Der Gemeine Delfin

Text und Fotos: Sven Biekhofe

16.08.2023

Der Gemeine Delfin (Delphinus delphis)

Der Gemeine Delfin auch Gewöhnlicher Delfin genannt, trägt seinen Namen, weil er über Jahrhunderte die bekannteste Art der Delfine war. Durch die Fernsehserie-Flipper ist allerdings inzwischen der Große Tümmler bekannter.

Ein ausgewachsener Gemeiner Delfin (Männchen) erreicht eine Länge von bis zu 160 bis 220 Zentimeter (Weibchen) bzw. 170 bis 230 . und dabei ein Durchschnittsgewicht von ca 200 bis 235 kg.

Die Flipper, auch Brustflossen genannt, sind schmal und zugespitzt, die Finne (Rückenflosse) sichelförmig und zugespitzt.

Die obere Seite des Gemeinen Delfins ist grau gefärbt, kann aber auch dunkler oder heller sein, der Bauch ist auffallend weiß.

Die lange Schnauze mit 47 bis 58 scharfen, spitzen Zähnen nutzen sie zur Jagd und Verteidigung. Anzutreffen ist der Gemeine Delfin fast weltweit.

 

Der Gemeine Delfin ist die  häufigste Delfinart. Der Schutzstatus des Gemeine Delfin gilt als ungefährdet. Einige Populationen aber sind gefährdet, darunter die Unterart im Schwarzen Meer. Die im Mittelmeer lebende Population ist sogar vom Aussterben bedroht.

Wie alle Meereslebewesen leidet auch der Gemeine Delfin an der Verschmutzung der Meere. Der Gemeine Delfin ist durch zunehmende Plastik-Vermüllung (+ Mikroplastik) bedroht.

Die größte Gefahr ist aber die Fischerei!!!

Hauptbedrohung ist das unbeabsichtigte Ertrinken in Fischernetzen als Beifang.

Auch in Geisternetze sterben qualvoll immer wieder Tiere.

Eine weitere Bedrohung ist der von Menschen verursachte Unterwasserlärm durch der Bau von Windkrafträdern, Öl- und Gasplattformen im Meer.

 

Delfine sind Raubtiere. Durch ihre Intelligenz entwickelt jede Gruppe Delfine ihre eigene, teilweise sehr beeindruckende Jagdstrategien.

 

 

Die anfangs erwähnte Fernsehserie "Flipper" lässt den Delfin als einen guten Freund des Menschen dastehen. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Dienstleister, die ein Schwimmen mit Delfinen im Meer oder in Gefangenschaft ( Niemals machen und unterstützen!) anbieten. Der Respekt vor den Raubtieren Delfin ist sehr gering und es wird versucht, immer näher an sie heranzukommen oder sie sogar zu berühren. Das verhalten des immer näher Kommens des Menschen gegenüber den faszinierenden Tieren, stresst diese und versetzt sie in Angst, sodass es zu Unfällen kommen kann.

 

 

Ein Großteil der 1000 Unfälle jährlich mit Delfine geschehen in Gefangenschaft, denn diese Tiere werden hungrig gehalten, damit sie für uns ihre Tricks vorführen!

Wer beim Schwimmen im Meer mal auf Delfine trifft, soll diesen Moment genießen, Abstand bewahren und die Tiere in keinem Fall berühren.

Im Gegensatz zu uns Menschen atmen Delfine nicht unterbewusst, sondern aktiv.

Ein Grund, warum Delfine in Gefangenschaft früher sterben als frei lebende Tiere. Sie hören bewusst auf zu atmen und sterben dadurch im Vergleich doppelt so schnell. (Selbstmord)

In Deutschland gibt es noch 2 Delfinarien in Duisburg und Nürnberg!

Jeweils 2 der Tiere, welche in den deutschen Delfinarien leben, sind Wildfänge (Stand 2020). Die Ausrede Artenschutz gilt hier nicht. Die Art ist nicht bedroht, außerdem wurde noch kein einziges Tier wieder ausgewildert.

 

Die Tragezeit des Gemeine Delfin dauert circa 10 bis 11 Monate, bis das Jungtier lebend geboren wird. Im östlichen Pazifik und im westlichen Atlantik werden die Weibchen mit circa 6 bis 8 Jahren geschlechtsreif, Männchen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von circa 7 bis 12 Jahren. Der im Schwarzmeer lebende Gemeine Delfin scheint die Geschlechtsreife schon mit 2 bis 4 Jahren zu erreichen.