Gefahren für Fledermäuse
Text Sybille Waibel
Foto: Dirk Schulz
25.07.2017
Für Fledermäuse sind zahlreiche Gefährdungsursachen bekannt, die gravierendsten liegen beim Menschen!
Zwar werden für den Rückgang einiger Arten auch klimatische Veränderungen in Erwägung gezogen, z.B. bei den beiden Arten der Hufeisennasen im mittleren und südlichen Teil Deutschlands und beim Großen Mausohr in Norddeutschland, doch haben auch hier menschliche Eingriffe immer zum Verschwinden der Restpopulationen am Rande ihres Verbreitungsgebietes beigetragen.
Als sehr schwerwiegende Gründe für die Gefährdung der Fledermäuse gelten, neben den Quartierverlusten, sicher auch die Verringerung des Nahrungsangebotes infolge von Änderung und Intensivierung der Landnutzung und des Pflanzenschutzmitteleinsatzes. Außerdem stellt die Kontamination ( Verschmutung, Vergiftung ) mit Umweltgiften eine Bedrohung dar.
Alte hohle Bäume werden gerodet, alte Türme und Dachstühle und andere Gebäude renoviert, abgerissen oder verschlossen, Stollen werden aus Sicherheitsgründen zugemauert - lebenswichtige Schutz- und Fortpflanzungsräume gehen so verloren.
Aus Steigrohren, Kaminen, Hohlräumen in Brücken etc. können Fledermäuse auch kletternd nicht mehr entkommen; in kleineren Wassergefäßen oder Regentonnen können sie ertrinken.
Häufig werden sie Opfer unseres Geschwindigkeitswahns, also des Auto- und Zugverkehrs.
Die Windkraftanlagen schreddern jährlich geschätzte 250 000 Fledermäuse. Sie existieren seit 50 Milo. Jahren und sie konnten sich immer wieder auf Veränderungen und Klimaentwicklungen einstellen, doch der Ausbau der Windkraft ging eindeutig viel zu schnell für die Tiere, denn die Fledermäuse halten die Anlagen für große Bäume und erkennen trotz ihres Ultraschall die Rotoren nicht. Weitere Gefahren gehen von Hauskatzen aus, sind die ärgsten Jäger, die der Mensch auf sie losläßt.