Die Robin Hood Eiche
Text und Scherenschnitt: Erika Bulow Osborne
01.06.2020
Robin Hood Eiche, Major Oak in Sherwood Forest , England. Noch hatte ich keine Möglichkeit, selbst den Sherwood Forest zu erleben, aber wer weiß, vielleicht ergibt sich
eine Gelegenheit, nach dem ein Abklingen von Covid-19 in etlichen Monaten, wenn uns größerer Spielraum gewährt und längere Touren gestattet werden. Ich bin voller Erwartung, dieses große
Waldgebiet näher kennenzulernen, denn sein Alter bedeutet, dass man noch Pollen aus der letzten Eiszeit fand. Auch dieses große Gebiet ist nur ein Rest der Königlichen Jagdgebiete, welche bis zum
Fluss Erewake und bis zum Forest von East Derbyshire reichten. Das Domesday Book von 1086 berichtet von grossen Waldgebieten mit viel Heideflächen. Man ist bemüht, die uralten Bäume zu erhalten;
und dabei hilft eine Legendengestalt wie Robin Hood. In Nottingham steht seine berühmte Skulptur, Robin Hood mit Pfeil und Bogen. . Man nutzt ihn und seine Mannen touristisch aus durch
mittelalterliche Festspiele. Während des zweiten Weltkrieges diente das große Waldgebiet zur Lagerung von Munition und für ein POW Lager, also für Kriegsgefangene. 1952 galt das Gebiet noch als
belastet, sodass es erst 1969 öffentlich zugänglich wurde. Überraschend war 2005-2006, dass man eine uralte 'Thynghowe' entdeckte, den Thingplatz, wo Streitigkeiten gelöst und Urteile gefällt
wurden. Häufig wird der Name 'Major Oak' verwendet . Er lebte 1723-1806, erlangte den Titel Major durch kurze Tätigkeit und lebte dann seinen privaten Leidenschaften als Schriftsteller und
Archeologe. Er liebte den Sherwood Forest und seine Bäume sehr. Seine Beschreibung der alten Eiche stammt von 1790. Die Robin Hood Eiche, Major Oak, ist eine Englische Eiche. Quercus
robur,Pendunculate Oak. Roteiche. Man weiß nicht genau, ob diese Eiche aus vielen kleinen Trieben zusammenwuchs, was den ungewöhnlichen Umfang eines 11 Meter Stammes erklären könnte und sein
großes Gewicht von 23 Tonnen. Die Ausdehnung der Eiche von 28 Metern, hängt bestimmt damit zusammen, dass ringsherum keine weiteren Bäume wuchsen. Ob es auch mit dem Kappen, dem Pollarding
zusammenhängt, dem Entfernen hoher Stämme, um noch mehr Austriebe zu schaffen und mehr Blätterwuchs zu erzielen. ist ungewiss. Diese alte Eiche ist vermutlich 800-1000 Jahre alt und hat ein stark
verzögertes Wachstum. Die Eiche ist seit den 1970ger Jahren eingezäunt, weil die Fuß-Tritte der vielen Besucher den Waldboden sehr stark belastet haben. Die Stangen und Ketten zur Stütze des
alten Baumes helfen etwas, sein Leben zu verlängern. Ich vermute aber, dass man nach erfolgreichen Experimenten in Kew Gardens und im Christchurch Park in Ipswich,( mit einer 600 Jahre alten
Eibe, Taxus baccta, Yewtree) auch in Sherwood für die uralte Major Oak, “Terra venting”.oder “Air-spading” anwendete. Es bedeutet ein Auflockern des Bodens, der Oberfläche rund um den Stamm in
entsprechender Entfernung, durch spezielle Maschinen und mit einem Luft Kompressor. Der Kreis -Durchmesser wird der Zirkumferenz des Baumes angepasst. In Ipswich bei der Eibe betrug er einen 3
Meter Abstand vom Stamm. Als der Boden aufgelockert war, wurden dem Boden Holzchips und eine zerkleinerte Holzkohlen Substanz, ein “Biochar” zugefügt, damit besser als bisher Nutrients und
Boden-Mikroben aufgenommen werden können.. Mein Wunsche wäre es, dass solche Hilfe allen wirklich alten Bäumen zuteil werden könne.
Eva Schmelzer (Dienstag, 16 Juni 2020 17:34)
ch danke Erika sehr für den Bericht über diese geschichtsträchtige englische Gegend, die sie rund um den Mittelpunkt, den imposanten, uralten Baum, so anschaulich dargestellt hat, bereichert durch den phantastischen Scherenschnitt, in dem auch ihre geliebten Füchse einen Platz haben.
Ich werde wohl nicht mehr in meinem Leben diese Gegend besuchen, aber wenigstens hat Erikas Bericht sie mir sehr nahe gebracht.