein Milliardengeschäft ist. Nicht umsonst sitzt Philipp Freiherr von und zu Guttenberg im Deutschen Forstwirtschaftsrat, dem übrigens auch Ministerialdirigent Georg Windisch angehört. Georg Windisch ist Mitarbeiter des Bayerischen Staatsministeriums und wird von Insidern als „Drahtzieher“ dieses Planes ausgemacht.
„Charta für Holz“ gleicht Kahlschlagspolitik
Die „Charta für Holz“ sorgt dafür, dass der finanziell lukrative Baumbestand aus den Wäldern geschlagen und wegen der großen globalen Nachfrage vor allem nach China verschifft wird. So verkaufte ein einzelnes deutsches Fortsamt jüngst 50 Lastwagen-Lieferungen an Buchenholz nach China, das dort unter anderem zur Produktion von Essstäbchen verwendet wird. Nach Aussagen von Forstbeamten werden bereits über 40 Prozent des deutschen Rotbuchenholzes ins Ausland verkauft. Für die kahlgeschlagenen Flächen gibt es hinterher hohe Subventionen.
Um Kahlschlagspolitik ranken sich Märchen
Damit diese Kahlschlagspolitik in der Öffentlichkeit auf keinen breiten Widerstand stößt, haben die staatlichen Behörden viel Geld in die Öffentlichkeitsarbeit gesteckt, die ihr Ziel auch nicht verfehlt hat. Die Kahlschlagspolitik, ein Geldsegen für wenige Profiteure, hat durch Slogans wie „Wald vor Wild“, „Waldverjüngung“ oder „CO2-Klimaschutz“ nicht nur breiten Einzug in Politik, Medien und Gesellschaft erhalten, sondern darüber hinaus auch noch eine „grüne“ Note. Was jedoch gegenwärtig in den deutschen Wäldern geschieht, ist der stellenweise schon vollzogene Schritt in eine rein profit- und technikorientierte Waldagrarlandschaft, die mit einem naturnahen oder nachhaltigen Wald nichts mehr zu tun hat
30 Milliarden Euro Umsatz jährlich allein in Bayern
Alleine in Bayern erzielt der Sektor Forst, Holz und Papier einen jährlichen Umsatz von ca. 30 Milliarden Euro. Ziel der „Charta für Holz“ sei es, den Verbrauch von Holz noch einmal um 20 Prozent zu steigern. Sollte diese Charta vollends umgesetzt werden, wird in nur wenigen Jahren für die kommenden Generationen nicht mehr viel vom deutschen Wald übrig sein.
Pressemitteilung von Rechtsanwalt Dominik Storr
Johannes Rathmann (Mittwoch, 14 Januar 2015 17:16)
Leider muß ich auch immer wieder bei meinen Streifzügen durch den Pfälzerwald und den Schwarzwald feststellen, daß Wälder mit deutscher Gründlichkeit von allen schiefen, knorrigen, verwachsenen und besonders von allen Bäumen jenseits der 100 leergeräumt werden. Dabei sind auch katastrophale Schäden bei Jungbäumen bis zu 30 Jahren und dem Waldboden feststellbar, auch für den Laien. Das Ganze wird etwa vom ForstBW unter "Wir schaffen Zukunft" vermarktet. Zurück bleiben nach mehreren Einschlags-Saisons mehr oder weniger durchmischte "Weihnachtsbaumplantagen". Ich habe auch den Verdacht, daß unter dem Decknamen "Waldumbau" (Rücknahme von teils malerischen Waldrändern mit vielen Altbäumen, Durchmischung von Monokulturen, die meiner Meinung auch ihren Reiz haben, etwa die Kiefernberge des östlichen Pfälzerwaldes) Altbestände ausgeräumt werden.
Was da noch helfen soll: Alte Bäume/ Baumgruppen fotographieren, malen, zeichnen, oder als "Bonsai" nachbauen, oder teuren Urlaub in den wenigen europäischen Schutzgebieten machen. Und keine Kinder haben, denn welche Märchen sollte man den noch erzählen?
Ein resignierter, sehr wütender Zeitgenosse.
Eva Schmelzer (Sonntag, 02 März 2014 12:05)
Dass Profiteure auch in Deutschland rücksichts- und respektlos mit der Natur umgehen, einem großen Schatz der uns geschenkt wurde, wundert mich nicht. Sie sind nicht besser als die auf Borneo, Sumatra in Nigeria oder Amazonien. Was mich wahnsinnig empört, ist das verlogene Schönreden dieses Frevels mit den oben von Dominik Storr angeführten Slogans. Die wenigen Menschen mit Durchblick lassen sich damit nicht einlullen, sehr wohl jedoch die breite Öffentlichkeit und wohl auch die Medien. So wird der Kampf unendlich schwer…