Das Ende des japanischen Walfangs?
Text: Gudrun Kaspareit
08. 04. 2014
Die Freude der Umweltaktivisten ist groß, Japan muss den Walfang einstellen!
2010 hatte Australien vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag gegen den japanischen Walfang im Südpazifik geklagt. Am 31. 03. 2014 wurde nun das Urteil gesprochen und untersagte den Walfang für Japan, da er kommerziell sei unter dem Deckmäntelchen der Wissenschaftlichkeit.
Shinzo Abe, der japanische Ministerpräsident fand das Urteil enttäuschend, versprach aber es für dieses Jahr einzuhalten. Mit der Betonung auf „dieses Jahr“. Das impliziert, das möglicherweise die Jagd auf Wale im nächsten Jahr fortgesetzt wird. Andere walfangende Staaten sind nicht an das Urteil gebunden, da sie sich dem Moratorium nie angeschlossen haben.
Seit Bestehen des Walfangmoratoriums sind von Japan mehr als 10000 Wale getötet worden. Nun soll endlich Schluss damit sein. Umweltschützer freuen sich, aber Japan könnte ein Schlupfloch finden, z.B. indem es die Bedingungen des Walfangmoratoriums erfüllt und Wale nur für wissenschaftliche Zwecke jagt, also das Walfang-Programm umbaut und verkleinert. So wie das zweite, allerdings kleinere, japanische Walfangprogramm im Nordpazifik.
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat mit diesem Urteil ein deutliches Zeichen gesetzt, aber es ist noch ein weiter Weg bis zum absoluten Ende des Wal und Delfinfangs.
Norwegen, Island und Dänemark jagen weiterhin Wale und es gibt auch immer noch die Bucht in Japan, Taiji. Kapitän Paul Watson und sein Team, Sea Shepherd wird wohl leider noch nicht arbeitslos werden.
Eva Schmelzer (Freitag, 02 Mai 2014 17:36)
Erstmal eine großartiges Urteil, über das wir uns sehr freuen sollten. Es hätte auch anders lauten können, weil ja die Justiz gerade in Sachen Tierschutz oft enttäuscht.
Für Paul Watson (Sea Shepherd) geht der Kampf weiter, wie Gudrun am Schluss ihres Berichtes schreibt. Lest hier mal ein Interview mit ihm, das die taz geführt hat:
http://www.taz.de/!135896/