Porträt: Braunes Langohr
Text: Sybille Waibel
Foto: Wikipedia
06.05. 2017
Das Fell des braunen Langohrs ist lang und locker und hat eine graubraune Farbe, die Unterseite und der Hals sind deutlich heller grau und tragen einen gelblichen Fleck. Das auffälligste Merkmal sind die Ohren, die mit etwa 4 Zentimeter Länge beinahe so lang sind wie der Körper. Der vordere Ohrrand ist stark bewimpert. Die Ohren werden zu Beginn des Fluges aufgerichtet und bleiben im Flug selbst aufgestellt. Während der Tageslethargie (Torpor) und im Winterschlaf werden sie nach hinten unter die Flügel eingeklappt. Besonders im Winter ist die Schnauze durch die Drüsen an der Nase deutlich vergrößert. Braune Langohren erreichen eine Körperlänge von rund 42 bis 53 Millimeter, eine Spannweite von 24 bis 29 Zentimetern und ein Gewicht von 5 bis 11 Gramm. (Wikipedia)
Braune Langohren fliegen in der späten Dämmerung oder in der Nacht. Zu dieser Zeit gehen die Tiere auch auf Nahrungssuche. Als Waldbewohner gelten Braune Langohren als exzellente und gewandte Flieger. Der zum Teil rüttelartige Flug ist aufgrund der kurzen und breiten Flügel eher langsam. Er erfolgt üblicherweise in niedriger Höhe, meist unterhalb von 15 Metern. Im Flug werden die Flügel nach vorne gestreckt. Braune Langohren sind meist nur wenig gesellig und auch die Wochenstuben mit den Weibchen weisen mit 10 bis 20 Individuen eine eher geringe Gruppenstärke auf. In den Wochenstuben sind gelegentlich auch Männchen anzutreffen. Braune Langohren besiedeln zum Tagschlaf verschiedenste Arten von Quartieren. Baumhöhlen und Nistkästen kommen ebenso infrage wie Dachböden oder Spalten an Gebäuden. Bei der Jagd sind Langohren äußerst wendig, können selbst auf engstem Raum manövrieren und sogar in der Luft stehen um Falter – ihre Hauptnahrung von der Vegetation abzulesen. Winterschlaf halten Braune Langohren meist in Kellern, Stollen oder Höhlen. Dabei sind sie recht kältehart und können für wenige Tage sogar mal leichte Minusgrade ertragen. Die Ohren werden auch hier zusammengefaltet und es steht meist nur noch der Ohrdeckel hervor. So ist die Gefahr nicht so groß, dass die Ohrspitzen anfrieren und es wird auch wegen der dann kleineren Oberfläche nicht so viel Körperflüssigkeit verdunstet.
(Sybille Waibel)
Eva Schmelzer (Sonntag, 04 Juni 2017 15:38)
Immer wieder schafft es Sybille, mich mit ihrem profunden Wissen über die Welt der Fledermäuse zu faszinieren. Auch bin ich ihr dankbar und bewundere ihren Einsatz, den Tierchen praktisch zu helfen, schon so oft Lebensretterin gewesen zu sein. Auch ihre wertvolle Aufklärungsarbeit verdient Respekt, so wie z.B. am 19.5. mit der „Bat-Night am Waldweiher“. Ich wünsche ihr von ganzem Herzen viel Freude, Erfüllung und Erfolg mit ihrer Arbeit für die gute Sache. Gerade so selbstlos kann man seinem Leben Sinn geben!
Erika (Freitag, 02 Juni 2017 07:23)
Das Braune Langohr ist fuer mich ein kleines Wunder. Erst mit 4-5 Wochen sind die langen Ohren voll enwickelt und so beweglich, dass sie unter die Fluegel gesteckt werden koennen.
Das Gehoer muss unglaublich gut sein. und das Grossartigste fuer mich ist, dass das Weibchen, welches sich mehrfach kopuliert und damit eine gute Erbmischung erzielt, die Befruchtung bis zum Fruehjahr verschiebt , sodass es Ende Juni, in bestem Wetter, ihr Junges gebaeren kann.