Der Kiebitz
Text: Gudrun Kaspareit
Foto:Jürgen Krafft
21.07.2015
Der Kiebitz gehört zur Familie der Regenpfeifer. Auch sein Bestand ist sehr gefährdet, wegen der überall anzutreffenden intensiven Landwirtschaft. Jede ehemalige Brachwiese wird umgepflügt, um Mais anzubauen. Er, als Bodenbrüter hat sehr darunter zu leiden. Noch in meiner Kindheit war die Luft im Frühjahr erfüllt von seinen Gaukelflügen und seinen charakteristischen Rufen. Heute sucht man ihn meistens vergebens.
Kiebitze brüten gerne auf Wiesen, Weiden, Feldern, Heiden und Mooren und ernähren sich von Insekten, Larven, Würmer und andere Wirbellose. Sie sind sehr standorttreu und kommen meistens zu ihrem eigenen Geburtsort zurück. Schlimm, wenn es diesen Ort dann nicht mehr gibt.
Auch schlimm, wenn es diesen Ort, z.B. eine Wiese, noch gibt, sie aber zu früh im Jahr gemäht, und so das Gelege zerstört wird. Das Kiebitzweibchen kann in diesem Fall bis zu zwei Mal nachlegen, wenn es noch nicht zu spät im Jahr ist. Da die Jungen Nestflüchter sind, kann die Kiebitzfamilie auch die Gegend verlassen, wenn es z.B. woanders ein besseres Nahrungsangebot gibt. Doch die Kiebitze leiden auch unter der massiven Verwendung von Insektiziden. Entweder es gibt zu wenige Insekten oder aber sie sind vergiftet.
Der natürliche Lebensraum des Kiebitz wurde zerstört durch Entwässerung, Grundwasserabsenkung, frühe Wiesenmahd, industrieller Torfabbau, Aufforstung von Mooren sowie landwirtschaftliche Arbeiten. Um den Kiebitz zu schützen, müssen seine Lebensräume erhalten bleiben. Die Renaturierung von Auen und Niederungen und die Wiedervernässung von Feuchtwiesen sind gute Maßnahmen. Bekannte Brut- und Rastplätze sollten intensiv überwacht werden, um sie vor störenden menschlichen Eingriffen zu schützen.