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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

Tropical Freaks

Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Die Trottellumme

Text und Scherenschnitte: Erika Bulow Osborne

Fotos: Andrea Harnischmacher

https://www.facebook.com/AndreaHarnischmacher.Fotografie/

22.12.2019

 

Trottellummenfelsen
(c) Andrea Harnischmacher Trottellummenfelsen

 

Uria aalge,die Trottel Lumme, Guillemot

 

Es gibt einige Unterarten der Trottel Lumme, so ist z.B.die Uria aalge albinonis in GB, die etwas kleiner ist als die Uria aalge in Norway und der Ostsee.

Leider werden die Trottel Lummen in Norwegen wegen der Eier noch gejagt. Schlimmer aber ist, die ständig fortschreitende Ölverschmutzung der Nordsee. Das betrifft dann auch die Elbmündung. Und selbst Vögel, die angeblich gereinigt wurden vom Öl, haben nur eine kurze Lebensdauer. Leider fand gerade 2019 ein großes Sterben auf Helgoland statt. Unter anderem verursacht durch die vielen Plastikfolien und Teile verlorener Fischernetze, in denen sich die Jungvögel verheddern. Elmar Balstedt ist mit andern Forschern dabei, die verschiedenen Bestandteile von Plastik zu untersuchen, um dadurch auch die Firmen besser zu ermitteln, die vorrangig die Nordsee verschmutzen. Der berühmte Lummenfelsen auf Helgoland, darf nicht länger zu großen Verlusten führen.

Die Trottel Lumme ist ein Aushängeschild für Helgoland. Sie ist das ganze Jahr in der Nähe des Nistplatzes. Um den Nistplatz weiter zu sichern, denn es herrscht extremer Platzmangel, besuchen die Eltern ihren Stammplatz mehrfach am Tage. In der Brutzeit kann es auf Helgoland passieren, dass 20-50 Paare auf einem Quadratmeter Fläche nisten müssen. Eigentlich kehren die Paare zwischen Februar und Mai zurück vom Meer. Übrigens das Trotteln ist die unbeholfene Art, sich an Land zu bewegen. Lummen entsprechen einer Stockente in der Größe.

Trotellummen legen nur ein Ei, welches eine schrumpelige Oberfläche hat, um ein Abrutschen zu verhindern. Das geschlüpfte Küken hat bereits Daunen. Es kann sofort seine Temperatur regulieren und sitzt immer vom Licht abgewand (Phototaxis) und damit weg vom Abgrund, genau wie es die Eltern machen, wenn sie dreimal pro Tag füttern. Auch breiten die Eltern ihre Fluegel dabei aus, sodass ein Nachbarküken nicht das Futter stehlen kann. Das Erwachsenwerden geht schnell , denn nach drei Wochen kommt der berühmte “Lummensprung,” wenn das Junge spät am Abend, damit es keine Fressfeinde gibt, mit dem Vater zusammen springt, oder der Vater erwartet das Junge unten am Strand. Sie finden sich durch ihre besonderen Rufe schnell wieder, falls das Junge mit vielen Anderen gleichzeitig gesprungen ist. Nicht alle Jungen landen günstig, denn sie können nur flattern und gleiten, noch nicht richtig fliegen. Bei diesem Lummensprung, den manchmal viele Jungen gemeinsam machen, kann eine starke Windboe Einige gegen den Felsen drücken, was schnell zum Tode führt Ich sah in einem Filmbericht vor Jahren , dass die Helfer der Vogelwarte Helgoland dann ständig Wachen haben, die unten am Strand auf die kleinen Küken warten, ihnen helfen und sie zu beringen,bevor sie den Vater finden und mit ihm zum Meer troddeln. Sie können sofort schwimmen und tauchen. Die Nahrung der Trottel Lummen besteht aus Fischen, die im Schwarm auftreten, wie Hering, Dorsch, Sprotten und Sand Aale. Im Meer benutzen Lummen ihre Flügel um im Kreis zu schwimmen, oder sie beobachtene einen Fisch, nur mit dem Kopf unter Wasser.

Scherenschnitt Trottellumme
(c) Erika Bulow Osborne Scherenschnitt Trottellumme
Trottellumme
(c) Andrea Harnischmacher Trottellumme
Kommentare: 3
  • #3

    Gudrun (Mittwoch, 27 April 2022 20:44)

    Liebe Lumme,
    ich kann dir gar nicht genug für deinen Einsatz danken. Es müsste sehr viel Menschen wie dich geben. Es haben immer noch viel zu wenige Menschen dieses Problembewusstsein; und wenn doch, gibt es kaum eine gesetzliche Handhabe, um z.B. alte Netze, Angelhaken oder auch Fischernetze effektiv zu verbieten. Immer wieder leiden und sterben Seevögel deswegen.
    Ich danke dir im Namen dieser Lumme

  • #2

    Lumme (Dienstag, 26 April 2022 21:27)

    Habe am sonntag zusammen mit einer anderen person eine trottellumme in der ostsee von einer angelsehme freigeschnitten mit minischere Taschenmesser. Flügel, zunge und füsse waren gefesselt und es hing ein toter ca 40cm dorsch noch dran,den der vogel mitschleppte. Heute, Dienstag, wurde er wieder ausgewildert. Die 2 tage war er im tierheim kiel. Der vogel hat gar nicht gehackt, blieb total ruhig beim schneiden. Traurig, das so viel müll herumschwimmt und den Tieren zum Verhängnis wird. Wunderschöne Tiere, und so ruhig und gelassen.

  • #1

    Eva Schmelzer (Mittwoch, 15 Januar 2020 15:45)

    Eine sehr schöne Beschreibung dieser liebenswerten Vögel. Lustig fand ich die Anmerkung, dass die Eltern beim Füttern eines Jungen ihre Flügel ausbreiten, sodass ein Nachbarküken nicht das Futter stehlen kann. Aber leider auch hier das traurige Problem: Ölverschmutzung, Plastik, verlorene Fischernetze...
    Zur Bergung letzterer kann projektfinanzierte Arbeit von Nichtregierungsorganisationen langfristig keine Lösung sein. Orientieren könnte man sich zum Beispiel an Norwegen: Einmal im Jahr gibt es da eine große Bergungskampagne, durchgeführt und bezahlt von den Behörden. Es werden Apps und Ortungssysteme eingesetzt, um nach einer Fangsaison zu kontrollieren, ob auch wirklich alle Netze wieder eingeholt werden. Soviel ich weiß, gibt es ein solches System in anderen Ländern noch nicht. Dabei ließe sich damit das Ökosystem schonen und die Leben vieler Fische, Wale und Vögel retten. Und es würde die mühsame Arbeit der ehrenamtlichen Taucher erleichtern, die nicht erst nach Netzen suchen müssten.