Abbrüche an der Steilküste
Text und Fotos: Monika Riebe
10.01.2022
Diese Aufnahmen machte ich bei meiner gestrigen Runde. Abbrüche an den Steilhängen sind normal. Trotzdem macht es mich immer etwas traurig. In den Steilhängen nisten die
Uferseeschwalben. Ihre Brutröhren sind bis zu einem Meter tief und unterhöhlen somit den Steilhang, der hart wie Beton ist. Aus den Bruthöhlen rieselt der feinste Sand.
Bemerkenswert wie die Vögel es immer schaffen, sich einzunisten. Regen, Schnee, Frost, Wind sind natürlich an der Erosion beteiligt. Manchmal drückt auch das Ostseewasser
an die Steilhänge. Die Bäume die oberhalb wachsen sind oft nur noch mit dem Gestrüpp oder Gras verankert. Es kommt zum Überhang und irgendwann reißt es den Baum hinunter.
Manche Bäume stehen jahrelang so und haben sogar noch Laub. Erstaunlich, wie weit die Wurzeln reichen und den Baum noch versorgen können. Am Abbruch kann man auch gut
sehen, wie fest die Hänge/der Boden sind und wie tief die Wurzeln in den Boden reichen. Wasser kommt dort gar nicht hin, wo man das Ende der Wurzeln vermutet. Verschiedene
Bodenarten kann man auch gut erkennen. Kreide, eisenhaltigen Lehm oder Schichten mit kleinen Steinen, zwischendurch auch mal große Steine, die Zeitzeugen der Gletscher aus
Skandinavien sind und durch die letzte Eiszeit bei uns landeten. Es wird nicht lange dauern und von diesen Abbrüchen bleibt nicht viel übrig. Der nächste Sturm und das
Ostseewasser werden ganze Arbeit leisten, die Brocken zerbröseln und irgendwo hinspülen. Das Land geht somit nie verloren.
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