Die Zeit ist reif

Text und Foto: Jürgen Engelmann

30.11.2019

Gestern hat mich bis ins Mark erschüttert, ein Bild, auf dem in enge Käfige gepferchten Papageien zu sehen waren. Unvorstellbar - es ist Menschenwerk. Das bohrt in mir. Ruft böse Gedanken auf den Plan, die ich nicht für möglich hielt. Gefühle lassen sich nicht steuern.
Und ich habe wieder einmal meine Wut in die Tasten gehauen. Das erleichtert.

...denn die Zeit ist reif

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Als ob ein böser Geist, sich stürzt vom Himmel nieder,
so stürzt der Mensch, O Gott, sich auf der Erde Gut.
Der Brandgeruch der Welt, erstickt den Duft von Flieder.
An Mörderhänden klebt, der Gegner friedlich Blut.

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Ein bittres Wissen ist, was täglich auf uns lastet.
Die Erde blutet aus, laut dringt der Schrei der Qual
ans offne Ohr der Welt, während der Drache hastet,
wie heißer Wüstenwind, zum nächsten Opfermahl.

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Gleich einem Trinker der, bar Sprit den Tremor leidet,
mordet von Sucht verseucht, der Mensch in seiner Gier.
Unausgeschöpfter Quell, von Wahn, der ihn begleitet,
Das ist das schwarze Bild, der Dummheit Krone Zier.

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Wir wollen nicht im Schein, brennender Kerzen weinen.
An Eichen-Särgen nicht, und nicht am Galgenstrick.
Wenn uns auch manches trennt, die Trauer wird uns einen.
Wir holen uns die Welt, aus Räuberhand zurück.

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J. Engelmann
Nov. 2019