Der Bussard - ein verfolgter König
Text: Mone Dopp
Foto: Gudrun Kaspareit
12.01.2019
Ich sitze am Boden und sehe in den Himmel.
Manchmal - mache ich das.
Über mir ist alles blau und weit und ganz und gar unendlich.
Ein König in der Luft fesselt meinen Blick.
Ein Bussard - segelt durch das Himmelsblau.
Faszinierend wie er mit schnellem Flügelschlag irgendwie Anlauf nimmt - und dahin gleitet, rauf und runter und Kreise zieht, so dass sogar ich hier unten , das Karussellkitzeln im Bauch spüren
kann.
Ein schönes Bild und ein gutes Gefühl - ein majestätischer, würdevoller Flieger, hoch oben über meinem Kopf - völlig frei -Vogelfrei.
Ein Raubvogel - in seinem natürlichen Element.
Und dann kommen sie mir in den Sinn -Gedanken, die sich fragen, warum man diesen wundervollen Tieren nachstellt?
Nicht gut, wenn man zur Konkurrenz des Menschen, des Jägers wird.
"Das Raubwild in Naturschutzgebieten muss bejagt werden"
Warum eigentlich? ICH verstehe das nicht.
Bereits seit Anbeginn ihrer Zeit greifen Mäusebussarde ihre Beute. Sie töten, um zu überleben. Wühlmäuse, Regenwürmer, Insekten, Vögel und Aas sind Beute und Nahrungsquelle des Raubvogels.
Wenn aus dem eleganten Schwingen am Himmel ganz plötzlich - ein heftiges Rüttelnund förmliches Stehenbleiben in der Luft wird - hat der Bussard eine Maus im Blick undnach einem rasanten Sturzflug
zur Erde - meist in den Fängen.
Von März bis Juni versorgen Bussardpaare gemeinsam ihre Jahresbrut,
ein bis drei Junge, die geschützt in ungewöhnlich tiefen Nestern aufwachsen.
Während der Brutzeit des Weibchens ist Herr Bussard nicht untätig,
er versorgt seine Partnerin mit Futter und verbessert die Nestkonstruktion mit Zweigen und Halmen.
Zu den natürlichen Feinden des Bussards zählen der Uhu, Krähen und Kolkraben, Habicht und Marder. Zu den nicht natürlichen Feinden zählt der Mensch. Unzählige Bussarde werden Opfer
illegaler Verfolgung, meist sterben sie an Gift. Neben den Sekundarvergiftungen durch Mäuse, Vögel und andere Kleintiere,die Gift aufgenommen haben,
sterben Bussarde auch an Bleivergiftungen, weil sie als Aasfresser nicht selten mit den verendeten Wildtierresten auch Munition aufnehmen.
Schenkt man manchem Jäger Glauben müssen wir mit einer Invasion des Raubwildes rechnen.
Schon bald.
Wolf, Fuchs und Raubvögel gefährden den Menschen, seine Haustiere und den gesamten Bestand unter Naturschutz gestellter Tierarten. Ich überlege wie viele Tauben ein Bussard am Tag erlegt und wie
viele davon, sind wohl Brieftauben des Taubenzüchters aus der Nachbarschaft? Und wenn ich in den Himmel schaue, sehe ich nie einen Hitchkock verdächtigen Schwarm bösartiger Bussarde. Zum
Glück. Und mal ehrlich, Gelegenheit macht Diebe - der ungesicherte Hühnerstall lädt den Fuchs ein, die offene Terrassentür den Einbrecher. Die Welt gehört uns nun mal nicht allein. Wir dürfen sie
teilen. Die Erde, mit all ihren Schätzen und Reichtümern ist uns geschenkt, aber eben nicht nur uns Menschen allein. Wir haben wohl nicht das Recht dem Bussard zu schaden, weil er das tut, was
seine Natur ihm vorgibt. Beute greifen, in Maßen und im Einklang mit der Natur in der wir alle leben.
Leben und Leben lassen - es ist so einfach.
Mone Dopp
Erika (Mittwoch, 23 Januar 2019 20:38)
Lebe und lass die Tiere leben.
Du Mensch, das groesste Raubtier, das nur durch Munition und ausgelegtes Gift die Gefahr einer Invasion von Wolf, Fuchs und Raubvogel beheben kann?
Danke liebe Mone Dopp, wir alle sind uns einig und unterstuetzen Dich
Eva Schmelzer (Mittwoch, 16 Januar 2019 13:49)
Abgesehen von der liebevollen und detaillierten Beschreibung des Bussards hat mir die Anklage und Mahnung Mones gefallen, dass uns Menschen die Welt nun mal nicht allein gehört, wie absurd die immer wieder ausgesprochenen „Bedrohungen“ durch Wildtiere sind, dass wir nicht das Recht haben, dem Bussard und anderen zu schaden, weil sie das tun, was die Natur ihnen vorgibt. Dass wir im Einklang mit der Natur leben müssen, von der auch wir ein Teil sind.
Leider haben wir aber den (angeblichen!) Auftrag Gottes an den Menschen aus der Genesis erfüllt: „Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!“.