Seevögel
Text: Erika Bulow Osborne
Scherenschnitte: Erika Bulow Osborne
Fotos: Wikipedia
09.04.2021
Albatros
Die Röhrennasen (Procellariiformes) sind eine Ordnung meist langflügliger, kurzschwänziger Meeresvögel. Sie sind ausgesprochene Hochseevögel, die meistens nur zum Brüten das Land aufsuchen. Ihre Verbreitung umfasst alle Meere und Ozeane aller Klimazonen. Bekannte Vertreter der Röhrennasen sind die Albatrosse und die Sturmvögel.
Benannt sind die Röhrennasen nach ihrem eigentümlichen Schnabel, der aus mehreren schmalen, längs verlaufenden Hornstücken zusammengesetzt ist. Auf dem Schnabel sitzen zwei Röhren auf, die dazu dienen, das Salz aus dem beim Trinken aufgenommenen Meerwasser auszuscheiden.
Echte Meeresvögel: die Roehrenasen ,Procellarii nisiformes.
Röhrennasen Procellarii nisiformes sind bei echten Meeresvögeln notwendig zum Überleben. Eine Röhrennase bei Vögeln bedeutet lange Flügel und einen kurzen Schwanz. Hochseevögel haben ein gutes Wissen über ihre Fressfeinde, so dass sie zum Brüten in ihre Nisthöhle erst bei Nacht an Land kommen und das geschlüpfte Junge erst im Dunkeln füttern..ähnlich wie Sturmvögel und Albatrosse. Sie alle haben einen Schnabel, der aus schmalen Hornstücken besteht welche beim Trinken das Salz des Meerwassers ausscheiden, einen kurzer Hals, kurze Beine und drei Zehen, die mit Schwimmhäuten verbunden sind.
Echte Seevögel müssen mit ihren langen Flügeln weite Strecken fliegen und äusserst wendig reagieren, denn jeder Orkan und Sturm ist anders. Diese Flügel helfen ihnen die Aufwinde zu nutzen. Sie sind auch wichtig, um über Wellenberge zu flattern oder zu gleiten.
Seevögel haben einen Drüsenmagen für ein stinkendes Sekret, welches versprüht wird als öligeWaffe gegen einen Fressfeind.
Auch gegen die skandinavische Larus fuscus,Lesser Black-backed Gull, die Heringsmöwe. Sie oder andere Fressfeinde könnten ein Junges auch nachts angreifen, wenn dessen Eltern mit dem Füttern aufgehört haben und auf dem langen Flug nach Afrika sind. Ihr Junges ist nach so viel Füttern viel zu dick geworden. Sich selbst überlassen, muss es seine überflüssigen Pfunde langsam abbauen, bevor es aufs Meer fliegen kann, um selbst Futter zu finden. Irgendwann danach ist es imstande, die lange Reise nach Afrika anzutreten.. Solche Jungvögel kommen nach dem langen ersten Flug meistens erst zwei Jahre später in ihr Brutgebiet zurück.
Fressfeinde sind u.a. von Menschen eingeschleppte Ratten und Katzen, sowie, verschiedene Möwen, z.B. Silbermöwe, Heringsmöwe, Raubmöwe, Käuze und der Wanderfalke.
Die Samtente,
Melanitta fusca, Velvet Scoter
Männchen und Weibchen haben weisse Flügelbinden und beim Männchen sind es eine weisse Binde unter dem Auge, sowie orangefarbene Beine. Häufig sieht man kleine Gruppen an der Ostsee- und der Nordsee-Küste. Mit 51-58cm Grösse übertrifft das Männchen sein Weibchen. Weibchen haben am Auge einen weissen Fleck. Beide zeigen einen weissen Rand im Spiegel und am Flügelrand..
Brutgebiete liegen auch in Russland und Skandinavien. Norwegen hat neben Russland die meisten Brutvögel. Vor der Ei-Ablage zeigt jedes Paar ein besonderes Verhalten: sie fliegen lautrufend und tief über Land. Um das Nest wird nur wenig Raum verteidigt. Die 7-9 Eier, oval und cremiges Weiss, werden nur vom Weibchn bebrütet. Alle Nahrung besteht aus ertauchten Kamber Krebsen und Weichtieren, die sie bis aus 10 Meter tief heraufholen.
Der Sturmwellenläufer
Hydrobates pelagicus, European Storm Petrel, Sturmwellenläufer
Es handelt sich um einen kleinen Vogel 14-18cm lang, mit einer Spannweite der Flügel 36-39cm und einem Gewicht von 20-38 Gramm. Fast alles ist schwarz oder im Alter braun, außer einer weissen Binde an Bürzel. Trotz seines riskanten Lebens auf dem Meer und einer großen Anzahl an Fressfeinden , wie Larus marinus, Great Blackbacked Gull, Mantel Möwe, dem Falco peregrinus, Peregrine Falcon, Wanderfalken und Athena noctua, Little Owl, Steinkauz , sowie leider auch von Menschen ausgesetzten Ratten und Katzen, bei denen die kleinen Sturmwellenäufer als Waffe nur ihr rötlich-gelbes Magenöl verspritzen können.
Der Schwanz ist gerade, die Unterschwinge wird aber von oben und unten durch einen weißen, breiten Ring unterbrochen. Der Flug des Sturmwellenläufers ist dem einer Fledermaus ähnlich und wird ständig neu gefordert von den Wellen und Stürmen des Meeres.
Wegen ihrer Fressfeinde können die Vögel nur nachts zu ihrer Insel und ihrer Felsspalte zurückkehren, wo sie am Geruch ihren Platz schnell wiederfinden.
Die Faroer Inseln, Grossbritannien, Island und Irland sind ihre am meisten bgnutzten Brutgebiete.
Die Sturmschwalbe
Eine Gruppe der Hydrobates pelagicus melitensis, European Storm Petrel, Sturmschwalbe, welche sich vor allem im Mittelmeer und den Inseln aufhalten, bleiben dort ganzjährig, um ihr Junges zu schützen. Es sollte mehr geforscht werden auf diesem Gebiet, aber es ist äußerst schwierig, an die Nester zu kommen. Die Paare kehren auch hier nur nachts zurück, um ihr Junges zu füttern.
Erst 1968 begannen Ornithologen die Brut-lnseln jährlich aufzusuchen. Man stellte fest, dass mehr Beringungen,Untersuchungen an den Vögeln gemacht werden sollten, dass man eine Kontrollgruppe als Vergleich dazu brauchte und mehr Tod-Funde notwendig seien für besseren Schutz. Partner fürs Leben müsssten beide beringt werden.
Im Mittelmeer liegen Brutzeiten zwischen Juni und Ende August.
Erwähnenswert ist auch Oceanites oceanicus, Wilson's Storm Petrel, die Buntfuß Sturmseeschwalbe. Nach der Erstbeschreibung 1820 durch Heinrich Kuhl, erfolgte1824 eine zweite unter Bonaparte, mit der Bezeichnung Procellaria wilsonii. Dieser Vogel war sehr selten in Europa, doch ist er seit den 1970ger Jahren in Irland und Großbritannien ein häufiger Gast geworden. Er ist etwas größer als die europäische Sturmschwalbe. Auffallend sind die weit über den Schwanz herausragenden Füße. Seine Oberseite ist rußschwarz. Über dem Bürzel ist ein angedeuteter weißer Fleck. Orangenfarben sind die Schwimmhäute zwischen den Zehen.
Sie gleitet, hat lockere Flügelschläge, hopst, paddelt auf dem Meer und findet dort ihre Beute, die aus Krill, Krebsttieren und Tintenfischen besteht.
10 Jahre dauert ihre normale Lebenszeit. Nur zur Brutzeit kommt sie aufs Festland. Sie gräbt einen Bau. Sie brütet zwischen Dezember und April. Ab Mai ist sie dann nur noch im nördlichen Atlantik zu finden. In Großbritannien gilt er als häugfiger Gast an der Ostküste. Ihr Flug ist grade, flatternd, sie benutzt die Füße zum Stabilisieren und folgt gern Krabbenfischern. Sie ist 18 - 19 cm lang und wiegt 40 Gramm.Der Jungvogel bleibt 60 Tage in der Bruthöhle, bis er es wagt, ans Meer zu fliegen. Danach aber geht das Erwachsenwerden schnell.
Die Insel Filfla dicht bei Malta wurde zur wichtigsten Forschungsinsel. Trotzdem konnte man Zahlen teilweise nur schätzen, weil der Felsenzugang unerreichbar blieb. Die Mauser war und ist bestimmt ein wichtiger Grund für das Verbleiben im Mittelmeer.
Gebiete in Spanien und Italien müssen zukünftig weiter erforscht werden. Man erkannte, wie wichtig Tageslicht, Sonnenaufgang und Untergang sind.
Wir erleben in Europa, welche wichtigen Aufgaben zur Klärung der Langflieger von kleinen Sendern geleistet werden, die kaum 0,7 Gramm wiegen. Sie werden den Fernziehern auf dem Rücken befestigt Eine Datenbank hält alles fest über ihre Langflüge.
Im Februar kehren die Langstreckenflieger zurück.Von April bis Ende Juni wird das Ei bebrütet. Der Jungvogel wächst heran und wird ständig von den Eltern gefüttert. Wenn Vögel jetzt untersucht werden, dauern die Untersuchungen weniger als 10 Minuten, bis sie wieder in der vertrauten Nisthöhle sind. Keinerlei Pflanzen, oder andere Polsterung gibt es dort. Weder für das Ei, noch den Jungvogel; und er wird verlassen, wenn die Eltern in die Ferne ziehen.
Sehr verantwortugsbewusst ist die strenge Regelung, daß nur gründlich trainierte Beringer zugelassen werden.
Eva Schmelzer (Donnerstag, 15 April 2021 17:45)
Über diesen Beitrag Erikas hab ich mich sehr gefreut, weil ich das Meer (besonders das nördlichere) sehr liebe und somit natürlich auch die Seevögel, die dort beheimatet sind. Sogar hier bei mir am Niederrhein gibt es außer den allgegenwärtigen Möwenarten und Gänsen einige andere, so wurden letztes Jahr z.B. Samtenten gesichtet und auch Sturmschwalben, die Erika ja auch so wunderbar im Scherenschnitt dargestellt hat. Wieder einmal ein sehr schöner und informativer Artikel!