Kahlschlag
Text und Fotos: Mone Dopp
25.01.2017
Ich blute, flüstert der Wald. Ich höre ihn, bevor ich es sehe. Der Schmerz - trifft mich mit ungeheuerlicher Wucht. Taumelnd und aus dem Gleichgewicht geraten, sehe ich. - Er blutet. Aus vielen tausend Wunden. Geschlagen, gefällt - Baum für Baum. Mit Äxten und kreischenden Sägen. Rohe, unbarmherzige Gewalt klebt in der Luft, - überall. Ein Schlachtfeld, zertrümmert - ein Massaker. Entsetzen macht sich breit in mir. Welch unfassbarer Verlust. Niemals wieder ungeschehen zu machen. Für immer verloren. Für uns alle. Lebensraum für Unzählige. Ein Ort, der Stürme und Kriege überdauerte, in dem geboren, geliebt und gestorben wurde. Ein Ort, der lebte, der schön war und gut. Die Aufgabe - höre ich ihn sagen, und ich spüre die tiefe Verzweiflung. Der Wald, Teil des einzigartigen Kreislauf allen Lebens - Hüter, Wächter, Lebensspender. Heilender Schoß des Spirituellen. Ruhige Heimat - für die Suchenden und Balsam für verwundete Seelen. Mensch - du weißt es nicht, du glaubst es nicht - nein, Du ahnst nicht im Geringsten. Jede Verletzung, dem Wald zugefügt oder einem Baum, nimmt uns ein klein wenig mehr den Atem. Wir brauchen die Hoffnung. Und wir brauchen ihn, den Wald. Heute ist ein guter Tag einen Baum zu pflanzen und ihn zu beschützen - für unser aller Morgen.
Mone Dopp
Tina (Mittwoch, 22 Februar 2017 22:16)
Liebe Mone!
Treffendere Worte hätte man nicht finden können, um das Leid
des Waldes auszudrücken. Ich empfinde es ebenso wenn das
alljährliche Schlachten dieser wundervollen Geschöpfe beginnt.
Die meisten sterben nur für unser Kaminholz. Dass Bäume beseelte
Wesen sind und des Menschen Freund sein wollen, wissen leider nur Wenige. Alles was ich tun kann ist Abbitte zu leisten, für
das, was Menschen ihren Freunden antun.
Eva Schmelzer (Mittwoch, 01 Februar 2017 15:21)
Mone hat eine einmalige Gabe, ergreifend zu schildern. Auch diejenigen ins Herz zu treffen, die solche Dinge sonst vielleicht eher pragmatisch sehen – oder in ihnen vielleicht wenigstens einen Funken entzünden, der sich zu einem Flämmchen entwickelt. Sie bringt uns nahe, dass der Wald viel mehr als nur Holz ist, dass er Leben und Lebensraum bedeutet. Und dass der Mensch ihn dringend zum Überleben braucht. Vor allem nach dem Lesen von Mones Beitrag empfinde ich diese Fotos wie Bilder aus einem Schlachthaus…
Erika (Mittwoch, 01 Februar 2017 10:18)
Ein Wald wurde zerstoert in gewaltigem Sturm. Nur wenig junge Baeume ueberlebten. Eine Landschaft ward zerstoert und mit ihr gab es bestimmt Tiere, die ihr Leben verloren. Trauer, ja, aber Neues wird wachsen und wir koennen tatkraeftig werden und junges Gruen pflanzen.
sybille (Freitag, 27 Januar 2017 21:21)
Unfassbar
es ist eine Katastrophe für die Wildtiere und die Vögel.
Den Wald wird deutlich zu gesetzt, egal ob es der Kahlschlag ist oder die Windkraft, meine Befürchtung ist, dass in den kommenden Jahren, der Wald verändert und dass nicht zu Guten.