Neuer Wolfsmanagementplan für die nächsten 5 Jahre beschlossen
Texte: Karl-Friedrich Weber und Gudrun Kaspareit
Fotos: Gudrun Kaspareit
07.07.2012
Die Naturschutzverbände WWF, IFAW und NABU Brandenburg begrüßen den heute gefassten Beschluss eines Wolf-Managementplanes für Brandenburg für die Jahre 2013 bis 2017. Mit dem Brandenburger Wolfmanagementplan wurde ein rahmengebendes und grundlegendes Instrument geschaffen, um
den Herausforderungen, die die Rückkehr der Wölfe nach Brandenburg mit sich bringen, gewachsen zu sein. Anstatt sich in unsinnigen Abschussdiskussionen zu verlieren, sollten man lieber gemeinsam
an effektiven Managementplänen arbeiten, forderten die Naturschutzverbände in Hinblick auf immer wieder auflodernde populistischen Forderungen. Es sei, so WWF, IFAW und NABU Brandenburg, absolut
unverständlich, warum über den Abschuss einer nach europäischem und nationalem Recht geschützten Tierart schwadroniert werde, anstatt konstruktiv mitzugestalten. Die Beteiligung der Verbände
durch das Land Brandenburg ermögliche es ihnen, ihre Positionen zur Thematik aktiv einzubringen.
Der jetzt vorliegende Wolfsmanagementplan bietet nach Auffassung der Verbände die Voraussetzung für eine weitere konstruktive gemeinsame Arbeit. Er dürfe nicht als ein statisches Papier angesehen
werden, sondern müsse nun mit Leben erfüllt und den zukünftigen Entwicklungen angepasst werden. Dazu zählen die Gewährleistung eines wissenschaftlichen Monitorings, die Regelung der Zuständig-
und Verantwortlichkeiten sowie eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit. Bei der Konkretisierung in Bezug auf die Umsetzbarkeit in der Praxis Arbeit bieten die Verbände gern ihre Mitarbeit
an.
Aktuell aber gilt es, dass die Landesregierung Brandenburgs, so wie im Managementplan festgeschrieben, die notwenigen finanziellen und personellen Ressourcen zur Verfügung stellt.
Mit freundlicher Genehmigung von Karl Friedrich Weber
Statement für den Wolf
Neben vielen wichtigen und richtigen Gründen sich mehr Biodiversität zu wünschen,
gibt es meiner Meinung nach auch einen ethischen Grund.
Warum sollte es nur dem Menschen gestattet sein, sich ungehemmt zu vermehren? Der Mensch breitet sich immer weiter aus, versiegelt die Landschaft, vergiftet Luft und Wasser und teilt die Schöpfung in Nützlinge und Schädlinge ein, wobei nur seine eigenen Kriterien gelten. Nützlinge werden gnadenlos ausgenutzt und Schädlinge gnadenlos ausgerottet. Wir schlachten Milliarden Tiere jährlich im Akkord für unser Wohl, aber dem Wolf missgönnen wir das eine oder andere Schaf und empfinden ihn als Konkurrenten. Und das, obwohl wir genug Geld besitzen, um geeignete Schutzvorkehrungen zu treffen.
JEDES Lebewesen hat per se ein Recht auf Leben!
Und abgesehen von diesem ethischen Aspekt glaube ich, dass wir gut lernen können mit dem Wolf zu leben. Das gelingt ja auch in anderen Ländern, z.B. dem Ostblock, Skandinavien oder Nordamerika. Dort leben sie sogar mit Bären und es schein überwiegend gut zu klappen.
Mein Credo: Unseren Mitgeschöpfen eine Chance - weniger Egoismus!
(Gudrun Kaspareit)