Der Feuersalamander
Text und Fotos: Jürgen Engelmann
27.09.2019
Endlich lang anhaltender Landregen. Aufatmen – nicht nur bei uns Menschen. Grund genug, sich in den Regen zu begeben und dort ein paar Stunden auszuhalten. Ziel waren unsere Klosterteiche.
Ringsum tropfte es von den Bäumen. Vögel ließen sich berieseln und putzten ihr Gefieder. Es roch frisch nach neuem Leben. Und wer dem Regen trotzt wird belohnt. Bis auf die Knochen durch, hielten wir weiter aus, als plötzlich, wir saßen an einem kleinen Bach, ein Feuersalamander die Uferböschung hochkroch. Auf einem bemoosten Stein blieb er sitzen und schaute uns neugierig an.
Ja, das ist sein Wetter. Sonst nachtaktiv, macht er bei Regen auch am Tag seine Wanderungen.
Er lebt in Laub- und Mischwäldern in der Nähe von Bachläufen. Im Gegensatz zu vielen anderen Lurchen legt er keine Einer sondern setzt lebende, kiementragende Larven ins Wasser. Bei uns im Harz ist er in Höhen bis zu 650 m anzutreffen.
Sein besonderes Aussehen, seine „Warntracht“ macht ihn unverwechselbar. Sie ist sein „Fingerabdruck“. Er kann bis 23 cm lang werden und ein Gewicht von 40 g erreichen. Wird bis zu 20 Jahre alt.
Tagsüber versteckt er sich in Felsspalten, unter Wurzeln, in Höhlen und auch in alten Bergwerksstollen. Es muss immer eine Grundfeuchtigkeit da sein. Seine Hauptnahrung sind Asseln, Käfer, Regenwürmer, Schnecken.
Bei Gefahr sondert er über die Ohrdrüsen ein Sekret ab, das für möchtegern Fressfeinde tödlich ist. Deshalb hat er keine natürlichen Feinde. Wichtig für Hundebesitzer: Das Sekret kann bei Hunden Maulsperre, Gelenkstarre auslösen, es kann auch tödlich enden.
Ein interessantes Tier, das in Deutschland „Besonders geschützt“ ist.
Die Bilder sind vom 16.09. 2019 und die Belohnung für eine reistündige kostenlose Dusche.
Marion Hartmann (Montag, 14 Oktober 2019 00:52)
Ein interessanter Bericht über den Feuersalamander mit wunderbaren Aufnahmen, höchst lebendig beschrieben. Da hat man schon etwas anderes als bei Wikipedia. Dass Hunde durch das abgesonderte Sekret gefährdet sein können, wusste ich nicht. Man kann wieder einmal dankbar sein für einen solchen Beitrag, für den Jürgen im Regen stand. Dankeschön!