Ein Paradies entsteht
Text: Gudrun Kaspareit
Fotos: Gudrun Kaspareit, Vanessa Thiele
29.07.2020
Meine Freundin hat eine Koppel für ihre Pferde zur Pacht gesucht und ein verwildertes Stück Land gefunden, ca.4 ha. Sie und die Pferde haben es zu einem Paradies neu gestaltet. Die Pferde haben
dafür gesorgt, daß es nicht total verbuscht, dafür können sie dort so artgerecht leben als seien sie in der Wildnis.
Da das Stück Land weder überweidet, noch für die Heuernte genutzt wird, konnte sich die Natur ungehindert entfalten.
Zudem hat meine Freundin mit viel Mut und Beharrlichkeit, dafür gesorgt, dass auf diesem Grundstück nicht mehr gejagt werden darf. Sie hat sich sogar ganz allein einer Horde Jäger bei einer
Treibjagd in den Weg gestellt. Zwar mit klopfendem Herzen aber dem unbedingten Willen, sich durchzusetzen. Letzten Endes ist es ihr gelungen, auch wegen dem relativ neuen Gesetzt, welches besagt,
dass man die Jagd auf dem eigenen Grund nicht dulden muss. Wenn nun Treibjagd ist , kommen all die Rehe und Wildschweine in dieses Refugium und verstecken sich dort und die Lodenträger sind
sauer. Aber die Gefahr war zu groß, das aus Versehen auch eines der Pferde erschossen werden würde, es wäre ja nicht das erste Mal. Auch haben sich die Rehe in einem kleinen Weidenhag auf dem
Gelände einen Schlafplatz eingerichtet, schön versteckt und sicher. Morgens kann man ihre Schlafmulden dort finden.
Dank der Tatsache, daß dieser Flecken Natur sich selbst überlassen blieb und der sanften Beweidung, konnte sich ein wahres Paradies entwickeln. Es gibt unzählige Insekten , Käfer, Schmetterlinge,
Libellen. In den kleinen Tümpeln, die es dort gibt, leben Frösche, Kröten und Ringelnattern. Auf jedem Findling der dort liegt und sie liegen dort reichlich, sonnt sich eine Eidechse. In dem
nahen Bach, leben Salamander. Nachts flattert es vor Fledermäusen, die in einem nahen Bunker wohnen. Das Land ist von Frühling bis Herbst ein Blütenmeer immer wieder anders aber
immer wunderschön. Es duftet nach Kräutern und sonnenwarmer Erde. Sich dort eine Weile aufzuhalten ist Balsam für die Seele
Glückliche Pferde
Ein Paradies für Insekten
Auch die Wieseneidechsen fühlen sich hier wohl
Blütenrausch auf Magerwiese
Der Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae), auch Blutbär oder Karminbär genannt, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Unterfamilie der Bärenspinner. Seine Raupe frisst das ungeliebte
Jakobskreuzkraut, welches für Weidetiere giftig ist. Es kann eine tödliche Gefahr für unsere Pferde werden, denn getrocknet verliert das Jakobskreuzkraut seinen bitteren
Geschmack – jedoch bleibt die Giftigkeit erhalten! Hier kommen die Raupen des Blutbären zum Einsatz. Sie fressen das Jakobskreuzkraut von unten nach oben auf und vernichten es. Die Raupe wird
dadurch selber giftig und somit unattraktiv für Fressfeinde. Ein Landwirt züchtet die Nützlinge, die selbst große Flächen in wenigen Jahren vollständig von dem Unkraut
befreien. 300 Millionen Raupen besitz er und gibt Starter Sets mit 50 Raupen an verzweifelte Viehhalter ab.
Seine einzige Bedingung für seinen natürlichen Unkraut-Vernichter ist, dass man sich von ihm erklären lässt, wie die Raupe auszusetzten ist. Und gegen eine kleine Spende für die
örtliche Feuerwehr habe er natürlich auch nichts.
Links für Interessierte zum Blutbären:
https://www.topagrar.com/acker/news/blutbaeren-raupen-fressen-jakobskreuzkraut-11582657.html
https://niedersachsen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten/schmetterlinge/24162.html
Ein Traumgrundstück
... gesäumt mit alten Eichen
Robert (Sonntag, 30 August 2020 19:43)
���
Super toll und so eminent wichtig für unseren geschundenen Planeten.
RESPEKT und CHAPEAU
���
Marlene Wünsch (Sonntag, 30 August 2020 11:30)
Wunderschöne Aufnahmen, nur ist mir aufgefallen, daß die Pferde neben Ambrosia Blüten stehen. Dies sind doch Neophyten, vor denen im Moment wieder sehr gewarnt wird. Der Rat der Fachleute, jetzt in voller Blüte (mit Handschuhen) und Wurzeln ausreißen und verbrennen, damit sie nicht Samen können, sonst ist es mit dem Paradies bald vorbei, denn diese Pflanze verdrängt alles heimische und kann durch Allergene auch die Tiere sehr krank machen
Heidemarie Ruoff (Sonntag, 30 August 2020 11:05)
Wunderschöne wilde Natur
Abegglen Rita (Sonntag, 30 August 2020 09:33)
���!!! Finde es super dass es noch solche Menschen gibt die sich d. Mühe nehmen sowas zu erhalten!! Gratuliere+ganz vielen Dank!! Tut sehr gut so was zu hören!!
Ingrid Zürner (Samstag, 29 August 2020 23:51)
Was für ein Paradies. Ich freue mich unendlich mit dir und deinen Freunden. Vergesst aber bitte nicht , diesen Reichtum zu genießen.
Evelyn Alexandrowicz (Freitag, 28 August 2020 22:51)
Wunderschön !�����������☘�������
Doris Grün (Samstag, 15 August 2020 17:12)
Ein wunderschöner bildlich dargestellter Bericht. Vielen vielen Dank dafür
Charlotte (Samstag, 15 August 2020)
Welch ein grandioses Naturparadies, einfach traumhaft! In meiner Kindheit sahen viele Wiesen so aus. Wenn man dagegen sieht, wie dieses Naturreichtum durch den Menschen immer weiter zerstört und vernichtet wird. Und als Krönung die vielen Steingärten, die ja "in" sind und ach so pflegeleicht... Man regt sich über jedes fallende Blatt vom Nachbargrundstück auf. Mäht regelmäßig alles nieder, so dass die eh schon wenigen Insekten noch weniger Nahrung und ein Zuhause findet. Wacht die Menschheit erst dann auf, wenn es zu spät ist?