Auch der Luchs ist zurück in Deutschland
Genau wie der Wolf, wurde auch der Luchs, diese wunderschöne Katze, vor etwa 150 Jahren in Deutschland ausgerottet. Die Menschen hatten Angst um ihr Kleinvieh und verfolgten den Luchs gnadenlos als Jagdkonkurrenten.
Doch gab es auch immer mal wieder eingewanderte Tiere aus den Nachbarländern, z.B. Tschechien. Da der Luchs extrem scheu ist, lebt er fast unbemerkt in unseren Wäldern. Im Bayrischen Wald, im Pfälzerwald, in der Eifel, im Schwarzwald, in Sachsen, im Donautal, in Teilen Hessens und Nordrhein–Westphalens wurde der Luchs nachgewiesen. Im Nationalpark Harz gab es sogar ein Wiederansiedlungsprojekt. Dort wurden 24 Luchse ausgewildert unter wissenschaftlicher Beobachtung.
Luchse leben einzelgängerisch und kommen nur in der Paarungszeit zusammen. Die Luchsin benötigt für die Aufzucht ihrer Jungen ein großes, ruhiges Revier bis zu 150 km², der Kater, „Kuder“ genannt, streift sogar durch ein Gebiet von bis zu 400 km². Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Luchse, aus Platzgründen, auch in Siedlungsnähe des Menschen leben. Allerdings brauchen sie einsame, ruhige Rückzugsgebiete. Diese gilt es zu erhalten.
Der NABU setzt sich sehr stark für die Rückkehr dieser wunderbaren Geschöpfe ein. Dazu gehört ein Managementplan, der Information, Vorsorge, Schadensausgleich u.s.w. beinhaltet.
Aber auch das Bestreben mehr der sog. Grünbrücken oder Unterführungen in unserer, von Straßen zerschnittenen Landschaft, durchzusetzen.
Quelle: NABU,
Text: Gudrun Kaspareit
Der Eurasische Luchs
Genau wie Wolf oder Braunbär war der Luchs über lange Zeit starker Bejagung ausgesetzt. Denn genau wie Wolf und Bär ist der Luchs ein Beutegreifer und wird als Raubtier und Jagdkonkurrent gefürchtet.Aber nachdem der Luchs durch gezielte Ausrottungsmaßnahmen in Westeuropa verschwunden war, wandert er nun langsam wieder ein. Inzwischen ist er in denAlpen, im Fichtelgebirge, in den Vogesen, im Bayrischen Wald, im Böhmerwald und im Spessart wieder heimisch. Im Harz wurde er gezielt wieder angesiedelt.
Er ist die größte Katze Europas.
Führend bei der Wiederansiedlung des Luchses war die Schweiz. Dort wurden insgesamt 11 Luchse ausgewildert, die eine tragfähige Population gründeten.
In Östereich wurden 9 Luchse aus der Slowakei ausgewildert. Doch dort ist die Katze trotzdem noch selten anzutreffen.
In den Französischen Vogesen bildete sich durch 19 ausgewilderte Luchse eine stabile Population.
In Deutschland sind die ersten Luchse 1950 aus Tschechien eingewandert. Die ersten gesicherten Hinweise auf Luchse gab es im Elbsandsteingebirge.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Luchse durchaus die Nähe von Menschen tolerieren. Einige Weibchen zogen ihre Jungen sogar in der Nähe von touristisch stark frequentierten Orten auf. Sie benötigen allerdings ruhige Rückzugsgebiete und weitläufige Jagdreviere.
Der Luchs schlägt alle kleineren und mittelgroßen Säugetiere und Vögel, die er erwischen kann. Aber am liebsten mag er Huftiere bis 25 Kilogramm, z.B. Rehe. Das Verbreitungsgebiet des Rehes deckt sich weitestgehend mit dem des Luchses. Luchse sind Einzelgänger. Sie jagen alleine und am liebsten in der Dämmerung. Sie sind sog. Lauerjäger und erlegen ihre Beute, indem sie aus dem Hinterhalt angreifen. Anders als Wölfe, die im Rudel jagen und die Beute müde hetzen.
Nach der Ranz (Paarungszeit) kommen nach 73 Tagen 2-5 Junge auf die Welt, meist in einer ruhigen Felshöhle oder einem Wurzelstock. Die Sterblichkeitsrate der Jungtiere ist sehr hoch. Häufig fallen sie Fressfeinden zum Opfer, oder sterben durch Verkehrsunfälle. Aber auch wenn der Luchs erwachsen wird, hat er erst eine Überlebenschance, wenn er es schafft, sich ein eigenes Revier zu erobern. Dies gelingt jedoch nur jedem vierten Jungluchs.
Auch heute noch ist der Luchs nicht vor Angriffen des Menschen sicher. Jäger und/oder Landwirte legen gezielt Giftköder aus oder jagen die scheue Katze, weil sie den Luchs als Jagdkonkurrenten betrachten und als Räuber, der auch mal Vieh stielt. Manche Luchse haben sich auf die Jagd nach Schafen und Ziegen spezialisiert, die auf einsamen Weiden die Nacht im Freien verbringen. Hier haben sich Herdenschutzhunde bewährt. Aber auch Lamahengste oder Herdenesel bieten einen guten Schutz. Außerdem gibt es staatliche Ausgleichszahlungen, im Falle eines Risses.
Da die Luchse am liebsten Rehe fressen, die wiederum Verbissschäden an jungen Bäumen verursachen, kann der Wald sich besser verjüngen, in Revieren, in denen der Luchs jagt.
Quelle: Wikipedia
Text: Gudrun Kaspareit
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